Wie wird hier bewertet?

Auf dieser Seite kann man in Erfahrung bringen, was meine Bewertungen bei Film bzw. Serie und Buch bedeuten. Schließlich muss man auch etwas mit ihnen anfangen können, nur die Worte der Rezension oder des Reviews werden vor allem bei kontroversen Werken wohl nicht immer reichen, um zu beschreiben, ob etwas zu empfehlen ist oder nicht.
Egal welches Medium, die Kriterien, die ich während des Lesens oder Schauens im Kopf habe, sind:


~ Schreibstil: Wie wird erzählt? Passt es zur Geschichte? Ist die Erzählstimme glaubwürdig? Wie ist die Wortwahl und gibt es einen Gebrauch von Stilmitteln? Harmoniert das mit dem Genre und der Art der Geschichte?
~ Figuren: Wie glaubwürdig sind die Personen gezeichnet? Sind sie vielschichtig statt stereotypisch? Haben sie eine Geschichte und einen Hintergrund, der erklärt, wer sie sind und warum/wie sie handeln? Sind ihre Beziehungen zueinander authentisch? Kann man sich mit den Figuren identifizieren? Sind sie sympathisch bzw. unsympathisch? Wenn dies beabsichtigt ist, kommt das auch so rüber? Wenn es sich um einen Film handelt - bringen die Schauspieler die Figur gut rüber und können vielleicht aus wenig Potential viel rausreißen?
~ Emotionalität: Greift das Werk wichtige Themen auf und behandelt sie ausführlich? Wird der Leser geschont oder wird ihm zugetraut, mit diesem Thema umgehen zu können? Wirken die Emotionen greifbar? Sind sie nachvollziehbar? Reißen sie den Leser mit?
~ Atmosphäre: Kann das Werk einen in seine Welt hineinsaugen? Wird überhaupt eine Stimmung erzeugt? Wirken die Figuren, die Handlung etc. lebendig? Passt die Grundstimmung zur Geschichte und zum Genre?
~ Spannung: Wie hoch ist der Suchtfaktor? Möchte man weiterlesen bzw. weiterschauen? Wird einem Lust auf mehr gemacht? Wie ist das Pacing? Ist man selbst in den ruhigen Momenten gefesselt? Fühlt man sich unterhalten? Gibt es Längen? Gibt es Überraschungen?
~ Originalität: Hat das Werk eine innovative Grundidee? Wenn nicht, bringt es alte Tropen oder Muster wenigstens gut und unterhaltsam rüber? Hat man mit nervigen Klischees zu kämpfen? Wirken Welt, Charaktere und Setting authentisch? Durchbricht das Werk 0815-Muster?

Natürlich kann ich diese wichtigen Faktoren nicht alle gleich gewichten. So würde wohl kaum jemand zum Beispiel ein Jugenddrama als so spannend wie einen Thriller bezeichnen. 



Die Punkte


Nachdem ich meine Kritik geschrieben habe, setze ich am Ende einem jeden kritischen Beitrag eine Punktzahl zwischen 0 und 5 (in Herzchenform), die meinen Gesamteindruck des Werks darstellt.
Da ebenfalls Film- und Serien-Rezensionen auf diesem Blog erscheinen, lassen sich die Beschreibungen ganz genau auf diese anderen Medien übertragen. Schließlich handelt es sich bei allen dreien um Geschichten, oder? ^.^
Um euch ein klareres Bild davon zu machen, sind unter den Beschreibungen jeweils noch Rezensionen verlinkt, die euch als Beispiele dienen sollen, was ich an solchen Büchern toll finden kann.



5/5 - Traumhaftes Mitglied der Ehrentafel

vergebe ich an Werke, die mich bis zur letzten Seite fesseln konnten und mich noch tage- oder wochenlang nach dem Beenden des Buches noch verfolgen. Die Charaktere wirken wahrscheinlich wahnsinnig real und sind  in vielen Fällen vom Fleck weg sympathisch. Wichtiger allerdings: sie haben eine Geschichte und sind haben wirklich einen Charakter. Außerdem wird das Buch eine sehr interessante und wahnsinnig gut umgesetzte Grundidee besitzen, die viel Spannung und sehr unterhaltsame Lesestunden versprechen. Dazu noch kommt es vor, dass meine TOP-Bücher auch irgendeinen Teil von mir berühren und mich nicht mehr loslassen, sei es wegen des Themas oder wegen der Charaktere.
Definitiv etwas sehr Besonderes, was ich mehrmals lesen werde und das mich in meiner Zeit als Leserin sehr geprägt hat. Sie müssen nicht für jeden geeignet oder perfekt sein - aber für mich sind sie es.

Beispiele:

- Die Tribute von Panem von Suzanne Collins [Jugenddystopie]
- Der Ozean am Ende der Straße von Neil Gaiman [Magischer Realismus]
- Hannibal (Staffel 2) [Psychothriller mit Horror- und Gore-Elementen]



4,5/5 - Fast makellos

vergebe ich an Werke, die mich wirklich nur minimal weniger mitgerissen haben als diejenigen mit 5 Herzchen, die allerdings immer noch wahnsinnig gut sind. Der Hauptunterschied ist, dass, während 5-Herzen-Werke wirklich Herzensangelegenheiten von mir sind und ich da auch großzügig über kleine Fehler hinwegsehe, sind 4,5-Herzen-Werke auch objektiv gesehen wirklich fantastisch - ebenso wie man objektiv sehen kann, dass es minimale Schwächen hat. Meistens wird es sich da wohl um die ein oder andere Länge handeln, um kleinere Ungereimtheiten beim Erzählen oder dass es mich schlicht und ergreifend nicht vollkommen geflasht hat. Dennoch einen Reread/Rewatch wert und etwas sehr, sehr Besonderes.

Beispiele:

- Was ich euch nicht erzählte von Celeste Ng [Familiendrama]
- Wintermädchen von Laurie Halse Anderson [Jugenddrama mit Themen wie Suizid und Essstörungen]
- The Neon Demon  [modernes Märchen mit Horrorelementen und satirischer Gesellschaftskritik]



4/5 - Wirklich toll

vergebe ich an Werke, die wirklich gut sind und eine fette Empfehlung von mir bekommen. Meistens besitzen diese Bücher starke und interessante Charaktere, eine, wenn schon nicht originelle, dann aufgeputzte Version einer alten Grundidee und sind an der ein oder anderen Stelle spannend, mitreißend und emotional. Wahrscheinlich hat es einige Hänger in der Handlung oder ist in wenigen Dingen etwas vorhersehbar gewesen. Hat also höchstens nur einige kleine Makel, die aber verzeihlich sind. Keine Herzensgeschichten, aber doch faszinierend und definitiv mal etwas Anderes. Ebenfalls einen Reread wert.

Beispiele:

Ich bin böse von Ali Land [dramatischer Psychothriller]
- Der Herr der Ringe: Die Gefährten von J.R.R. Tolkien [High Fantasy]
- Findet Dory [Meeresabenteuer]



3,5/5 - Sehr solide

vergebe ich an Werke, die an sich ganz gut sind und auch eine passable Geschichte zu bieten haben, dessen Schwächen allerdings einen allerdings aus der Story reißen können. Seien es kleinere Ungereimtheiten, eine merklich konstruierte oder eine eher stillstehende Handlung, es nimmt einem die Möglichkeit, komplett einzutauchen, einen vergessen zu lassen, dass man ,,nur'' Sachen auf einem Bildschirm sieht oder irgendwelche Sätze liest. Nichtsdestotrotz wird damit eine Menge richtig gemacht; wahrscheinlich ist es einfach nur nicht ganz so besonders, wie ich erwartet habe.

Beispiele:

- Cry Baby von Gillian Flynn [Psychothriller mit Mindfuck-Elementen]
- Der goldene Topf von E.T.A. Hoffmann [fantastisches Märchen]
- A Cure for Wellness [Mystery]



3/5 - Okay


vergebe ich an Werke, die sich nicht vom Durchschnitt abheben und keine  wirklichen Besonderheiten besitzen. Vielleicht hatte die Idee des Buches auch Potential, das nicht vollkommen beziehungsweise gar nicht ausgeschöpft worden ist. Die Handlung ist mit Sicherheit ab und an träge, die Charaktere bestehen wohl aus Stereotypen oder haben nicht so viel Persönlichkeit. Allzu viel Tiefgang ist in diesen Exemplaren mit Sicherheit auch nicht vorzufinden. Es gibt Besseres und Schlechteres als jene Romane; trotzdem kann man sie eingeschränkt empfehlen. Nicht unwahrscheinlich, dass die negativen Aspekte die positiven überdecken oder einige Sachen nicht so thematisiert wurden, wie ich erwartet hatte. Spaß machen kann es trotzdem!

Beispiele:

- Love, Simon von Becky Albertalli [Coming-out-Geschichte]
- Der Präsident von Sam Bourne [Politthriller]
- Delphinsommer [Jugenddrama mit Sektenthematik]



2,5/5 - (Noch) Durchschnittlich


vergebe ich an Werke, die entweder sehr 0815 sind oder aber eine gute Message oder Grundidee haben, die aber eher mau ausgeführt wurde. Es kann durchaus sehr positive Eigenschaften besitzen - seien es die Figuren oder ein paar Erzählabschnitte -, überwiegend kann es einen aber überhaupt nicht packen und bietet einfach nichts, das dem Buch/Film ein gewisses Etwas oder etwas Eigenes geben würde. Vielleicht gibt es sogar einen Knackpunkt, an dem sich alles hätte zum Besseren werden können, letztlich aber der Schwanz eingezogen wurde. Für Leute, die noch nichts in dem Bereich gesehen oder gelesen haben vielleicht noch ganz gut zum Einstieg geeignet, vielleicht auch für jene, die sich nur unterhalten lassen wollen. Wer aber möchte, dass Geschichten bei einem bleiben, der wird damit nicht glücklich werden.


Beispiele:

- Der große Gatsby von F. Scott Fitzgerald [Klassiker]
- Marthas Widerstand von Kerry Drewery [Jugenddystopie]
- Split [Thriller mit psychologischen Elementen]



2/5 - Enttäuschend und kritisch

vergebe ich an Werke, die einem nicht viel Lesefreude bereiten und einen schlimmstenfalls damit unterhalten, dass die Handlung so absurd ist. Diese Bücher und Flime können billige Abklatsche ihrer Vorbilder sein und bieten dadurch nicht viel Neues, im schlimmsten Fall eine generische Handlung und stereotypische Figuren. Logiklücken oder entsprechend zurechtgerückte Plotlines sind hier keine Seltenheit, falls es denn so was wie einen Plot gibt. Langeweile und Facepalm-Momente sind ebenfalls nicht selten. Nicht zu empfehlen.

Beispiele:

- Doctor Sleep von Stephen King [Paranormalität]
- Anna Karenina von Leo Tolstoi [Ehebrecher-Klassiker]
- Batman V. Superman: Dawn of Justice [DC-Action-Blockbuster]



1,5/5 - Miserabel

vergebe ich an Werke, die nahezu in allen Bereichen versagen. Es mag eine Handvoll Stellen und Szenen geben, die keine Langeweile, Abscheu oder Skepsis in mir ausgelöst haben, größtenteils aber kaum positive Punkte zu bieten haben. Nicht nur wird es wohl schlecht erzählt sein, auch die Figuren und der Plot werden absolut nichts sein, was einem im Gedächtnis bleibt oder einen auch nur aufhorchen lässt. Man kann sich überhaupt nicht darin einfinden, weil das alles so ein großes Durcheinander mit vermutlich moralisch fragwürdigen Momenten und Inhalten ist. Sehr wahrscheinlich ein Jahresflop und etwas, das man sofort nach dem Ansehen oder Lesen vergisst.

Beispiele:

- Channel Zero: NoEnd House [Horror in alternativer Realität]
- The Sign: Die Wahrheit kommt ans Licht [Anti-feministische Jugenddystopie]
- Finale der Selection-Trilogie von Kierra Cass [Bachelor in einem royalen Amerika]



1/5 - Einfach nur schlecht

vergebe ich an Werke, die niemals hätten veröffentlicht werden sollen. Nicht selten kann es sich bei solchen Werken um zum Beispiel Büchern handeln, die ihre Karriere auf Fanfiction.de oder Wattpad begonnen haben. Die Geschichte ist superdämlich, total konstruiert und gleichzeitig handlungsleer, und das ist meistens so schlecht, dass man nicht mal darüber lachen kann. Die Figuren verhalten sich strunzdumm und vertreten vermutlich auch Werte, die von niemandem vertreten werden sollten. Man kann wohl insgesamt alles als Katastrophe bezeichnen und stellt sich die Frage, mit welchen Drogen der so genannte Autor oder Regisseur wohl an sich selbst herumexperimentiert hat, um so einen großen Haufen an Hundemist zu Papier zu bringen oder wie er, sollte er keine verwendet haben, auch nur auf die Idee gekommen ist, ein Buch zu schreiben. Überhaupt keine Empfehlung, eher noch sollte man alle Exemplare davon verbrennen. Entweder es regt einen über alle Maßen auf oder es ist nicht mal relevant genug, um sich darüber aufzuregen.

Beispiele:

Because of Low: Marcus und Willow von Abbi Glines [New Adult]
- Selkie von Antonia Neumayer [Jugend-Urban-Fantasy]
- Dark Web von Veit Etzold [möchtegernintelligenter Cyberthriller]



0,5/5 - Absurd schlecht

vergebe ich an Werke, die aus dem Leser am Ende ein heulendes Häufchen Elend machen, dass sich fragt, warum es einen Teil seines Lebens auf diese Geschichte unter dem Niveau einer Fanfiction verschwendet hat und psychische Schäden bzw. nur das Mindeste an Gehirnzellen zurücklässt. Wahrscheinlich liest oder schaut sich das gesamte Werk wie eine zufällige Ereigniskette von Dingen, die passieren, weil es eben so ist, und lassen einen entweder total kalt oder regen einen bis ins Unermessliche auf. Menschenverachtende Inhalte, mehr als nur fragwürdige Denkweisen, keine Handlung und Strichmännchen als Figuren, die man selbst mit Paint besser hätte zeichnen können, machen dieses Werk mehr als nur ungenießbar. Man verschwendet seine Lebenszeit damit. Um jeden Preis meiden!

Beispiele:

- Bighead von Edward Lee [Gewaltorgie in jeglichen Versionen und Körperöffnungen]

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