Sonntag, 4. Mai 2014

►Film-Review◄: Apocalypse Pompeii

Grundwissen:


Titel◄: Apocalypse Pompeii (original: Apocalypse Pompeii)
Regisseur◄: Ben Demaree
Produktionsfirma◄: The Asylum
Erschienen◄: 21.02.2014
Dauer◄: 87 Minuten (1 Stunde, 27 Minuten)
Altersfreigabe: FSK 16
Genre◄: Action, Adventure, Trash, Mockbuster
Preis◄: 9, 49 € (DVD)










Inhalt:



Ein erschreckend realistisches Katastrophenszenario. - movie-vault.com



Als das ehemalige Mitglied eines geheimen US-Militärspezialkommandos Jeff Pierce zusammen mit seiner Frau Lynne und seiner Tochter Urlaub am Fuße des Vesuvs macht, geschieht das Unfassbare: Während sich Pierce um die Abwicklung eines letzten Auftrages in Neapel kümmert und seine Frau und Tochter in einer Touristengruppe die Überreste Pompeiis bestaunen, bricht der Vesuv wieder aus. Der Ausbruch ist gewaltiger als jemals zuvor. 
Während die Touristen vor den gewaltigen Lavamassen, der unglaublichen Hitze und dem Ascheregen flüchten, versucht Jeff mit Hilfe in der Nähe stationierter US-Soldaten, darunter der Chef seiner ehemaligen Einheit Colonel Carlos Dillard, verzweifelt eine Rettungsaktion zu koordinieren. 
Doch die Hitze in Pompeii steigt von Minute zu Minute, und ein riesiger Lavastrom versperrt bereits jeden Weg in die Stadt. Ein mörderischer Wettlauf gegen die Zeit beginnt.



*Quelle: amazon.de






Meine Meinung ...





zum Trailer (Englisch):












Leider passt dieser Trailer überhaupt nicht zum Film, denn er stellt ihn viel zu gut und viel zu informativ dar. Natürlich wirkt diese kleine Vorgeschichte zum Vulkan Vesuvs durch diese typische dunkle Männerstimme, die vor Dramatik und Anspannung nur so strotzt, interessant und bietet auch eine gute Einleitung zu diesem Trailer, aber allein das sollte wegen der Schlechtheit dieses Films wirklich nicht hier vorhanden sein. Außerdem sieht es danach aus, als biete die Geschichte sehr viel an Inhalt und wäre wirklich actionreich, und somit setzt man den Zuschauer des Trailers auf eine vollkommen falsche Fährte. Zusätzlich dazu sieht man hier sogar ein durchaus anziehendes Setting - welche Geschichte spielt heute denn noch in Italien?
Somit richte ich meine Gratulation an die Produktion des Trailers: Er erweckt wenigstens ein leichtes Interesse im Zuschauer.
Aber wenigstens zeigen sich hier schon die größten Makel des Films: Schauspielerische Leistung, Special Effects - wobei sich alles in mir dagegen sträubt, diesen Begriff zu verwenden, weil diese Effekte diesen Ausdruck nicht verdient haben - und auch die Tiefgründigkeit der Story und der Charaktere. Wenigstens konnten die Entwickler des Trailers diese negativen Punkte nicht vertuschen.
Meine Güte ... warum bekommt so ein Flop von einem Film überhaupt einen Trailer?







zum Film:





Wie man am Anfang dieses Reviews erkennen kann, habe ich bei der Inhaltsangabe diesmal kein Zitat aus dem Film gewählt, der für mich eine tragende Rolle in der Handlung oder der Message des Films spielte, sondern eine den Film anpreisende Meinung. Dies habe ich nämlich wegen zwei Worten ausgewählt, die auf dieser Internetplattform benutzt worden sind, um den Film zu beschreiben: Realistisch und Katastrophenszenario.
Befassen wir uns zunächst mit letzterer Bezeichnung. Ja, dieser Film soll eine solche Katastrophe darstellen, von einer Apokalypse erzählen, in der das Schicksal der Touristen von Pompeii eigentlich nur in den Händen eines Teenagers liegt, der einige Bücher über Vulkanausbrüche verschlungen hat, liegt, und dies natürlich möglichst spannend gestalten. Vulkane sind doch zugegebenermaßen kein sonderlich verbreitetes Thema in der Filmindustrie, also hätte man daraus problemlos etwas Atemberaubendes machen können, was der typische Zuschauer selten auf der großen Leinwand gesehen hat. Lava, Feuersbrünste, Asche, die vom Himmel regnet, Nahaufnahmen des Kegels des Vulkans und weitere Möglichkeiten wären den Produzenten eröffnet gewesen, um aus dem Film etwas Besonderes zu machen, eine originelle Naturkatastrophe mitten in Italien zu schaffen und die Zuschauer zu fesseln durch die Dramatik und die nahende Gefahr. Man erwartet von einem solchen Szenario natürlich nicht nur eine Menge Action, Todesopfer und Verletzungen, die vor Blut triefen, jedoch auch eine Palette von Emotionen: Schmerz, Trauer, Panik, Verlust, Verlorenheit - all dies hätte wunderbar in einen apokalyptischen Film gepasst.
Jedoch ist nicht der Vulkanausbruch an sich das Katastrophenszenario geworden, sondern der Film selbst, und diese Katastrophe ist meiner Meinung nach schrecklicher als der Ausbruch des Vesuvs. Also, Hut ab vor diesem Begriff, er passt wunderbar zum Film!
Der zweite Begriff, der in diesem Satz fällt, ist der des Realismus des Geschehens. Natürlich braucht man für eine Simulation eines Vulkanausbruchs und alles, was daraus resultiert, wie beispielsweise Rauchwolken oder Asche, ein hohes Budget, damit all das tatsächlich realistisch aussieht und nicht wie eine hilflose Computersimulation. Doch da The Asylum für ein Low-Budget bekannt ist, ließ es sich wohl nicht vermeiden, dass alle Special Effects des Films absurd und lächerlich aussehen und den Zuschauer eher dazu bringen, fast vor Lachen umzukommen, als dass dieser sich tatsächlich darauf konzentriert, den Film anzuschauen. Teilweise fiel sogar die Frage, aus welchem Jahr der Film stamme, und es folgte allgemeiner Schock, als man es in Erfahrung brachte. Tatsächlich sehen viele Faktoren der Naturkatastrophe aus wie aus einem Animationsfilm aus dem frühen vergangenen Jahrhundert, und auch die Art und Weise, wie diese Special Effects eingesetzt werden, ist wirklich zum Haareraufen. Beispielsweise gibt es eine Szene, in der drei Touristen auf einen Bus zulaufen, ein Feuerball auf sie zufliegt und diese drei Menschen sich bei Berührung mit dem Feuer sofort in Luft auflösen. Dies, und auch solche Dinge wie Lava, die die Treppe hoch fließt, entlocken Zuschauern des Films definitiv nicht nur einen Lacher und lassen sie zusätzlich noch die Frage stellen: Welcher Mensch würde sich freiwillig so etwas ansehen? (Meine Wenigkeit wurde leider mehr oder weniger wegen unglücklichen Zufällen dazu gezwungen, diesen Trash anzusehen.)
So viel zu dem Realismus der Darstellung dieses Vulkanausbruchs. Doch natürlich stellt man sich auch die Frage, wie realistisch denn die gesamte Situation überhaupt sein kann? Denn aktive Vulkane gibt es immerhin noch einige auf der Welt, und wie man sich als Mensch wohl bei einer solchen Katastrophe verhält, wäre doch auch ganz interessant zu sehen gewesen. Jedoch war auch das nicht zufriedenstellend, denn jeder Tourist in diesem Film setzt seine Hoffnung auf das sechzehn- bis achtzehnjähriges Mädchen Mikayla, das zufälligerweise ein wenig Wissen zu Vulkanen besitzt und das die Gruppe während der Katastrophe anführt. Hierbei fragt man sich natürlich, warum der Touristenführer denn auf eine solche Situation
nicht vorbereitet gewesen ist und der sein Wissen betreffend von Mikayla vollkommen in den Schatten gestellt wird? Außerdem wäre da noch die Frage: Warum hüpfen diese Leute nicht einfach in den Reisebus und verschwinden aus der Ruinenstadt? Aber dann hätte der Film wahrscheinlich seine 'Spannung' verloren, die sowieso schon deswegen geschmälert wird, weil die gesamte Situation und deren Darstellung so abstrus ist, dass man sie nicht mehr ernst nehmen kann. Somit kann man sich bestimmt mit den Figuren identifizieren, da einer der Touristen wegen der Führung eines Travel-Blogs natürlich von allem und jedem Fotos knipst, auch wenn ihn dies das Leben kosten könnte, aber hey, für seinen eigenen Blog setzt man doch sein Leben aufs Spiel, oder?! Oder beispielsweise all die Tode, die doch normalerweise jemanden, der besagte verstorbene Person gekannt hat, irgendwie berühren sollten, allerdings wird dies kaum abgehandelt. Ganz im Gegenteil, hier setzen die Produzenten sogar Slow Motion ein und lassen Person X 'Nein' brüllen, während der andere von Steinen begraben oder von Asche hinweggeschwemmt wird und ganz dramatische Musik ertönt, nur damit nach zwei weiteren Minuten vollkommen vergessen wird, dass diese Person überhaupt gestorben ist. Einen guten Kontrast dazu bietet ein Moment, in dem Mikayla die Gruppe anführt und die Mutter plötzlich in Tränen ausbricht, weil sie so wahnsinnig stolz auf das Wissen ihrer Tochter ist. Sprich: entweder der Film besitzt viel zu wenig Emotion, oder aber zu viel an einer vollkommen falschen Stelle.
Somit ist nicht nur die Situation an sich unrealistisch - oder zumindest auf diese Weise gestaltet -, sondern auch die Verhaltensweisen der Charaktere. Von daher ist diese Wertung, mit der movie-vault.com diesen Trashfilm bedacht hat, alles andere als ernst zu nehmen.
Ein weiterer negativer Punkt wären die Charaktere an sich. Nicht nur, dass sie entweder vollkommen überzogen oder zu gleichgültig handeln, nein, sie sind nicht mal wirklich gut voneinander zu unterscheiden. Jeder ist irgendwie gleich und verhält sich ebenso; natürlich gibt es hier die Hauptcharaktere, bestehend aus Jeff und seiner Familie, und auch der begeisterte Blogger wurde hervorgehoben, aber das war es auch schon. Man erfährt nichts über ihre Persönlichkeit, und die Beziehung zwischen Mikayla und ihrer Mutter Lynn wirkte auch nicht gerade authentisch. Die Dialoge sind stumpf und inhaltsleer, und vor allem kann hier von einer erbrachten guten Leistung der Schauspieler wirklich nicht die Rede sein. Keine der geknüpften Beziehungen zueinander wirken echt und auch diese Steifheit, mit der die Rollen gespielt werden, trägt nicht zur Glaubwürdigkeit der Darsteller bei. Hinzu kommt, dass viele Szenen schlecht inszeniert wurden, was nicht nur durch die Special Effects, sondern auch durch Gesagtes zum Ausdruck gebracht werden soll, das wahrscheinlich Dramatik hervorrufen soll, dies allerdings zunichte gemacht wird durch a) die Darsteller und b) die Tatsache, dass man diesen Film unmöglich ernst nehmen kann. Deswegen hat man überhaupt keinen Bezug zu den Figuren in diesem Film und fiebert auch nicht besonders mit ihnen mit. Mir zumindest war es so gleichgültig, was mit ihnen geschieht, dass ich mir nicht mal die Mühe machte, mir ihre Namen zu merken. Sie sind weder sympathisch noch unsympathisch - sie sind einfach kleine bedeutungslose Figürchen, die über den Bildschirm laufen.
Ein guter Ansatz des Films ist, dass zwei Handlungsstränge parallel erzählt werden: Einerseits die Touristengruppe, die versucht, in der Stadt Pompeii einen Unterschlupf zu finden, der sie davor schützt, zu verbrutzeln, und andererseits die Versuche des Vaters, seine Familie aus dieser desaströsen Klemme zu retten. Leider ist auch dieser zweite Handlungsstrang nicht besser gelungen als der erste; zunächst wird von einer Evakuation gesprochen, die den vielen Autos auf den Straßen zufolge, nicht erfolgt ist, dann geraten der Vater und die Menschen, die sich dazu entschlossen haben, ihm beizustehen, in einen Hubschrauber, und natürlich will der abgrundtief grausame Captain des Militärs sie davon abhalten, handelt dann aber doch widersprüchlich. Somit würde ich sogar behaupten, ersterer Handlungsstrang sei besser gelungen als der letztgenannte, denn vor allem bei diesem Kampf um den Hubschrauber wird der Konflikt drum herum viel zu einfach gelöst und erscheint wirklich sehr lachhaft - natürlich wird ein Mitglied des Militärs, der gerade jemanden erschießen möchte, von einem fliegenden Feuerball eines Vulkans getroffen, der sehr viele Kilometer weit entfernt ist und löst sich dabei ins Nichts auf, das ist doch wahnsinnig wahrscheinlich.


Somit komme ich auch zu dem unbefriedigendem Ende von Apocalypse Pompeii. Es baut sich - wenn man die schlechten Spezialeffekte denn ignoriert und den Film dadurch noch einigermaßen ernst nehmen kann - eine Spannung auf, die während des ganzen Films auch konstant gehalten wird. Die Gruppe wird bedroht und Jeff musst möglichst schnell zu ihnen gelangen, da seine Frau und Tochter ansonsten in Flammen aufgehen oder ersticken. Diese Spannung wird zwar wegen diesen unzähligen Logikfehlern und der schlechten Animation sehr geschmälert, ist allerdings trotzdem noch vorhanden. Zwar gibt es einige Stellen im Film, in denen die Charaktere mit nichts außer Warten auf die nächste Phase der Katastrophe die Zeit totschlagen, allerdings erfährt man durch all das Vulkan-Wissen von Mikayla eine ganze Menge und wird somit auch neugierig darauf, wie das alles ausgehen wird. Und diese Lösung war lächerlicher als alles andere in diesem Mockbuster und das darauffolgende Happy End kam auch viel zu schnell. Somit war dieser Spannungsaufbau vollkommen nutzlos und ehe man's sich versieht, folgt auch schon der Abspann und lässt den Zuschauer weder ergriffen noch begeistert, sondern mit einem zynischen Lächeln auf den Lippen zurück.




Zum Abschluss kann man Apocalypse Pompeii bloß als schlechtesten Film überhaupt bezeichnen. Ich habe wirklich versucht, etwas in diesem Film zu finden, was mir wirklich gefällt, bin allerdings nicht fündig geworden. Die zugegebenermaßen gute Grundidee, der Spannungsaufbau und die eindrucksvolle Kulisse von Italien - all das wird durch die schlechten Effekte, die Schauspieler und den Realismus der Situation zunichte gemacht. Ich zumindest kann nicht verstehen, warum solche Trash-Filme überhaupt produziert werden, welcher Mensch sie sich freiwillig antut und wie zur Hölle man damit Geld machen kann. Vielleicht ist meine Einschätzung dieses Films nicht ganz fair, da ich ihn zunächst nicht einmal schauen wollte und außerdem nicht wusste, für welche Art von Filme The Asylum zuständig ist, und müsste den Film nochmal schauen, um dabei zu berücksichtigen, dass dies ein Mockbuster ist, jedoch will ich keine weiteren Gehirnzellen sterben lassen. Für Trash-Fans vielleicht ein gefundenes Fressen, aber für alle anderen: Bloß die Finger weg!







Ich gebe dem Film:





♥.♥  Herzchen






Extra:





Da Asylum bei ihrer Produktion meistens so vorgeht, dass sie sich für ihre zu produzierenden Filme ein Vorbild suchen, das im selben Jahr rausgekommen ist, und aus diesen (meistens) Blockbustern ihre eigene Version mit einem Low-Budget davon entwerfen, erfahrt ihr in dieser Abteilung, an welchem Blockbuster dieser Film angelehnt ist, nämlich Pompeii.


Der Trailer zu Pompeii:






Sieht besser aus als dieses Katastrophenszenario, oder?



CU
Sana


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