Freitag, 1. November 2013

♥Series-Review♥: Mako Einfach Meerjungfrau (S. 1)

Bestimmt bin ich nicht die Einzige, die sehr traurig gewesen ist, als die letzte Folge von H2O -Plötzlich Meerjungfrau ausgestrahlt wurde - die Zeit mit Cleo, Emma, Bella und Rikki war leider vorbei.

Doch glücklicherweise sollte eine Art Spinn-Off zu dieser beliebten und heiß geliebten Serie folgen, die bereits 18 Episoden sowohl auf KiKa als auch ZDF ausgestrahlt hat, nämlich:



In Mako - Einfach Meerjungfrau geht es, wie in der Vorgängerserie auch, um drei Meerjungfrauen, allerdings leben Nixie, Lyla und Sirena schon seit ihrer Geburt im Meer und mit einer Gruppe von anderen Meerjungfrauen zusammen, die ihren Schwarm bilden. Sie führen ein eigentlich gutes Leben in den Gewässern um die geheimnisvolle Insel Mako Island, doch in einer Vollmondnacht kommt ihnen der sechzehnjährige ''Landmensch'' Zac in die Quere: Er fällt in den Mondsee, den die drei Freundinnen eigentlich hätten bewachen sollen, und verwandelt sich somit in einen Meermann - etwas, dass es seit Jahrhunderten nicht mehr gegeben hat.
Die Konsequenzen der Unachtsamkeit der drei jungen Nixen sind hart: Sie werden von ihrem Schwarm verstoßen und können ihre Ausbildung als Meerjungfrauen nie mehr vollenden.
Doch das Trio gibt die Hoffnung nicht auf. Zusammen gehen sie an Land, fest entschlossen, Zac seine Kräfte wieder zu rauben und somit ihren Fehler wieder gut zu machen - doch Zac will seine neu erlangte Macht um keinen Preis aufgeben ...




Wie die treuen H²O-Fans es eventuell schon bemerkt haben, besitzt Mako in gewisser Weise denselben Konflikt, den Emma, Rikki und Cleo in Staffel 2 der ehemaligen Meerjungfrauen-Serie gehabt haben: Jemand ist unfreiwillig mit Fähigkeiten und einem Fischschwanz beschenkt worden, und dies öffnet die Türen für viele verschiedene Probleme. In der zweiten Staffel von H²O - Plötzlich Meerjungfrau war es Charlotte, deren Kräfte es zu berauben galt, hier in Mako - Einfach Meerjungfrau ist es nun der Rettungsschwimmer Zac, der ungewollt ein Meermensch geworden ist. Allein diese Problemstellung ist keine allzu originelle Idee für die H²O-Fans, denn wir kennen das ja alles bereits aus dem Vorläufer, oder? Zwar wird sich hier sehr viel intensiver damit auseinandergesetzt, für die Meerjungfrauen steht auch deutlich mehr auf dem Spiel als noch für Emma, Cleo und Rikki, und auch der Antagonist ist sehr viel gefährlicher und unberechenbarer, allerdings ändert das trotzdem nichts daran, dass ein De Javu-Gefühl aufkommt.
Was ebenfalls ein wenig stört, ist, dass die Charaktere deutliche Ähnlichkeit zu den früheren Protagonisten haben, und damit meine ich nicht das äußere Erscheinungsbild, sondern Charaktereigenschaften. Die naive, stets fröhliche Sirena hat ziemlich viele Parallelen zu Cleo und auch eine Parallele zu Bella, da sie sehr gerne singt und später auch im Ocean Café auftritt (ein Café, kennen wir das nicht auch irgendwoher?), und Lyla und Nixie haben beide Emmas und Rikkis Charakterzüge: frech, dickköpfig, einzelgängerisch, schlagfertig. Das könnte die H²O-Fans zum einen zwar freuen, weil somit die von uns geliebten und bekannten alten Charaktere nicht ganz verloren gehen, allerdings wird das damit zunichte gemacht, dass die vorherigen drei Mädchen sehr viel greifbarer und sympathischer gewirkt haben. Eventuell liegt es daran, weil man nicht wirklich etwas über ihr bisheriges Leben unter Wasser oder ihre Familie (Sirenas große Schwester Aquata einmal ausgenommen) erfährt, aber dennoch wirken die drei derzeitigen Nixen wie ein müder Abklatsch der originalen Meerjungfrauen. Versteht mich nicht falsch, man kann mit ihnen sympathisieren und sie auch favorisieren, beispielsweise finde ich persönlich Lyla von den dreien am Besten, allerdings wirkt es so, als hätten die Produzenten versucht, die alten Meerjungfrauen zwanghaft in die neuen hineinzupacken, und deswegen wirken sie oft leicht gestellt, wenn nicht sogar etwas substanzlos, weil man über sie persönlich nicht wirklich etwas erfährt - ändert zwar nichts daran, dass sie interessant sind, aber es hätte besser werden können.
Ein weiteres Dorn im Auge ist mir persönlich Zac. Kaum je habe ich einen so unsympathischen Hauptcharakter in einer TV-Serie erlebt, und als Zuschauer ist man Folge für Folge immer weniger begeistert von diesem Jungen. Zum einen vernachlässigt er seinen besten Freund Cam, der nebenbei noch unsympathischer, gemeiner und hinterhältiger ist als Zac, und seine feste Freundin Evie wegen seinen neuen Kräften, was ihm noch nicht einmal Leid tut und zeigt, wie wenig sie ihm bedeuten, zum anderen erzählt er dieses Geheimnis zwar Cam, allerdings nicht Evie - warum? Sie sind seit acht Monaten zusammen, da könnte er ihr doch immerhin zutrauen, dass sie dieses Geheimnis für sich behält! Warum vertraut er ihr nicht und belügt sie lieber, als dass er diese ''Last'' von seinen Schultern wirft und sie einweiht?
Was allerdings noch nervtötender an diesem Jungen ist, ist seine unerträgliche Gier nach Macht und das Streben nach Gewinnen. Anstatt den Meerjungfrauen wenigstens zuzuhören, wendet er sich vollkommen von ihnen ab und versucht sogar sie zu entlarven, da er immer meint, alles besser zu wissen und sie als Konkurrentinnen sieht, die seine Macht stehlen wollen, um selbst mächtiger zu werden - wie paranoid  und dämlich kann man eigentlich sein? Zac hielt sich für den Einzigen seiner Gattung und weiß rein gar nichts über Meerjungfrauen bzw. Meermänner, doch anstatt sich bei den drei Nixen wenigstens darüber zu informieren, was er ist und was mit ihm geschehen ist, droht er ihnen beispielsweise damit sie vor der gesamten Schule als das darzustellen, was sie sind ... womit er auch sich selbst gefährden würde, aber das ist ihm ja vollkommen egal, solange er seine Kräfte nicht verliert und seine ''Gegnerinnen'' außer Gefecht setzt. Natürlich lässt er sich was diese Machtgier angeht vor allem von Cam beeinflussen bzw. manipulieren, was bestimmt nicht nur in mir die Lust geweckt hat, in die Serie zu springen und Cam eine reinzuhauen, allerdings bestätigt das nur noch, wie leichtsinnig Zac ist. Und bis wenigstens einer der beiden etwas sympathischer wird, vergeht eine viel, viel zu lange Zeit.
Der langen Rede kurzer Sinn:


Und dies gilt sowohl für Cam als auch Zac!

Generell finde ich, dass vor allem die Nebencharaktere viel zu farblos gestaltet sind; man erfährt so gut wie nichts über ihr Innenleben oder welche Rolle sie denn nun genau einnehmen. Nun gut, die Figuren aus H²O - Plötzlich Meerjungfrau hatten teilweise auch nicht besonders viel Tiefgang, allerdings hat man dennoch die Beziehungen untereinander besser verstanden und konnte auch viel eher eine Bindung zu den Charakteren aufbauen. So allerdings fehlt diese gewisse Nähe, was den Zuschauer von der Serie distanziert, und dies kann eigentlich nur schlecht sein. Vor allem Evie und Zac's Eltern, die Zac ja relativ nahe sind, lernt man viel zu wenig kennen, was sich in der kommenden Staffel hoffentlich noch ändern wird.
Spannung kommt in Mako nicht besonders auf, vor allem weil der Versuch, Zac die Kräfte zu nehmen, einem wirklich sehr langgestreckt erscheint. Verständlich, denn mit irgendwas müssen die Produzenten schließlich die 26 Folgen füllen, allerdings wirkt es auf Dauer etwas schleppend, weil es eigentlich immer gleich abläuft: Die Meerjungfrauen vertreiben sich bis zum nächsten Vollmond irgendwie die Zeit, versuchen dann, Zac davon abzuhalten, nach Mako zu schwimmen/zu gehen, ihnen misslingt der Versuch und Zac wird immer mächtiger und ihnen gegenüber aggressiver. In dieser Zeit bis zum Vollmond wird hauptsächlich Verstecken gespielt oder versucht den jeweiligen Feind zu entlarven - oder aber die Meerjungfrauen trainieren ihre Kräfte und Zac schwimmt im Pool vor seinem Zuhause herum (weil es ja sooo unwahrscheinlich ist, dass ihn dort jemand entdecken könnte, nicht wahr?). Mehr passiert in den einzelnen Folgen eigentlich nicht, was schade ist, weil es auf Dauer langweilig wird. Die Schnitzeljagd nach diesem gewissen Etwas, was Zac seine Macht schenkt, ist so ziemlich das Einzige, was einen wirklich packt, der Rest ist doch eher mittelmäßig; nicht uninteressant, aber das war es auch schon.
Allerdings ist diese Serie natürlich nicht grottenschlecht, selbst wenn ich sehr viel an ihr auszusetzen habe: Obwohl man die Charaktere leider nicht so gut kennen lernt wie noch in H²O, sind zumindest die Nixen sehr sympathisch und es ist interessant mit anzusehen, wie sich Wasserlebewesen an Land zurechtfinden - bestimmt bin ich nicht die Einzige, die sich schlapp gelacht hat, als sie ihre ersten Gehversuche machen oder nicht wissen, wie man ein Telefon bedient. Man erlebt sozusagen das, was Cleo, Emma und Rikki widerfahren ist, nur umgekehrt: Die Meerjungfrauen passen sich ans Land an, nicht die normalen Mädchen an die Unterwasserwelt.
Auch ist es schön, etwas über die Meerjungfrauen generell zu erfahren. In diesem Spinn-Off gibt es sehr viel mehr Fantasy als es in H²O je gegeben hat, beispielsweise erfährt man etwas über so genannte Gesetze der Meerjungfrauen oder den Krieg, den sie mit den Meermännern geführt haben; sogar die alte Mythologie wurde hier eingeführt, beispielsweise erfahren die Zuschauer etwas über das sogenannte ''Betörungslied'' was das Ganze noch viel interessanter macht und immer wieder neue Fragen aufwirft, die Geschichte wird dadurch spannender und der Plot dadurch noch strukturierter. Vor allem der Meerjungfrauen-Unterricht, den die drei von Rita, einer älteren Meerjungfrau, die ebenfalls von ihrem Schwarm verstoßen wurde, bekommen, ist schön anzusehen und in gewisser Weise auch witzig.
Und so sehr es auch stört, dass Zac und die Nixen sich gegenseitig so anfeinden, es unterhält trotzdem, vor allem wegen den sarkastischen, zynischen Dialogen zwischen Zac und Lyla. Es ist, anders als in H²O, ein Geschlechterkampf vorhanden - trotz kleinen Liebesgeschichten am Rande -, und aus irgendeinem Grund ist das verdammt unterhaltend, eventuell aus dem Grund, weil es mal etwas Anderes und durchaus spannend ist.
Der Anfang und Mittelteil der Serie sind zwar eher eintönig und langatmig, allerdings bessert sich das zum Ende der Serie hin und hat ein wirklich packendes und spannendes Finale zu bieten, das schon beinahe mit den alten H²O-Folgen mithält.




Fazit:



Insgesamt ist dieses Spinn-off ein eher schwacher Abklatsch der originalen Serie, an der man sich aber dennoch erfreuen kann. Die Charaktere und auch der Konflikt sind eher unoriginell  und zumindest den Fans der alten Serie bekannt, allerdings wird es trotzdem wenigstens im Laufe der Zeit wirklich spannend und auch der Fantasy-Aspekt spielt hier auch eine sehr viel größere Rolle als in vorheriger Serie. Auch der typische Witz und die Situationskomik sind immer noch vorhanden, und interessant zu verfolgen ist die Situation, in der sich Lyla, Nixie, Sirena und Zac befinden, auch.
Auf jeden Fall etwas für diejenigen, die sich für das Thema Meerjungfrauen interessieren und für die Fans der ehemaligen Serie - ich kann euch versichern, es ist, obwohl sich so viel verändert hat, immer noch keine schlechte Serie. So herausragend gut wie H²O zwar nicht, aber dennoch einen Blick wert!



Ich gebe dem Spinn-Off:


♥♥♥.Herzchen




Was die zweite Staffel betrifft, so erscheint diese erst im Frühjahr 2015 (nicht verlesen!), sodass uns noch eine ziemlich lange Wartezeit vorsteht ... meine Güte, bis dahin hat man doch schon längst vergessen, was da überhaupt passiert ist. Uff.


CU
Sana

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