Sonntag, 25. Mai 2014

:)Rezension:): Watersong #2

Grundwissen:


Titel♥: WaterSong - Wiegenlied (original: Lullaby)
Autor/in♥: Amanda Hocking
Erschienen♥: 2013 im cbt-Verlag
Seitenanzahl♥: 317 Seiten
Preis♥: 16, 99 € (Hardcover)
Genre♥: Young Adult, Fantasy, Romance



Inhalt:

Sie sind schön. Sie sind stark. Und gefährlich. Penn, Lexi und Thea sind Sirenen - und suchen eine Vierte im Bunde. Immer tiefer ziehen sie Gemma in eine Welt, die faszinierender, abgründiger und tödlicher ist als alles, was Gemma je erlebt hat ...


Um ihre Schwester und Alex zu beschützen, ist Gemma mit Penn, Lexi und Thea davongezogen. Nun ist sie selbst eine Sirene: schön, unsterblich und voller magischer Kräfte und dunkler Begierden. Täglich kämpft Gemma gegen einen abgründigen Hunger an, der immer stärker wird und droht, ihre ursprüngliche Persönlichkeit zu zerstören.
Derweil schließen sich Harper und Daniel zusammen, um Gemma aufzuspüren. Um nichts in der Welt werden sie Gemma dem Fluch der Sirenen überlassen. Harper kommt dabei dem attraktiven Daniel näher, als ihrem unabhängigen Naturell eigentlich lieb ist.
Als es endlich eine heiße Spur gibt, brechen Harper, Daniel und Gemmas große Liebe Alex gemeinsam auf, um Gemma aus den Klauen der Sirenen zu befreien, bevor es zu spät ist ...


*Quelle: amazon.de



Meine Meinung ...





zum Cover:





Deutsches Cover: ♥♥♥
Amerikanisches Cover: ♥♥♥




















Oje, oje ... leider bin ich von der Aufmachung des zweiten Bandes nicht so begeistert wie noch von der des ersten Teils, vor allem, weil sie optisch eher nicht zusammenpassen, zum einen, weil sich die Oberfläche nicht mehr spiegelt, sondern nur noch sehr sanft glitzert, und zum anderen, weil die Farben nicht so strahlend sind wie noch auf Sternenlied. Andererseits passt die Aufmachung zu der etwas düsteren Atmosphäre der Geschichte, die sich stark vom ersten Band unterscheidet und man auch deutlich merkt, dass die Situation hier viel ernster wird. Außerdem ist Gemmas Darstellung auf dem Cover wirklich passend, da sie relativ erschöpft und hilflos aussieht und ihr innerer Konflikt sehr gut dargestellt wird. Man kann förmlich sehen, wie die Wassermelodie sie lockt und sie dagegen ankämpft, zu einem Monster zu werden.
Was den Titel betrifft, so finde ich diesen relativ gut und auch passend zu dem ersten Titel. Es stellt einen so gewaltigen Widerspruch zu der Stimmung, die von dem Cover ausgeht, dass er aus diesem irgendwie perfekt erscheint und Gemmas Zerrissenheit verdeutlicht. Soll sie sich von ihrem Hunger und dem Meer in den Schlaf wiegen lassen und nachgeben, oder soll sie dagegen ankämpfen?
Alles in allem schön gemacht, auch wenn die Cover der Reihe sich nicht gut ergänzen.






zum Buch:






Zunächst möchte ich ein Geständnis machen: Bei der Rezension zum ersten Band dieser neuen Reihe von Amanda Hocking war ich außerstande, WaterSong - Sternenlied objektiv zu beurteilen, und zwar aus dem Grund, dass ich eine totale Fanatikerin bin, was Sirenen, Meerjungfrauen, Nixen und andere übernatürliche Wasserlebewesen betrifft. Deswegen habe ich die Mängel des Buches ignoriert und mich dazu gebracht, es toll zu finden; ich habe mich sozusagen selbst verblendet. Ohne diese Überredung meiner selbst hätte das Buch nämlich mit Knappheit ein kleines Herzchen weniger bekommen.
Dies wäre auch bei diesem zweiten Teil der Reihe der Fall gewesen, hätte ich ihn nicht nochmals gelesen, um mir für diese Rezension alles Nötige ins Gedächtnis zu rufen. Diesmal ließ ich meine Augen geöffnet zu allen Dingen, die den Roman ausmachen - Resultat: Es gefällt mir besser als der erste Band, allerdings nicht sehr.
Amanda Hockings Schreibstil finde ich nach wie vor wirklich schön, da er dem Leser erlaubt, sich ohne irgendwelche Stockungen durch die Geschichte treiben zu lassen und vor allem das Innenleben der Charaktere sehr gut beschreibt - manchmal sogar zu ausführlich, sodass man sich als Leser nicht besonders mit den Charakteren auseinandersetzt, da man alle Eigenschaften und inneren Einstellungen quasi auf dem Silbertablett serviert bekommt und sich deswegen auch keinerlei Mühe gibt, mehr in den Figuren des Buches zu sehen als die Darstellung der Autorin. Außerdem gibt es Passagen, in denen die Autorin wirklich sehr ins Teenagerhafte driftet und es sich für den ein oder anderen gezwungen anhören mag. Nichtsdestotrotz beschreibt Hocking vor allem spannungsreiche Situationen gut und weiß definitiv ihre Leserschaft zu fesseln.
Ebenfalls hervorzuheben wäre die Ausgangssituation des Sequels. Zum einen ist der Beginn des Buches keinesfalls so stereotypisch für einen Fantasy-Roman wie noch der in Sternenlied, zum anderen ist die Stimmung etwas düsterer und angespannter. Es wird alles daran gesetzt, Gemma zu finden, ihre Schwester Harper ist pausenlos in Sorge um das verschollene Mädchen, und auch Gemma selbst hat auch keinen leichten Alltag mit ihren neuen ,,Schwestern'', denn diese beuten ihre Opfer gewissenlos nach Strich und Faden aus und genießen ihr Leben in vollen Zügen. Gemma allerdings lässt sich von dieser entspannten Stimmung nicht anstecken, da sie keinesfalls plant, ihr neues Leben zu genießen. Das primäre Gefühl, das Amanda Hocking vermittelt, ist Verzweiflung und Schrecken, und vor allem diese zum ersten Band sehr kontrastreiche Atmosphäre hat mir sehr zugesagt. Ebenso hat es mir gefallen, dass die Sirenen an Tiefgründigkeit gewinnen, da sie einigen wohl weniger gefährlich erscheinen haben müssen. Natürlich haben sie grausame Morde begangen, allerdings werden sie in Sternenlied eher als alberne Schönheiten mit viel Luft im Kopf dargestellt; dies ist in Wiegenlied vollkommen anders. Die Skrupellosigkeit, mit der die Sirenen Gemma begegnen, ist wirklich erschreckend und auch dieses komplette Fehlen an moralischen Gedanken stellt sie als das dar, was sie tatsächlich sind: Ungeheuer. Vor allem der Fokus auf Penn, die, obwohl sie teilweise Klischees erfüllt, authentisch wirkt, und Thea bieten zwei vollkommen unterschiedliche Lebensarten der Sirenen und auch zwei sehr verschiedene Charaktere. Beide sind Ungeheuer, jedoch gehen beide völlig anders mit diesem Fluch um, und dies in der Form darzulegen, dass Gemma sozusagen zwischen zwei Stühlen steht, ist wirklich eine gute Idee. Leider kommt Lexi in diesem Band etwas kurz, allerdings hege ich die Hoffnung, dass sich das ändert.
Da die Geschichte sowohl aus Gemmas, als auch Harpers Perspektive erzählt wird, kommt keine der beiden Schwestern zu kurz und gewinnen beide an Sympathie dazu. Harper ist hierbei allerdings immer noch mein Favorit, weil ihr Charakter viel mehr Tiefe und Andersartigkeit bietet als Gemmas es tut. Ihre Fürsorge und Besorgnis gegenüber den Menschen, die sie liebt, und die Vorwürfe, die sie sich macht, weil sie Gemmas Veränderung nicht bemerkt hat, sind wirklich rührend und machen sie zu einer sehr liebenswürdigen Protagonistin. Natürlich kann man nachvollziehen, wenn einige Menschen diese bemutternde Art als nervtötend empfinden, allerdings kann man sie bei dieser Familiengeschichte durchaus nachvollziehen. Was mich an ihr eher stört, ist ihr krampfhafter Widerwillen, Daniel auch nur in irgendeiner Form an sich heranzulassen. Natürlich ist die Bindung zwischen den beiden sehr viel realistischer erzählt als die zwischen Alex und Gemma, da ihr gegenseitiges Interesse sich nicht so schnell entwickelt und es dadurch einfach echter und tiefgründiger wirkt. Dennoch ist ihre Ablehnung ihm gegenüber zwar nachvollziehbar, mit der Zeit allerdings etwas ... nervig.
Gemma schließt man in diesem Band definitiv mehr ins Herz als noch im ersten. Ihr Charakter gewinnt durch ihren inneren Konflikt an Substanz, die ihr im ersten Band nahezu vollkommen gefehlt hat und sie deswegen häufig die Ausstrahlung einer Mary Sue hatte. Hier allerdings grenzt sie sich von dieser Art von Stereotyp ab und stellt auch mehrfach unter Beweis, dass sie den Sirenen die Stirn bieten kann und eine starke Persönlichkeit sein kann, wenn sie es denn will. Vor allem die aufkeimende Freundschaft mit Thea hat mir sehr gefallen, da dies die etwas eindimensionale Darstellung der Sirenen gebrochen hat. Hauptsächlich empfindet man großes Mitleid mit Gemma, weil sie alldem ausgesetzt ist und es anscheinend keinen Ausweg aus ihrer Situation gibt, ohne selbst das Leben zu verlieren. Was ihre Beziehung zu Alex betrifft, so finde ich an dieser immer noch keinen Gefallen. Sie wirkt vor allem im Vergleich zu der Beziehung von Daniel und Harper wahnsinnig flach und ist einfach so da, ohne dass je ersichtlich wird, warum die beiden ein Paar geworden sind. Natürlich gab es ab und an süße Szenen zwischen den beiden, allerdings kommt dieses Pairing noch immer recht gezwungen rüber.
Ein weiterer negativer Kritikpunkt wäre die in der ersten Hälfte des Buches kaum vorhandene Spannung. Die Geschichte schreitet nur sehr langsam voran, und zu Beginn erfährt man lediglich etwas über den Alltag der Sirenen und erlebt die fieberhafte Suche Harpers, Alex' und Daniels nach einer Erklärung für die gesamte Situation. Dies ist für den Leser, der natürlich bereits weiß, welche Geschöpfe die Mädchen sind und wie es dazu kam, etwas langweilig, und erst nach der Hälfte des Buches findet die Clique überhaupt einen Anhaltspunkt für einen möglichen Aufenthaltsort Gemmas. In dieser Zeit geschieht leider durchaus wenig und der Spannungsbogen wird relativ niedrig gehalten. Dies zieht sich sogar bis zu den letzten vierzig Seiten des Buches, denn erst dann tritt ein Showdown mit den Sirenen ein, der allerdings zu schnell zu Ende ist und den Leser mit einem zugegebenermaßen sehr fragwürdigem Cliffhanger zurücklässt. Auch die Kampfsituation selbst wird viel zu einfach gelöst und es geschieht generell für diese dreihundert Seiten enttäuschend wenig. Das gesamte Buch besteht hauptsächlich aus Recherche bezüglich den Sirenen, der Suche nach Gemma, der Rettungsaktion, um Gemma zurückzuholen, und besagten letzten vierzig Seiten. Das ist geradezu lächerlich wenig an Handlung!
Hinzu kommt, dass am Ende des Buches etwas geschieht, was mich mit einem Fragezeichen auf dem Gesicht zurückließ. Zwar möchte ich natürlich niemandem das Ende verraten, allerdings passiert in diesem letzten Kapitel etwas, was sehr widersprüchlich zu der vorherigen Handlung ist und Gemma so eigentlich die letzte Waffe nimmt, die sie gegen die Sirenen hätte einsetzen können. Was also sollte das?!



Alles in allem ein durchaus kurzweiliger und durchschnittlicher Roman, der aber definitiv das Potential zu mehr hat. Die Idee der Geschichte ist sehr originell, die Charaktere sympathisch, die Antagonisten nicht zu eindimensional und der Schreibstil wunderbar flüssig. Das Tüpfelchen auf dem i wäre eine ständig vorhandene Spannung, die Amanda Hocking auf jeden Fall in den nächsten Bänden der Reihe mit einbauen sollte, denn Möglichkeiten bieten sich dafür sehr viele. Insgesamt ein wenig besser als der erste Band der Reihe, allerdings doch nicht so gut, wie es hätte werden können.






Ich gebe dem Buch:



♥.♥  Herzchen




Extra:



Der nachfolgende Band der WaterSong-Reihe wird im Juli dieses Jahres erscheinen und folgende Aufmachung besitzen:




Hier außerdem der englische Trailer zu Wiegenlied:



CU
Sana

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