Mittwoch, 27. August 2014

:)Rezension:): Pretty Little Liars #2

Grundwissen:


Titel: Pretty Little Liars - Makellos (original: Pretty Little Liars - Flawless)
Autor/-in: Sara Shepard
Erschienen: 2009 im cbt-Verlag
Seitenanzahl: 332 Seiten
Preis: 7, 95 € (Taschenbuch)
Genre: Young Adult; Contemporary; Mystery; Romance





Inhalt:

Hinter perfekt gestylten Outfits und dunklen Gucci-Sonnenbrillen verstecken vier Mädchen ihre geheimsten Geheimnisse. Doch plötzlich droht die Wahrheit ans Licht zu kommen ...

Die bedrohlichen Nachrichten von A. reißen nicht ab. Doch statt zusammenzuhalten geraten Spencer, Aria, Emily und Hanna immer tiefer ins Netz der Lügen und Intrigen. Dann hat Emily einen furchtbaren Verdacht, wer A. sein könnte.



*Quelle: amazon.de




Meine Meinung ...


zum Cover:


Deutsches Cover: 
Amerikanisches Cover Nr. 1: 



















Britisches Cover: 
Amerikanisches Cover Nr. 2: 



Zu jedem Cover bleibt eigentlich dasselbe zu sagen: Sie sehen ganz süß aus, passen zu dem Image der vier Hauptcharaktere und vermitteln die gesamte Atmosphäre und den Schreibstil des Buches auf eine gute Weise - sie sehen ideal aus für die Zielgruppe, die wohl angesprochen werden soll: junge Mädchen, die eine Geschichte über vier verwöhnte kindische Ziegen Teenager, die von einem Anonymous terrorisiert und erpresst werden, es jedoch hauptsächlich um das Innen- und Privatleben der Mädels geht. Es könnte also ein guter Coverkauf sein, auch wenn der Titel kaum etwas mit der Handlung zu tun hat - außer, dass er etwas darüber aussagt, wie die Mädchen wirken wollen.





zum Buch:




Mittlerweile ist es wohl zwei Jahre her, seit ich den ersten Band der Reihe gelesen habe und aufgrund seiner Durchschnittlichkeit auch keine große Lust gehabt habe, sie weiterzuverfolgen. Aber da ich meine Englischkenntnisse verbessern wollte, habe ich mal beschlossen, wegen dem lächerlich einfachen Schreibstil mal den zweiten Band zu kaufen.
Was ich im Vorneherein wusste, ist, dass die TV-Serie (die ich ebenfalls schaue) und die Buchreihe sich, abgesehen von der Rahmenhandlung und den Namen der Charakteren, nicht decken. Die erste Episode endet zwar wie der erste Band Pretty Little Liars: Unschuldig, doch danach trennen sich die Wege zwischen Buch- und TV-Serie vollkommen.
Doch bedeutet das, dass eine Version der beiden schlechter ist als die andere?
Meine Antwort auf diese Frage lautet: Ja. Die Buchreihe ist schlechter.
Dies liegt vor allem daran, dass man dem Schreibstil der Autorin ausgesetzt ist, der zwar wahnsinnig simpel und leicht zu verstehen ist, allerdings lässt er Gedankengänge der einzelnen Charaktere viel flacher erscheinen, als sie eigentlich sind und macht es unmöglich, sie in irgendeiner Weise sympathisch zu finden ... oder überhaupt die Jugendlichen in diesem Buch, denn sie alle wirken dümmlich, intrigant, verwöhnt, flach und arrogant. Zu den Nachrichten von A. passt es sogar, weil sie in dieser überheblichen und allwissenden Art einer stereotypischen Schulzicke ,,böse'' wirken, aber diesen Charakter lernen wir sowieso nur oberflächlich kennen, da die Plotline mit A. und seinem Terror auch nur Nebensache sind. Aber durch die Beschreibungen der Autorin verlieren die Hauptcharaktere an Tiefgründigkeit und Vielschichtigkeit und wirken einfach dämlich und alles andere als außergewöhnlich. Dabei hätten sie mit all den inneren Konflikten und fragilen Familien so viel Potential dazu, wirklich Tiefe vorzuweisen und realistische Persönlichkeiten zu sein. Aria, die nicht nur ihre Trennung mit Ezra schwer überwinden kann, sie jedoch die Trennung ihrer Eltern noch mehr trifft; Emily, die ihre Anziehung zu Mädchen aufs Heftigste verdrängt, weil sie das aus der Masse hervorstechen lassen und eventuell zur Außenseiterin machen würde; Spencer, die im ständigen Kampf mit ihrer Schwester Melissa steht, da diese die Aufmerksamkeit ihrer Eltern von Spencer wegzieht und diese sich deswegen bemüht, überall hervorragende Leistungen zu erbringen; Hanna, die wegen all den fiesen Seitenhieben auf ihre korpulente Figur und der Trennung ihrer Eltern an Bulimie erkrankt und etwas auf die schiefe Bahn gerutscht ist. Das bietet hervorragendes Potential für wirklich rührende und emotionale Geschichten, die viel mehr bieten können als ein Druckmittel für den Anonymous gegen die hübschen kleinen Lügnerinnen. Aber nein - lassen wir das lieber, sonst könnten die Charaktere noch rund sein oder so was, und in einem Young-Adult -Buch geht so was ja mal gar nicht!
Aus diesem Grund wirken viele Entscheidungen und Handlungen, die die Protagonistinnen treffen und ausführen, dämlich und machen sie wahnsinnig unsympathisch. Unsympathisch sind sie zwar sowieso, aber es wäre eine andere Art von unsympathisch, wenn die Autorin aufzeigen würde, dass das alles gebrochene Persönlichkeiten auf dem Weg zur Selbstzerstörung sind. Das tut Sarah Shepard jedoch nicht, sie stellt die Mädchen so dar, als solle man sie mögen und für die tollsten Mädchen auf diesem Planeten halten. Was sie definitiv nicht sind. Nicht nur, dass sie sehr stereotypisch sind, sie haben auch alles andere als erwachsene Einstellungen. Vor allem Hanna, ihre Verdrängungstaktiken bezüglich Sean und ihr kindisches Verhalten, um ihn zurückzugewinnen, sind mir ein Dorn im Auge gewesen. Es ist natürlich traurig und teilweise empfand ich wirklich tiefes Mitleid mit ihr - vor allem wegen der Familie, in der sie aufwächst -, aber dennoch hätte ich von sechzehnjährigen Mädchen mehr erwartet. Auch Spencer und ihr Verhältnis mit Wren oder Emily, die konsequent Maya meidet und versucht, so normal wie möglich zu sein, haben mich enttäuscht den Kopf schütteln lassen. All dies sind schwache Persönlichkeiten, die nur insofern erschreckend realistisch sind, dass sie sich selbst für andere verleugnen - was man heute ja tagtäglich sieht.
Auch die Nebencharaktere sind wahnsinnig farblos und in träges Schwarz und Weiß gehalten. Sie werden nach ihrem Aussehen beurteilt und verhalten sich danach dementsprechend nett, hinterhältig oder dümmlich. Dies ist äußerst schade, da viele von ihnen Potential haben.
Der einzige, der aus der grauen Masse der Statisten hervorgebrochen ist, ist Sean Ackard, Hannas Exfreund, der in diesem Band mit Aria eine Bindung eingeht. Und dies ist wirklich das gewesen, was mir in diesem Buch am besten gefallen hat, denn die Beziehung zwischen den beiden ist für mich die echteste gewesen. Beide haben mit Problemen zu kämpfen, von denen sie niemanden erzählen, und finden so Unterstützung und Vertrauen ineinander, die sie sonst nicht bekommen. Diese Freundschaft aufblühen zu sehen und auch die wachsende Zuneigung zu spüren ist etwas sehr Schönes gewesen, weil sich wahre Freundschaften unter Jugendlichen (in diesem Buch) nicht finden lassen - Hannas und Monas Freundschaft mal so als Beispiel.
Ansonsten kann man auch Gefallen daran finden, dass A., auch wenn nur ab und an, aufkreuzt und die Mädchen in Angst und Schrecken versetzt. Man stellt sich während dem Lesen nämlich selbst die Frage, ob man sich A. anschließen würde, denn wieder erlebt man mit, was die Mädchen ihren Mitschülern angetan haben, als Alison noch unter ihnen weilte, und man wirklich wütend auf sie wird. Verdienen sie diese Folterei nicht irgendwo? Ist A.'s Form von Selbstjustiz vielleicht die einzige Möglichkeit, dass diese Mädchen überhaupt bestraft werden? Ist es richtig, Feuer mit Feuer zu bekämpfen, oder setzt sich A. nur auf das Niveau von Ali's Crew herab? Würde ich selbst wie A. handeln? Dies sind Fragen, die jeder auf andere Weise beantworten kann und mit denen sich die Autorin eher beschäftigen sollte als mit der Kleiderbeschreibung der Charaktere.
Was den Spannungsbogen betrifft, so ist dieser am Ende des Romanes sehr hoch, da es viele überraschende Wendungen gibt - nicht solche alá ,,Oh mein Gott, dieser und jener Charakter haben miteinander geschlafen!'' - und es viele Ereignisse gibt, die hätten vermieden werden können, wenn man gewisse Dinge nicht getan hätte. Als Leser sitzt man dann buchstäblich vor dem Buch und stöhnt vor Entsetzen, weil man genau weiß, was kommt und nichts es mehr aufhalten wird; dies ist auch eine Stelle, die einen etwas traurig machen kann.



Der zweite Band einer Reihe, die definitiv viel Potential hat, dem Leser viele emotionale Achterbahnen zu verleihen. Die können jedoch nicht erlebt werden, da die Autorin an Oberflächlichkeiten hängen bleibt und Beweggründe, Zustände und Erlebnisse nicht genügend beschreibt, als dass man wirklich tief betroffen vom Schicksal der Charaktere sein könnte. Die einzigen Lichtpunkte am Horizont dieser Geschichte ist eine neu entflammte Liebe und einige überraschende Wendungen in der Handlung gewesen. Ansonsten ist dieses Buch wirklich nichts Besonderes und eher jüngeren, nicht allzu erfahrenen Lesern zu empfehlen. Für Fans der Serie und auch für alle anderen würde ich sagen: Schaut die Serie, denn diese ist deutlich besser ... zumindest meistens.



Ich gebe dem Buch:


♥ Herzchen





Extra:



Andere Buchreihen von Sara Sheperd sind, u.a., The Lying Game, was ebenfalls verfilmt wurde.

Hier der Trailer zur Serie:





CU
Sana

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