Samstag, 4. Oktober 2014

:)Rezension:): House Of Night #10

Grundwissen:

Titel: House Of Night - Verloren (original: Hidden - A House Of Night Novel)
Autor/-in: P.C Cast + Kristin Cast
Erschienen: 29.11.2012 im Fischer-FJB-Verlag (Hardcover)
Seitenanzahl: 487 Seiten
Preis♥: 16, 99 € (Hardcover)
Genre: Young Adult; Fantasy; Romance


Inhalt:


Das Chaos regiert im House of Night
Die Mächte der Finsternis gehorchen jetzt Neferet.
Aber sie fordern einen hohen Preis aus Blut, Schmerz und Tod.
Das Böse ist eben unersättlich.



Neferet ist nicht mehr länger Hohepriesterin im House of Night in Tulsa. Nachdem sie sich ganz dem Bösen verschrieben hat, muss sie die Schule verlassen. Doch sie geht nicht, ohne eine Schneise der Verwüstung zu hinterlassen. Zoey und ihre Freunde wissen, dass die Schule nur dann weiterbestehen kann, wenn jetzt alle zusammenhalten. Denn Neferet wird mit allen Mitteln ihr Ziel weiter verfolgen: Sie will Zoey töten. Und mit Hilfe von Aurox könnte ihr das auch gelingen. Doch Zoey glaubt, in Aurox ihren Menschenfreund Heath entdeckt zu haben. Kann das sein? Er ist doch Neferets Werkzeug. Oder etwa nicht? Zoeys Grandma scheint ihm zu vertrauen...


Quelle: amazon.de


Meine Meinung ...





zum Cover:



Deutsches Cover: ♥♥
Amerikanisches Cover: ♥♥




















Oberflächlich gesehen sind beide Aufmachungen ziemlich gut gestaltet, was vor allem mit den Schnörkeln, die das Ganze umrahmen, zu tun hat, jedoch finde ich nicht, dass es besonders viel Aussagekraft besitzt. Zwar ist dieses Model wohl dasjenige, dass mit Zoeys Aussehen am meisten übereinstimmt, aber es passt weder ihr entschlossener Gesichtsausdruck noch ihre Haltung noch ihre gesamte Ausstrahlung zu unserer kindischen Protagonistin. Was die Titel betrifft, so kann ich auch nicht verstehen, warum diese gewählt wurden, denn in dem Buch ist weder etwas verloren noch versteckt. Ein weiterer Pluspunkt, den man allerdings der gesamten Buchreihe zuschreiben muss, ist, dass die Cover sowohl vom Format als auch von ihrer Gestaltung zueinander passen und von daher optisch einen guten Eindruck im Bücherregal hinterlassen. Aber eben nur optisch ...




zum Buch:




Wie man erkennen kann, habe ich tatsächlich ein Jahr Zeit dazu gebraucht, um diese Reihe fortzusetzen und hänge deswegen auch zwei Bände hinterher; der finale Band ist ja bereits vor zwei Tagen erschienen, womit eine glorreiche Ära zu Ende geht ... nicht.
Nachdem ich jedoch das Hörbuch dieses Bandes gehört habe, bin ich mir absolut sicher, dass ich noch mehr Zeit verstreichen lassen werde, bis ich die letzten beiden Bände lese, auch wenn ich dies an sich nicht will. Der Fluch der Neugierde darüber, wie das alles enden wird, ist einfach zu stark.
Das Problem an dieser endlosen Reihe ist, dass die Autorinnen keine Ahnung davon haben, wie sie diese Reihe weiterführen wollen. Im gesamten Buch geschieht nicht eine Sache, die die Handlung vorantreibt, nicht eine Sache, die in den Vordergrund rückt und nicht eine Sache, die heraussticht oder in Erinnerung bleibt. Aus diesem Grund sind die Erinnerungen an diesen Band ziemlich verschwommen. Was ich jedoch in Erinnerung habe, ist, dass die Autorinnen bezüglich ihres Schreibstils nach wie vor keine großen Fortschritte gemacht haben. Ihre gezwungen lockere 'Teenie'-Sprache macht den Eindruck, als würden sie verzweifelt versuchen, die heutige Jugend anzusprechen und sich deswegen auf das Niveau von Zehn- oder Zwölfjährigen (soll keine Beleidigung an Menschen diesen Alters sein!) herablassen, denn ich habe beim besten Willen noch nie ein Mädchen oder einen Jungen in meinem Alter so reden hören. Trauen die Autorinnen den Jugendlichen von heute nicht zu, dass sie auch die etwas gehobenere Sprache beherrschen können? Vor allem die Aufrechterhaltung von Klischees bezüglich bestimmter Akzente oder Dialekte, zum Beispiel des Wilden Westens oder 'Nigger'-Sprache, macht einen frustriert regelrecht. Natürlich kann es auch an der deutschen Übersetzung liegen, dass die Sprache so gestellt und dämlich klingt, jedoch bin ich alles andere als gewillt, mir das alles auch noch auf Englisch anzutun. Die einzigen Momente, in denen der Slang nicht vorhanden ist, sind die Kapitel, die aus Kalonas, Lenobias oder Neferets Sicht beschrieben werden. In diesen Fällen versuchen sich die Autorinnen an einer altertümlichen Sprache, was zwar eine nette Abwechslung ist, allerdings kaum besser gelingt als ihre Version der Jugendsprache. Aber auch Beschreibungen von Emotionen oder Handlungen sind nicht besonders professionell, beispielsweise die Tentakel der Finsternis, die eher in einen Anime als dieses Buch passen würden.
Abgesehen davon sind die Charaktere auch nicht gerade Persönlichkeiten, die außergewöhnlich sind - außer, man bezeichnet sie als außergewöhnlich dumm, dann kann man sie so sehen. Vorreiterin dabei ist natürlich Zoey Redbird, die sich seit Gezeichnet kein Stück weiterentwickelt hat und sich einzig und allein insofern verändert hat, dass sie vor lauter Sex eine Hornhaut an gewissen Stellen besitzt und ihre Partner bis zum siebten Buch innerhalb von Tagen gewechselt hat. Ein grandioses Vorbild für jugendliche Mädchen, vor allem weil sie von allen unterstützt wird, obwohl sie keinerlei Qualitäten besitzt und ohne eine Step-by-step-Anleitung ihrer Göttin absolut nichts auf die Reihe bekommt und nur heulend in der Ecke sitzt. Dies ist noch nicht mal eine Übertreibung, es gibt tatsächlich mehrere Szenen in diesem Buch, die das belegen. Sogar die Göttin selbst wird genervt davon und rät Zoey, endlich erwachsen zu werden, steht ihr allerdings trotzdem mit Rat und Tat zur Seite, sodass Zoey nichts weiter tun muss als Anweisungen auszuführen und gut auszusehen. Eine sehr starke Frau.
Auch alle anderen Charaktere zeichnen sich durch nichts Spezielles aus. Niemand scheint die Handlung voranzutreiben, was angesichts dessen, dass nahezu jeder einen einzelnen Handlungsstrang besitzt, ziemlich ungewöhnlich ist. Sogar die zynische Aphrodite, die in den früheren Bänden die einzige gewesen ist, die in einzelnen Situationen den Überblick behalten und einigermaßen logisch geschlussfolgert hat, tritt kaum in den Vordergrund und wirkt so farblos wie alle anderen Charaktere auch. Sie gehören entweder zu den Guten oder zu den Bösen, sind dementsprechend ''toll'' oder ''gemein'', und dies soll der Leser trotz fehlenden Differenzen zwischen den Leuten auch akzeptieren.
Die einzigen Charaktere dieses Buches, die mir zeitweise sympathisch gewesen oder zumindest interessant erschienen sind, sind Aurox, Neferet und Lenobia.
Über Lenobia erfährt man einige Hintergrundinformationen, die wahrscheinlich in Lenobia's Vow, einer veröffentlichten Kurzgeschichte über Lenobia, noch detaillierter beschrieben werden, und lernt sie somit auch von einer anderen Seite kennen. Man schaut hinter die Fassade der hartherzigen und abweisenden Reiterin und entdeckt eine sogar einigermaßen tragische Geschichte. Aurox, der eine wesentlich größere Rolle spielt, hat hingegen mit einer Identitätskrise zu kämpfen, da er sich fragt, warum er auf einmal Gefühle entwickelt und ob er tatsächlich sein Schicksal selbst in die Hand nehmen kann. Somit wurde die Thematik, die am Ende des neunten Bandes auftaucht, wieder aufgegriffen und hat Aurox sogar ein klein wenig Vielschichtigkeit verliehen, auch wenn sie spärlich umgesetzt wurde. Dennoch empfindet man zeitweise Mitleid mit ihm und beschäftigt sich selbst mit der Fragestellung, ob ein menschliches Wesen denn nur als Gefäß zugunsten anderer erschaffen werden kann. Neferet hingegen ist mir das ganze Buch über sehr eindimensional erschienen, da sie nur der hysterisch lachende Bösewicht ist, der einen Fetisch für sexuelle Praktiken mit Vieh aufweist (ja, es gibt eine gewisse Annäherung zwischen ihr und dem bösen Stier) und scheinbar keine tatsächlichen Gründe dafür aufweist, dass sie Zoey vernichten will. Einzig und allein in den letzten Kapiteln des Buches kommt ein wenig über ihren Hintergrund zum Vorschein, was sie hat nicht ganz so stereotypisch erscheinen lassen. Hinweise dazu gibt es wahrscheinlich vermehrt in Neferet's Curse. Ansätze sind also bei einigen Charakteren vorhanden ... aber nach zehn Bänden mit durchschnittlich 400 Seiten pro Buch sollte man meinen, dass die Autoren inzwischen genügend Zeit gehabt hätten, sich zu entwickeln.
Die Handlung betreffend gibt es nicht viel zu sagen. Das Buch plätschert gemächlich vor sich hin, wird aus unerfindlichen Gründen aus verschiedensten Perspektiven erzählt, bizarre und belanglose Szenen reihen sich aneinander. Es dreht sich hauptsächlich um die Frage, ob Aurox getraut werden kann und warum er und Zoey diese spezielle Verbindung miteinander haben, was Stark wahnsinnig eifersüchtig macht und nochmals zeigt, wer in dieser Beziehung die Hosen anhat, wenn nicht gerade beide im Bett miteinander sind und demzufolge keiner die Hosen anhat. Da man als Leser schon die Antwort auf diese Frage seit Band 8 kennt, ist man auch dementsprechend gelangweilt - ein klares Argument dafür, wie wenig der Perspektivenwechsel nützt. Zudem läuft einer der Zwillinge auf die böse Seite über, womit ein unverfänglicher Versuch begonnen wurde, jenen Charakteren, die wohl die substanzlosesten der gesamten Reihe darstellen, Leben einzuhauchen, doch wie immer scheitern die Autorinnen an diesem Versuch. Man erfährt nämlich keinerlei Gründe dafür, dass die Zwillinge sich nicht mehr so gut verstehen und ihre Freundschaft auf einmal zerbrochen ist. Wenn es diese Gründe gegeben hätte, dann hätte ich das sogar für eine sehr schöne Wende gehalten. Und natürlich hat Neferet wieder bei etwasm abgrundtief Bösem die Finger im Spiel und führt ihre Gegenspieler kinderleicht an der Nase herum, womit sie beweist, wie hilflos die Jungvampyre ohne die Hilfe von Vampyren oder ihrer Göttin auskommen. Somit besitzt das Buch nur am typischen, mit einem Kampf eingeleiteten Ende eine gewisse Spannung. Unterhalten hat es mich jedoch auch bei den Dialogen zwischen Grandma Redbird und Neferet, aus dem simplen Grund, weil sie sich so wenig leiden können und dies die einzigen Anfeindungen sind, die nicht vollkommen ins Blaue schießen.


Ich könnte diese Kritik noch sehr viel weiter ausführen und mich über bestimmte Sachverhalte und Charaktere aufregen, jedoch würde das in den Zynismus abdriften und Fans der Buchserie wahrscheinlich sehr mitnehmen. Falls Fans dies lesen, so könnt ihr mir gerne eure Meinung über diese Bücher in den Kommentaren hinterlassen und mir mitteilen, warum ihr diese Bücher so toll findet. Meine Gründe, sie nicht toll zu finden, sind der nach wie vor hilflose Schreibstil, eindimensionale und zugegebenermaßen auch idiotische Charaktere, keine tatsächliche Handlung und die Tatsache, dass diese Autorinnen ihre Reihe einfach nicht beenden können - und kommt schon, wir wissen doch genau, warum sie das machen und warum sie sich auch auf derartig viele beliebte TV-Serien und so weiter beziehen. Eine Reihe, die zwar ab und an Ansätze besitzt, mehr zu sein als das, was sie jetzt ist, diese allerdings in der Masse von Belanglosigkeiten und Oberflächlichkeiten untergehen. Keine Empfehlung.





Ich gebe dem Buch:


♥ Herzchen



Extra:


Der Buchtrailer:



Die letzten beiden Bände der Reihe tragen die Titel Entfesselt und Erlöst und sind beide bereits erschienen. Mit einem Klick auf die Titel kommt ihr zu den Beschreibungen beider Bücher.

CU
Sana

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