Samstag, 7. Januar 2017

♥JAHRESRÜCKBLICK 2016♥: Ein Jahr der Transformation

Guten Abend, Mittag, Tag, Morgen, Menschen dieser Welt und auf diesem Blog :)



Nach einer Woche, die ich im Rahmen meiner Arbeit an einem Ort ohne Laptop verbringen musste, habe ich jetzt endlich Zeit, auf mein Jahr zurückzublicken und mir vor Augen zu führen, wie ereignisreich und verändernd dieses Jahr gewesen ist. Natürlich auch ein klein wenig in der Hinsicht auf Bücher, allerdings zu einem großen Teil auch in meinem Privatleben, weswegen ich auf beides eingehen werde. Spoiler-Alarm: So gut wie das alles geendet hat, so motiviert bin ich, dass 2017 ein noch besseres Jahr wird :3
Doch wie lief es denn nun genau mit meinem Bloggerjahr 2016, wenn schon das Sana-Jahr so gut lief?



Zahlen und Fakten


Obwohl sich so Vieles getan hat dieses Jahr, bin ich stolz berichten zu können, dass ich ziemlich fleißig war, was Gewisperte Worte betraf. Denn während ich letztes Jahr 60 Beiträge veröffentlicht habe, sind es dieses Jahr 71 Posts geworden, womit ich 11 Beiträge im Jahr mehr gepostet habe als vorher. Das ist schon eine Leistung, die sich sehen lassen kann :3



Im Schnitt habe ich dann auch ungefähr 5.92 Posts monatlich veröffentlicht, und das sind sogar um 0.92 Posts mehr gewesen als letztes Jahr. Sprich, ich hatte trotz weniger Zeit mehr Gelegenheit, wenigstens einen Beitrag mehr zu schreiben als letztes Jahr. Also ein voller Erfolg :)



Höhepunkt war hier definitiv der November, was größtenteils daran lag, dass es einfach kalt war und man aus diesem Grund nicht sonderlich viel Gelegenheit hatte, rauszugehen. Dazu noch war dort arbeitstechnisch eine Menge los, weswegen man auch nicht wirklich Lust hatte, etwas anderes zu tun als zu lesen, sich in seine Decke zu kuscheln oder Serien zu gucken.  Lowlight hingegen waren der Januar und der September, was ebenfalls triftige Erklärungen bereithält - denn im Januar haben die Abivorbereitungen angefangen, dementsprechend hat man weniger Zeit vor PC, Buch oder Film verbracht ^.^ Und im September fing ich offiziell an zu arbeiten, was erstmal eine große Umstellung war und einer gewissen Eingewöhnungszeit bedurfte. Anstrengend war das XD
Oh, und dann ist da noch der Mai ... äh ... da hatte ich schon keine Schule mehr. Wahrscheinlich habe ich da schon fürs Mündliche gelernt ^.^ 


Was die Lesechallenge betrifft, so habe ich diese noch eher übertroffen als letztes Jahr. Aufgrund eben dieses Umbruchjahres, das mit viel Anstrengung verbunden sein sollte, hatte ich das Ziel von letztem Jahr auf 34 heruntergesetzt. Doch scheinbar hatte ich meine Arbeitskapazitäten unterschätzt, denn ich bekam vieles schnell unter einen Hut und musste zu meinem Entsetzen feststellen, dass ich tatsächlich sage und schreibe 45 Bücher gelesen habe, also ganze 11 mehr als geplant. Haben wir diese Zahl 11 nicht schon vorher irgendwo gesehen? XD
Somit habe ich meine Challenge um ganze 32 Prozent übertroffen. Ein ganzes Drittel mehr gelesen als geplant. Wow. Teilweise kann ich es immer noch nicht fassen. So viel habe ich noch nie geschafft :o Damit habe ich auch in etwa 3.75 Bücher im Monat gelesen, also sogar Richtung 4 tendierend statt sich auf einer 3 auszuruhen wie letztes Jahr. Na immerhin, oder? :D



Durchschnittliche Seiten- und Bücheranzahl pro Monat:

Januar: bei 3 Büchern 559 Seiten (~ 18, 03 pro Tag) => 4.05
Februar: bei 2 Büchern 593 Seiten (~ 20, 45 pro Tag) => 2.83
März: bei 5 Büchern 2094 Seiten (~ 67, 55 pro Tag) => 3.70
April: bei 6 Büchern 1609 Seiten (~ 53, 63 pro Tag) => 2.70
Mai: bei 2 Büchern 468 Seiten (~ 35, 26 pro Tag) => 3.63
Juni: bei  4 Büchern 1497 Seiten (~ 49, 90 pro Tag) => 3.50
Juli: bei 4 Büchern 1492 Seiten (~ 48, 13 pro Tag) => 3.15
August: bei 3 Büchern 1336 Seiten (~ 43, 10  pro Tag) => 3.22
September: bei 2 Büchern 865 Seiten (~ 28, 83 pro Tag) => 3.67
Oktober: bei 4 Büchern  1898 Seiten (~ 61, 23 pro Tag) => 2.92
November: bei 7 Büchern 1845 Seiten (~ 61, 50 pro Tag) => 2.86
Dezember: bei  3 Büchern 1319 Seiten (~ 42, 55 pro Tag) => 3.55

Viele Schwankungen, wie ihr seht. Teilweise hatte ich so gute Monate wie noch nie, und dann wieder habe ich ziemlich wenig gelesen. Im Schnitt waren es allerdings 34.69 Seiten täglich, die eine Gesamtheit von 12661 Seiten ergeben.


Wichtiger als die Anzahl ist doch aber die Qualität der Bücher, oder?
Unter diesem Absatz seht ihr alle aufgelistet, die ich dieses Jahr gelesen habe, mit entsprechender Bewertung. Etwa zwei Drittel davon gehören dem Bereich des Jugendbuches an - wer sich noch für weitere Bereiche interessiert, wird allerdings auch fündig werden :)


Der Sandmann - E.T.A. Hoffmann (4.17/5.00)
Die heilige Johanna der Schlachthöfe - Bertolt Brecht  (3.41/5.00)
Splitter - Sebastian Fitzek  (4.58/5.00)
Der Herr der Ringe: Die Wiederkehr des Königs - J.R.R. Tolkien (2.58/5.00)
The Perks of being a Wallflower - Stephen Chbosky (3.08/5.00)
The Coincidence of Callie & Kayden - Jessica Sorensen (4.33/5.00)
Because of Low: Marcus und Willow - Abbi Glines (1.00/5.00)
Percy Jackson 2: Im Bann des Zyklopen - Rick Riordan  (4.00/5.00) 
Godspeed: Die Ankunft - Beth Revis (4.50/5.00)
Der Kinderdieb - Brom (4.67/5.00)
Aufschrei - Truddi Chase  (4.50/5.00)
Anja und Babdani: Ein Feaderroman - Sgt Rumpel und seine Community (4.25/5.00)
Paper Towns - John Green (3.67/5.00)
Der Mädchenmaler - Monika Feth (1.33/5.00)
House Of Night: Entfesselt - P.C. Cast + Kristin Cast (1.00/5.00)
Obsidian: Schattendunkel - Jennifer L. Armentrout (1.42/5.00)
Faust: Der Tragödie zweiter Teil - Johann Wolfgang von Goethe (2.58/5.00)
The Picture of Dorian Gray - Oscar Wilde  (4.67/5.00)
Homo faber: Ein Bericht - Max Frisch (2.75/5.00)
The Evolution of Mara Dyer - Michelle Hodkin (3.25/5.00)
Percy Jackson 3: Der Fluch des Titanen - Rick Riordan (3.58/5.00)
Hate List - Jennifer Brown  (4.42/5.00)
Percy Jackson 4: Die Schlacht um das Labyrinth - Rick Riordan  (4.33/5.00)
Breathe 2: Die Flucht nach Sequoia - Sarah Crossan (1.75/5.00)
Die Welle - Todd Strasser (3.17/5.00)
The Unexpected Everything - Morgan Matson (3.33/5.00)
Percy Jackson 5: Die letzte Göttin - Rick Riordan  (3.83/5.00)
Star Wars - Republic Commando 2: Triple Zero - Karen Traviss (3.58/5.00)
The Retribution of Mara Dyer - Michelle Hodkin (2.25/5.00)
Stolz und Vorurteil - Jane Austen (3.58/5.00)
Elanus - Ursula Poznanski (3.67/5.00)
Lolita - Vladimir Nabokov (4.50/5.00)
Göttlich verloren - Josephine Angelini (3.17/5.00)
Tony - Mary Callahan  (3.25/5.00)
House Of Night: Erlöst - P.C. Cast + Kristin Cast (0.75/5.00)
Mumienherz: Die Rückkehr des Seth - Thilo P. Lassak  (3.08/5.00)
The One - Kiera Cass (1.58/5.00)
Bighead - Edward Lee (0.5/5.00)
Anonym - Ursula Poznanski + Arno Strobel (4.33/5.00)
Das Paket - Sebastian Fitzek (4.25/5.00)
Dein Leuchten - Jay Asher (3.25/5.00)
Truancy - Isamu Fukui (3.00/5.00)
Hollow City - Ransom Riggs (3.32/5.00)
Library of Souls - Ransom Riggs (3.75/5.00)
Göttlich verliebt - Josephine Angelini (3.58/5.00)



Wow, eine ziemlich lange und ziemlich zähe Liste, wenn man mich fragt. Nicht nur, weil es dieses Jahr einen Schnitt von nur 3. 23 Sternen gab und dies nochmal schlechter ist als die Bewertung im Vorjahr :/ Zwar hatte ich während des Jahres durchaus einige Male das Gefühl gehabt, als würden mich nur wenige Bücher richtig umhauen oder berühren können, aber dass es so absteigt, hätte ich nicht gedacht. Fünf Sterne habe ich diesmal sogar kein einziges Mal vergeben, obwohl ich schon Bücher gefunden habe, die ich als neue Lieblingsbücher betiteln könnte. Vielleicht bin ich sogar zu kritisch geworden? XD
Denn mit 10 vergebenen 3 Sternen, 8 mit 3,5 und 12 Büchern, die unter bzw. 15 Büchern, die über dieser Punktzahl stehen, habe ich mir ein großes Mittelfeld angelacht, das kaum ausgeglichen werden konnte. Im April war dabei mein absolutes Lowlife, wenn man bedenkt, dass ich 6 Bücher gelesen habe, aber nur eine durchschnittliche Bewertung von mauen 2.7 Sternen herauskam. Lustigerweise hat mein Jahr trotz - oder wegen -Buchmangel aber stark begonnen, da ich im Januar einen Schnitt von 4.05 hatte ^^ 
Aus dem Grund habe ich mir für nächstes Jahr vorgenommen, mich vielleicht etwas neu zu orientieren und auch mal Büchern eine Chance zu geben, die mich früher vielleicht abgeschreckt hätten. Vielleicht auch etwas ernstere Literatur, wer weiß. Neues ausprobieren steht jedenfalls auf dem Plan :3
Genauso wie ich den Plan letzten Jahres, mehr Reihen zu beenden und wenige zu beginnen, erfüllt habe. 17 Reihenfortsetzungen habe ich gelesen und so Ende des Jahres auch 9 beendete Reihen gehabt, was verdammt zufriedenstellend ist! Angefangen habe ich zwar auch eine Handvoll, allerdings den Schandfleck namens Obsidian eher unabsichtlich, sondern vielmehr in einem Sprachnachrichtentausch. Jetzt werde ich Anfang oder Mitte des Jahres vielleicht auch mal wieder ein paar neue starten können, wenn ich schon so fleißig am Abbauen war ^.^ Auch wenn ich natürlich weiterhin abbauen möchte :3 Macht sogar Spaß, die so nacheinander wegzukloppen wie der Terminator.
Zum Glück gibt es aber trotzdem Bücher, die einem im Gedächtnis bleiben, entweder weil sie einen so begeistert und erschüttert oder ... nur erschüttert haben. Von letztgenannten gab es dieses Jahr auch so viele wie noch nie in meinen Händen, aber widmen wir uns erst dem Positiven :3



TOP 4 2016:



Eines der größten Meisterwerke, die ich je gelesen habe. Es hat nur wenige Seiten, aber eine unglaublich große Aussage, die jeden von uns ansprechen sollte und die auch jeder beherzigen sollte. Behandelt wird nicht nur die Frage, ob Schönheit und Jugend alles im Leben ist und was wirklich zählt, sondern am Rande auch toxische Beziehungen angerissen und so in jede Menge Sätze Weisheiten des Autoren in Gestalt von Lord Henry an uns und auch den Titelhelden vermittelt. Mit dem wunderschönen, märchenhaften, einfach nur unbeschreiblichem Schreibstil einfach nur ein grandioses Buch. Zieht sich an einigen Stellen zwar etwas, aber dennoch der bisher beste Klassiker, den ich je gelesen habe :3



Ich hatte es fast aufgegeben, ein Buch zu finden, das seine Fantasy-Elemente zur Genüge ausgearbeitet und faszinierend gestaltet hat, dass es mich wieder in die Welt fesseln würde und mich in die Zeit hineinversetzen würde, wo ich alles, was mit Magie zu tun hatte, aufsaugte wie ein Schwamm. Was soll ich sagen? Genau das habe ich auch bekommen! Es ist sehr düster, an einigen Stellen sehr zynisch, und eine delikate Horrorvariante von Peter Pan. Obwohl es nur wenige Tage umfasst, sehr dick ist und ich mit der Struktur, wie Peters Geschichte erzählt wurde, nicht ganz zufrieden war, hat mich seine Welt von Avalon aber komplett in den Bann gezogen und mich fast darum bitten lassen, dass er ebenso bei mir auftauche und mich in das Land hole - auch wenn sich das als gewaltiger Fehler herausstellen würde XD Einfach nur super, und insofern eine Premiere, dass es das erste Buch mit großem High Fantasy Anteil gewesen ist, das ich geliebt habe.



Mein erster Fitzek. Hach, was war das herrlich! Das ist tatsächlich etwas, was sich Psychothriller nennen lassen kann, denn nicht nur der Hauptcharakter irrt umher und fühlt sich wie ein Wahnsinniger, sondern auch der Leser. Eine Theorie nach der anderen spinnt man, nur damit sie von Fitzek aus den eigenen Händen gerissen und an die Wand geworfen wird. Doch nicht nur ist die Spannung hoch und wird immer höher, nicht nur sind die Figuren gut ausgearbeitet, auch das Thema, was sich der Autor ausgesucht hat, ist sehr ansprechend gestaltet und kann einen am Ball halten. Der einzige wirkliche Makel für mich war Fitzeks Schreibstil, den ich nicht sonderlich außergewöhnlich finde. Aber wenn ansonsten alles an der Geschichte stimmt - da kann man kaum meckern.



Dieses Buch hatte mich vor allem wegen des Themas Pädophilie und seiner großen Beliebtheit in Weltliteraturkreisen interessiert - und naja, es ist auf jeden Fall etwas sehr Spezielles. Aber wer dies mag, der wird dieses Buch lieben! Es ist unglaublich, wie real einem die beiden Hauptfiguren vorkommen, dass man das Gefühl hat, sie wirklich zu kennen und Zeit mit ihnen zu verbringen, sie gleichermaßen zu lieben, zu hassen und zu bemitleiden, wirklich mit ihnen zu leben für den Zeitraum, wo sie zusammen sind. Humbert Humbert als unzuverlässiger Erzähler und wie er sowohl die Psyche Lolitas als auch seine verdreht, um diese kranke giftige Liebe zu rechtfertigen, ist sehr interessant und genial dargestellt. Und wenn dies auch noch mit Nabokovs Schreibstil abgerundet wird, der so schön ist, dass ich von ihm auch eine Anleitung zum Erbsenzählen lesen würde, dann kann man hier nichts falsch machen. Nur ein kleiner Tipp: besorgt euch am besten die obige Ausgabe, sonst werdet ihr die ganzen literarischen Andeutungen und Witze überlesen :)




FLOP 4 2016:



Allein wenn ich dieses Cover schon ansehe, bekomme ich Aggressionen. Das ist das sinnloseste Buch überhaupt. Dabei ist es nicht mal so, dass es mich wütend macht, aufregt, oder es daran irgendwas gibt, was einen total ankotzt. Es ist eine simple Aneinanderreihung von Gewalt- und Sexszenen, häufig in der Kombination, mit Hill-Billy-Schreibweise und den dümmsten Namen von Hauptcharakteren überhaupt. Nee, also Trash habe ich nie gemocht, und jetzt erst recht nicht XD



Ach Gott. Ja, der letzte Teil dieser DODEKALOGIE - DO!DE!KA!LO!GIE!! - ist endlich beendet. Kaum zu glauben, aber ich haben einen Teil meines ersten Gehalts für diesen Müll ausgegeben XD Tja, wie man es schafft, sich selbst nach über 4000 Seiten Schreiben nicht weiterzuentwickeln, ist mir ein Rätsel. Abgesehen von ihren üblichen Problemen - der Schreibstil, die sexistischen Charaktere, der grässliche Hauptcharakter, die Plotarmut ... das ganze Buch ist eine große Spuckfontäne an Problemen - kam diesmal noch dazu, dass für ein Finale praktisch nichts passiert ist und man das dümmste Ende aller Zeiten beschworen hat. Nee .. also bei diesem Endkampf kann auch Heart of Courage keine Epicness hinzufügen. Totale Zeitverschwendung.



Das ist tatsächlich das Buch, zu dem ich meinen besten Rant überhaupt verfasst habe. Deswegen, statt alles zu umreißen und mich darüber aufzuregen, wie beschissen, sexistisch, unrealistisch, dumm, überdramatisiert ... *tief durchatmen* Rooooooosa. Okay, Link ist hier :D
Bah, alleine dieses Cover ... saug ihr doch gleich die Lippen ein wie ein Staubsauger.




Ja, der vorletzte Teil hat mehr Punkte bekommen als der letzte, war aber das viertschlechteste Buch. Also wenn das nicht was über diese Reihe aussagt, weiß ich auch nicht mehr ^^
Probleme sind hier die gleichen, jedoch spürt man bei diesem Band am allermeisten, dass er vollkommen unnötig ist. Denn am Ende passieren Dinge, die komplett aus dem Allerwertesten gepurzelt sind und vor sich hin müffeln in ihrer Unlogik, und davor passiert nichts. Die Antagonistin sitzt in einer Höhle und sammelt Mut, um wieder hinauszugehen, wie eine Erstklässlerin, die zum ersten Mal an die Tafel muss, und die ,,Guten'' machen nichts. Wow, so genius.
Nee. Also ich hoffe, das Mutter-Tochter-Gespann kommt nie wieder auf die Idee, eine Reihe zu schreiben. Vor allem eine derart unterschwellig sexistische/rassistische/faschistische.


Jo ... ein Fazit wäre wohl: auch bei den Büchern ist eine Art Verwandlung vonstatten gegangen, denn während ich bei den positiv herausgestochenen Büchern wirklich argumentieren kann, weshalb sie so toll sind, arten meine Meinungen zu den FLOP-Büchern meistens nur in Wut aus, weil sie so schlecht sind. Bei HoN kann man Ideologien und Dummheit kritisieren, aber zum Beispiel bei so was wie Bighead ... ich habe keine Ahnung, was ich zu so einer Scheiße sagen soll. Daher wird eine Veränderung Richtung 2017 wohl auch guttun. Neue Bücher sind jedenfalls zu mir unterwegs :3



Der Private Raum:


Wow. Ich glaube, ich habe die 365 Tage im Jahr in keinem Jahr so gut genutzt wie in diesem :)
Und das, obwohl zu Beginn des Jahres nicht sonderlich viel los war, denn mit dem Eintritt ins Jahr 2016 habe ich zugleich die Zeit des Abiturs angetreten. Ja, eines der Unwörter des Jahres, wer allerdings jetzt in meiner Position von damals ist und sich schon derart unter Druck setzt wie ich damals: Tut es nicht XD Abitur ist wirklich halb so schlimm, wie man annimmt, zumindest wenn man es so macht, wie ich es gemacht habe. Denn direkt am 1. Januar habe ich angefangen, die Lernzettel der vergangenen Halbjahre zusammenzusuchen, Stoff in Schriftform zu ergänzen, und so die Ordner fürs Lernen zusammenzustellen, sogar schon teilweise für die mündlichen Prüfungen, die erst drei Monate später angefangen hätten. Mein Lerntipp für alle: Lernzettel beibehalten. Nach dem vollständigen Zusammenfassen Lernzettel zählen. Die Tage bis zum Abi zählen. Das eine durch das andere teilen und bäm, man hat den täglichen Minimallernaufwand, mit dem man das Abi schaffen kann. Stressig war es natürlich trotzdem, vor allem weil die Lehrer noch ihre Klausuren schreiben mussten und sich das nicht unbedingt überschnitten hat, wenn man zugleich fürs Abi und für die Schule gelernt hat. Dümmste Situation überhaupt: Geschichtsklausur einen Tag vor dem Abitur im Englisch-LK. Das war eine Katastrophe XD
Insofern lief in den ersten zweieinhalb Monaten nicht sonderlich viel, die Highlights waren so was wie die Exkursion mit dem Bio-Grundkurs in die Abteilung der Verhaltensbiologie an einer Uni in Gießen, was wahnsinnig viel Spaß gemacht hat und mir viele schräge Blicke eingebracht hat, dass ich so aufgeregt war, mit Fischen zu arbeiten, oder der Besuch der Uni in Mainz, bei dem ich mir die Vorstellungsrunden von ein paar Fächern mit einer Freundin angesehen hatte. Die Uni ist nebenbei wirklich schön - aber ob ich da jemals mal studieren werde, ist ziemlich fragwürdig ^.^

Ansonsten hat man sich eben ab und an mit einer Freundin getroffen oder ist in einem Restaurant essen gegangen, ansonsten fiel einem aber doch ein wenig die Decke auf den Kopf. Man hatte nicht wirklich einen Ausgleich oder die Kraft, etwas anderes zu unternehmen, wenn man schonmal gelernt hatte. Überraschenderweise schweißt das allerdings mit den anderen Mitschülern zusammen, weswegen ich erlebt habe, wie ich innerhalb von nur ein paar Wochen mit Leuten klarkam, die ich vorher gemieden habe. Ein Highlight im Februar war allerdings zum einen die Aufführung von Romeo & Julia, die dermaßen beknackt war, dass ich über diese ,,größte Liebesgeschichte aller Zeiten'' in Dauerschleife nur lachen konnte, und ein Ausflug nach Frankfurt zur Zukunftstour, wo vor allem auf Umweltthematiken eingegangen wurde. Nicht nur war das amüsant, weil wir mal aus der Schule rauskamen, sondern auch, weil unsere Aufsichtsperson von uns beaufsichtigt werden musste, nicht in die entgegengesetzte Richtung zu laufen. Wie man an einer U-Bahn-Station inmitten dem Frankfurter Bahnhof vorbeilaufen kann - keine Ahnung ^.^
Die Tour selbst war auch ziemlich interessant mit sehr kreativen Darstellungen zur Umwelt, zum Kapitalismus und zum Klimawandel. Teilweise waren da auch ziemlich schockierende Sachen dabei, die einen prägen können, wenn man sich denn ein schlechtes Gewissen einreden lassen will.


Im März war es dann schließlich soweit: einen Tag vor meinem 18. Geburtstag habe ich meine erste Abiklausur (Englisch-Leistungskurs) geschrieben, bewaffnet mit Jogginghose, Salzstangen, drei Wasserflaschen und einem Kissen für meinen Popo in den nächsten fünf Stunden. Und es war wirklich entspannter, als man denkt. Was insbesondere rührend war, war, dass meine Klassenlehrerin aus der fünften Klasse gezielt nach mir gesucht und mir eine kleine Glückwunschkarte in die Hand gedrückt hatte, um mir ihre Unterstützung zu zeigen. Das war so unheimlich süß :3
Die Woche danach folgten dann die Prüfungen im Deutsch-LK und Mathe-Grundkurs, und danach waren wir endlich frei. Das ist einfach ein unendlich geiles Gefühl, wenn man sein gesamtes Wissen, das man sich angelernt und angeübt hat, endlich rauslassen kann. Das Ergebnis interessiert einen dann für ein paar Wochen sogar nicht mehr, Hauptsache, man hat den Kopf mal wieder geleert und kann frisch in die Ferien starten <3
Mitte bis Ende März hatte ich auch so ziemlich sturmfrei, weil meine Eltern zu meinen Verwandten gefahren sind, und ich mich endlich entspannen wollte und mir dabei bei den eher unlauteren Verhältnissen dort so was nicht hätte vorstellen können.
Und nach einer Übernachtung, in der die rutschigen Böden der Wohnung und die Abwesenheit der Leute, die meine Musik nicht mögen, genutzt wurden, fasste ich einen der spontansten Entschlüsse überhaupt: ich wollte nach Berlin fahren. Kurz entschlossen googelte ich also den nächsten Zug dorthin, den Preis dazu, packte das Nötigste in meine Schwimmtasche, begleitete meine Freundin zum Bahnhof und nahm den nächsten Zug in die Hauptstadt Deutschlands. Meine Eltern wussten natürlich nichts davon, und ich bin vorher noch nie alleine so weit gereist. Ich kann mich noch daran erinnern, wie aufgeregt ich mit den Füßen hin und her wippte, wie ich teilweise Schweißausbrüche hatte und wie ich den Kopf gegen die Fensterscheibe lehnte, die Nachmittagssonne mich anschien und die ersten Takte von Final Masquerade von Linkin Park zeitgleich mit den ersten Metern, die der Zug zurücklegte, in meinen Ohren erklangen. Ich tat etwas ganz alleine, etwas für mich, ich traute mich es, ohne groß zu planen oder drüber nachzudenken. Das mag sich für euch da draußen vielleicht wie etwas Selbstverständliches anhören, aber wenn ihr in einem goldenen Käfig groß geworden wärt und ihr euch selbst selbstständiges Denken und Handeln beibringen musstet, dann würdet ihr das verstehen. Es war auf jeden Fall ein gigantischer Schritt in die für mich richtige Richtung :)*
Das Wochenende in Berlin war auch wahnsinnig schön. Mit Always Reading habe ich mir die typischen Tourismusfallen wie das Brandenburger Tor ansehen können, während Unmengen von Polizeiwägen wegen einem Fußballspiel an mir vorbeigerattert sind. Die Berliner Mauer, auf der ich mich mit einem Kulli verewigt habe, und mir eine große Palette an Kunstwerken ansehen konnte. Der Buchladen mit einer gigantischen Sparte an englischen Büchern, die direkt nach meiner Ankunft das Paradies für mich bereithielt. Das stickige Klo in den Katakomben eines Ditsch-Ladens. Ein Osterfest, das ich zum ersten Mal mit praktisch Fremden, und nicht mit der Familie verbracht habe. Und letztlich eine lange, lange Nachhausefahrt, die um 4 Uhr morgens mit einem Schokomuffin begonnen hat, und mit einem lieben Busfahrer, mit dem ich mich während seiner Raucherpause unterhalten habe und der mir aufgrund meiner langen Reisezeit angeboten hat, mich an die Bushaltestelle in der Nähe meines Zuhauses zu fahren. Das war wirklich eines der besten Wochenenenden, eines der befreiendsten, die ich je hatte. 


Das habe ich auch gebraucht, denn danach habe ich mich größtenteils nur entspannt, wieder unheimlich viel gelesen, und danach wieder die letzten Wochen in der Schule verbracht, was sich größtenteils aus Fototerminen, Sitzungen für die Abizeitung und Vorbereitungen für die Kommunikationsprüfung zusammengesetzt haben. Im Monat danach hatte ich schließlich den allerletzten Schultag und noch etwa einen Monat Zeit bis zu meinen mündlichen Prüfungen, und das war einer der merkwürdigsten Momente überhaupt. Man dreht sich um, betrachtet die Schule, erinnert sich an die Male, in denen man mit Kreide auf den Boden gemalt hat, sich Pizza in der Mittagspause geholt hat und neben der Treppe am Eingangsbereich saß, an all die Flure und Räume, die man Dutzende Male entlanggeschritten ist, und zu wissen, dass man dort keinen Fuß mehr hereinsetzen wird. Ein Gefühl, das zugleich süß und bitter ist, auch wenn man nicht durchgehend gute oder schlechte Erfahrungen mit diesem Ort gemacht hat.
Zugleich habe ich mich neuen Dingen zugewandt, während ich mit einem Auge noch für meine Prüfungen in Geschichte und Katholischer Religion lernte, nämlich dem Planen des großen Danachs. Wie geht es nach der Schule weiter? Die Frage, die sich alle Schüler stellen, sich aber häufig erst in letzter Minute mit auseinandersetzen. Auch ich habe relativ spät angefangen Bewerbungen für ein Freiwilliges Soziales Jahr zu schreiben, habe allerdings schnell einen Hospitationstag an einer Schule für geistig und körperlich behinderte Kinder bekommen und habe dort scheinbar einen guten Eindruck hinterlassen. Denn der stellvertretende Direktor führte mit mir direkt ein Bewerbungsgespräch und mir direkt das Angebot gemacht, Anfang des nächsten Schuljahres anzufangen. Und tada, so kam ich an meine jetztige Arbeitsstelle ^.^
Allerdings ging es nicht nur mit großer Kraft voraus, denn ich habe etwas gemacht, was ich schon lange nicht mehr gemacht und jetzt wenigstens ein Mal im Monat das vergangene Jahr gemacht habe - nämlich mich alleine auf einen Spaziergang zu machen und dort die Natur auf mich einwirken zu lassen. Denn ich habe in den letzten Jahren immer weniger Zeit im Wald verbracht, obwohl er für mich seit ich denken kann der perfekte Rückzugsort zum Krafttanken ist. Und als ich durch die abgetretenen Pfade gelaufen bin, unter den verwucherten Sträuchern Plätze entdeckt habe, an denen ich als Kind früher Stunden verbracht habe, mich in meinen Baum setzte und die Umgebung einatmete, über den Bach sprang wie früher, an einem reißenden Fluss saß und die Geräuschkulisse des Wassers, das gegen Felsen prasselt, das Vogelgezwitscher über mir, das Rauschen des Windes in den Blättern neben mir - das war einfach wie ein Zuhauseankommen. Ich glaube, ich hätte dort einen ganzen Tag verbringen können und mich nicht gelangweilt, obwohl ich diese Orte kenne wie meine Westentasche, weil es so entspannend war, wieder dort zu sein, und es schon fast so eine Art spirituelles Pilgergefühl in mir hochgewirbelt hat. Wie gesagt, das habe ich jetzt monatlich einmal gemacht, und das werde ich auch definitiv weiterführen. Es gibt einem einfach so eine gewisse Sicherheit, dass, egal was in meinem derzeitigen Leben geschieht und wo auch immer ich sein werde, es immer diesen Ort - meinen Wald - gibt, an den ich immer werde zurückkommen können und der mich versteht und aufnimmt, so wie ich bin, egal was mit mir noch geschehen wird.
Mitte des Jahres war es dann schließlich soweit - die letzten Prüfungen wurden mit Bravour absolviert, meine sehr guten Noten erhalten, und die letzten Züge meines Daseins als Schülerin gefeiert. Der Abistreich war eine total geniale Aktion mit einer Menge Pizzaschachteln, lauter Musik und einem Tag des erlaubten Vandalismus, die zwar wie immer etwas unorganisiert war, aber trotzdem echt Spaß gemacht hat - mehr als der Abiball, den ich nicht so sehr in Erinnerung behalten habe. Man hat zum letzten Mal Zeit mit seinen Schulfreunden verbracht, hat gesehen, wie die unreiferen unseres Jahrgangs ihre Partner mitgebracht haben, um mit diesen anzugeben, und unserem gemeinsamen Jahrgangslied, bei dem ich zum allerersten Mal Zusammenhalt zwischen uns gespürt habe. Der herausragendste Moment war aber, als mein Name aufgerufen wurde und ich mit meinem Kurs auf die Bühne sollte, um unsere Zeugnisse überreicht zu bekommen. Und auch wenn meiner Meinung nach das Abi nicht so aussagekräftig ist, wie so viele Lehrer gerne anprangern, ich war doch wahnsinnig stolz auf mich, dass ich das mit so einem guten Ergebnis schaffe, und das ganz ohne den Lehrern das zu sagen, was sie hören wollen, sondern ganz ich selbst dabei zu bleiben. 1,7. Das kann sich definitiv sehen lassen :3
Was noch diesen Monat stattgefunden hat, war mein kleiner Abstecher mit meinen Eltern zu der Gedänkstätte und ehemaligen Euthanasieanstalt in Hadamar. 

Das war eine wirklich sehr interessante Erfahrung, vor allem wenn man selbst so interessiert an Historie und der NS-Zeit ist wie ich. Glaubt mir, es ist kein nettes Gefühl, diese Treppe runterzusteigen, da unten ist es teilweise so stickig, dass man das Gefühl hat, man riecht die Leichen noch. Kann es allerdings sehr weiterempfehlen, sich das mal anzusehen.

Ein paar Wochen und Schultheaterstücke von Freunden später war ich in einem Kaff auf einem Farbfestival in meiner liebsten Lieblingsfarbe LILA :3 Das war relativ gemütlich und eben so, wie man es sich vorstellen kann, wenn es nur in einem kleinen Dorf stattfindet. Allerdings gab es dort ein paar nette Bands, leckeres Essen und einen Reiterhof, den ich kurzerhand mit einer Freundin auch erkundet habe. War ein sehr schönes und irgendwo auch unvergessliches Fest, vor allem weil am Ende nahezu etwas mit der Feuershow schiefgelaufen ist ^^
Mitte Juli bis Mitte August habe ich schließlich den ersten Sommer erlebt, der keine Ferien beinhaltete. Und der war auch wirklich schön. Die erste Hälfte war ich in Polen bei meiner Familie, mit der ich auch einige schöne Erlebnisse hatte, beispielsweise den achzehnten Geburtstag meines Cousins, der mir insbesondere deswegen im Gedächtnis bleiben wird, weil ich da mal über meine Panikattacken gewinnen und Spaß haben konnte, oder das Konzert der polnischen Band Enej, zu dem ich spontan mit einigen Verwandten losgezogen bin und dabei wegen den bunten Fontänen vor der Bühne, durch die ich durchgerannt bin wie ein kleines Kind, klatschnass wurde.

In Berlin hingegen habe ich wieder Zeit mit Always Reading verbracht und dort ein sehr schönes und angenehm stickiges Büchercafé aufgesucht, und den Tierpark besucht. Ich glaube, ich werde jetzt auch nie wieder in einen normalen Zoo gehen können, ohne dass mir der Gedanke kommt, dass die Gehege viel zu klein sind ^.^ Ein wirklich schöner Ort für Tierfans wie mich <3

Mit ein paar weiteren kleinen Ereignissen danach begann dann auch schließlich ein komplett neuer Lebensabschnitt für mich, nämlich das Freiwillige Soziale Jahr. Gott, was war ich aufgeregt, denn nicht nur ist das praktisch mein erster Job, sondern auch einer, der durch den Umgang mit Behinderten und Menschen generell kein leichter werden würde. Das wusste ich natürlich schon im Vorhinein, habe aus diesem Grund auch kein Recht, mich zu beschweren, denn das war ja genau das, was ich wollte: ein Job, der das Potential hat, mich psychisch mitzunehmen und dadurch zu schauen, ob ich mich für den sozialen Bereich eigne. Denn wenn ich da heil rauskomme, habe ich mir gesagt, dann bin ich auch abgehärtet genug für so was und habe den nötigen emotionalen Abstand, um mit Menschen zu arbeiten. Und was soll ich sagen, bisher bin ich sehr zufrieden. Natürlich gab es das ein oder andere Missgeschick, den ein oder anderen Fehler und auch Situationen, die mich so überfordert haben, dass ich zuhause erstmal ein paar Tränen freien Lauf ließ, aber insgesamt macht es einfach großen Spaß. Die Kinder wachsen einem echt ans Herz, die Begleitung derer im Unterricht und das Mitwirken am Unterricht echt spaßig, und die Teile, die man sich als unangenehm vorstellt - Windelwechseln, Helfen beim Klogang etc. - gar nicht so unappetitlich sind. Man gewöhnt sich sogar sehr schnell daran und wird schon nach einigen Monaten verdammt souverän drin. Es ist auch faszinierend, wie man einzelne ,,ungewöhnliche'' Verhaltensweisen der Kinder zu interpretieren lernt und deren Behinderung oder Einschränkung irgendwann zu einem so gewöhnlichen Teil von ihnen wird, wie meine blauen Augen ein Teil von mir sind. Okay, die Organisation zumindest an meinem Arbeitsplatz ist etwas löchrig und fragwürdig, weil solche Kinder eigentlich umso mehr einen festen Tagesplan brauchen, aber bis auf das habe ich kaum Kritikpunkte.
Ich gehe eigentlich fast jeden Tag gerne hin und habe dadurch, dass es mir so guttut, dort zu arbeiten, auch mal meine Zukunftspläne umstrukturiert. Denn vor dem FSJ plädierte ich eher für ein Studium, wusste aber nicht, was genau, doch seit einigen Monaten erscheint mir eine Ausbildung im sozialen Bereich immer genehmer ^.^ Deswegen wurden auch schon Bewerbungen für Ausbildungen geschrieben, egal ob Erzieher, Kinderkrankenpfleger oder Heilerziehungspfleger, und werden bald abgeschickt werden. Mal gucken, was draus wird, aber ich habe das Gefühl, das mich das glücklicher machen wird, als wieder die Schulbank zu drücken, dabei keine Praxis zu haben und auch nichts mehr zu verdienen.
Denn nicht nur erhalte ich ein kleines Taschengeld für meine Arbeit mit den Kindern, sondern habe auch einige Leute in meinem Leben gefunden, mit denen ich mittlerweile gut befreundet bin und viele erste Male durchlebt habe. Denn in der Schule habe ich mich so gut wie mit niemandem auf einer Wellenlänge gefühlt, hier hingegen schon - und deswegen kamen auch viele schöne Erlebnisse auf mich zu. Das erste Mal mit anderen Leuten zusammen auf ein Oktoberfest gehen. Das erste Mal dort im ,,Frisbee'' zu fahren und zu spüren, dass man für einige Minuten wirklich den Verstand verloren hat, weil es so genial ist, auf dieser Maschine zu sein und hin- und her geschubst zu werden. Das erste Mal auf einem Metal-Festival zu sein und so zu tanzen, wie man es vorher nie getan hat, sich mit den anderen Zuhörern auf einer merkwürdigen Ebene verbunden zu fühlen und sich von der Musik durchdringen zu lassen. Zum ersten Mal ein Festival-Shirt zu kaufen. Zum ersten Mal eine Halloween-Nacht in einer größeren Stadt verbringen und erst gegen 2 Uhr nachts langsam nach Hause zu fahren, obwohl man in fünf Stunden zur Arbeit antanzen muss. Im Zug nach Hause mitten in der Nacht Trinklieder zu singen und dabei zuzusehen, wie sich ein komplett betrunkenes Mädchen ihren BH mit Klopapier ausstopft. Zum ersten Mal auf einem Tisch zu tanzen. Zum ersten Mal Silvester außerhalb des Elternhauses zu feiern. Zum ersten Mal den Krankenwagen zu rufen. Das erste Mal nach Mitternacht zusammen Döner essen gehen. Generell das erste Mal mit so vielen Leuten auf einer Wellenlänge zu sein. Und allein das hat das letzte halbe Jahr zu etwas wahnsinnig besonderem für mich, die vor ein paar Jahren nie so etwas erlebt oder unternommen oder mit meinem Selbstwertgefühl überhaupt für möglich gehalten hätte.
Doch nicht nur das sticht aus dem letzten halben Jahr heraus, sondern auch meine allererste Buchmesse <3 Gott, war dieses Ding riesig. Ich hätte da wahrscheinlich die ganze Woche für gebraucht, um alle Stände, Genres usw. zu erkunden, allerdings hat es auch so großen Spaß gemacht. Ein Autogramm von Sebastian Fitzek abgestaubt, mir ein paar Bücher von Lieblingsautoren gekauft, und generell wie ein quirliges kleines Eichhörchen durch die Gegend gelaufen und mit großen Augen Bücher angeguckt. Haaa <3 Hoffentlich dieses Jahr wieder. Und diesmal auch organisierter ^.^

Ein weiteres erstes Mal: Das Konzert von einer Band, die ich sehr gerne mag, nämlich Bring me the Horizon. Monatelang habe ich mich darauf gefreut, die Tage praktisch gezählt, mir ihre Lieder in Dauerschleife angehört, damit ich auch gut würde mitsingen können - und ich hab wirklich gedacht, ich würde es nicht mehr schaffen. Die Details sind sogar ziemlich verschwommen, aber ich sage nur so viel: Deutsche Bahn. Fast hätte ich den Anfang verpasst, weil die Deutsche Bahn es so wollte. Okay, ich habe es noch rechtzeitig geschafft durch einen türkischen Taxifahrer, der mir während der Fahrt Videos von seinem kleinen Sohn zeigte, aber es war so eine nervenaufreibende Fahrt, und dafür, dass BmtH kürzer auf der Bühne war als seine beiden Vorbands, vom Preis-/Leistungsverhältnis nicht ganz richtig war. Das Konzert hat aber trotzdem Spaß gemacht. Alleine, als die ersten Takte begannen, hatte ich nur die Augen geschlossen, mich zurückgelehnt und gedacht ,,Endlich. Entspannung.'' :3
Und dann, als eines der letzten Highlights des Jahres, die Comic Con in Dortmund am 8. Dezember. Ich lese zwar keine Comics und kenne mich generell in diesem Bereich nicht sonderlich gut aus, bin allerdings ein Fan vom Joker und bin dort mit einer Person hingegangen, die sich eben ziemlich gut in dem Bereich auskennt. Und alleine das Cosplay und andere Leute so kostümiert und abgedreht zu sehen, hat echt großen Spaß gemacht. Die surreale Atmosphäre dort, die Leidenschaft, die aus jeder Pore dieser Leute gesprossen ist, der bunte Mix an Angeboten und Ständen, von denen ich einige für mich entdeckt habe - das ist auf jeden Fall etwas, was man erleben muss :)
Gegen Ende des Jahres gab es auch so einige Entwicklungen auf persönlicher Ebene. Ich wurde zwar glücklicher, aber es gab auch Phasen, in denen ich wieder zutiefst unglücklich war. So sehr, dass ich das Gefühl hatte, wieder rückfällig zu werden, und da gab es so einige Angelegenheiten, in denen ich mich in meine schlimmsten Zeiten zurückversetzt fühlte. Daher habe ich wieder angefangen, Tagebuch zu schreiben, um diese Ausschweifungen in den Griff zu kriegen, und dazu noch habe ich mein Jahresziel angepackt und angefangen, mich gesünder zu ernähren. Nein, ich zähle keine Kalorien, nein, ich esse nicht nur Kaninchenfutter, aber ich habe aufgehört, Schokolade zu essen. Und das seit stolzen 103 Tagen. Hätte ich nie gedacht, dass ich das durchhalten würde, aber seitdem geht es mir wirklich besser und ich finde neue Alternativen für Süßkram, um mich davon abzulenken, dass ein Binge-Teil von mir das alles essen will. Das Gewicht ist leider immer noch etwas zu wichtig, aber immerhin geht es mir weniger ums Abnehmen als darum, Muskeln aufzubauen. Aus diesem Grund trainiere ich seit Juli/August 2016 einigermaßen regelmäßig, auch wenn ich mir im Dezember zum Großteil eine Pause gegönnt habe. Es ist hauptsächlich Krafttraining, mit Hanteln auf einem sehr niedrigen Anfängerniveau, aber Entwicklungen gab es auf jeden Fall schon. Alleine, dass man das für seinen Körper macht, gibt einem das Gefühl, viel mehr schaffen zu können, sodass man dann auch tatsächlich mehr schafft, als man zunächst annehmen könnte. Das habe ich vor allem bei der Hilfe eines Umzugs bemerkt, als mich der Großteil der Männer schief angesehen hat, weil ein 1, 68 m großes, schlankes Mädchen mehr Kisten und Gegenstände schleppen konnte als manch einer von ihnen. Und da plane ich ebenfalls, mich zu steigern, weil es ein super Ausgleich ist und eine tolle Idee war :)
Daher kann ich wirklich behaupten: Das Jahr war toll. Es gab zwar einige Abschiede, einige Neuanfänge, die sowohl schön als auch traurig waren, einige neue Seiten, die ich an mir entdeckt habe, einige alten, die ich vernachlässigt habe und mich nun um sie kümmere, und - wie der Abschluss dieses Jahres zeigte - das Akzeptieren der Vergangenheit. Denn an einem der letzten Tage des Jahres bin ich mit einer Person, die mir viel bedeutet, in den Wald gegangen, an einer Stelle, an der ich früher gerne vor mich hin geträumt habe. Es war wegen der Jahreszeit schon stockdunkel, daher hat man kaum die Hand vor Augen gesehen, doch als ich in meine Tasche griff und meine alten Tagebücher hervorzog, in denen all der Schmerz, die Suizidgedanken, das Selbstmitleid, der Selbsthass eines früheren Ichs steckten, wusste ich, was ich entsorgte. Ein unsicheres, kleines Mädchen, das unbedingt perfekt sein wollte und sich dabei immer weiter von der Gesellschaft isoliert hat. Jemanden, der die Tage zählte, bis er in ein anderes Land im Urlaub fahren konnte, um der Realität, die er nicht ertragen konnte, zu entfliehen. Jemand, der sich selbst kontrolliert zerstörte. Der sich selbst für einen Menschen, der ihm Aufmerksamkeit schenken würde, aufgegeben hätte.
Jemand, der ich eindeutig nicht mehr war.
Also warf ich es an diese Stelle ins Wasser und konnte mir in der Dunkelheit vorstellen, wie es nach dem Platschen zu Boden sank und die Tinte langsam ausgeblichen werden würde. Es würde nie verschwunden sein, weil es passiert, niedergeschrieben worden war, aber es würde mich nicht mehr quälen. Es war passiert. Es gab kein Zurück. Aber es gab ein Vorwärts. Es gibt immer ein Vorwärts.
Und das ist meine Lektion 2016.

CU
Sana

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