Grundwissen:
♥Titel♥: Gregor und die graue Prophezeiung (original: Gregor the Overlander)
♥Autor/-in♥: Suzanne Collins
♥Erschienen♥: 2005 im Oetinger-Verlag (Taschenbuch); 2013 im Oetinger-Verlag (Hardcover)
♥Seitenanzahl♥: 301 Seiten ohne Danksagung
♥Genre♥: Fantasy; Adventure; Middle Grade (mit Gewaltfaktor)
Inhalt:
,,Herunterfallen ist einfach, aber um wieder hinaufzukommen, braucht es viel.'' - Vikus (S. 41)
Obwohl Gregor erst elf Jahre alt ist, zwingt ihn sein Leben dazu schon viele Aufgaben zu übernehmen. Denn seine Mutter muss lange arbeiten, sein Vater vor zwei Jahren verschwunden, seine Großmutter dement und seine kleine Schwester Boots auch nicht unbedingt selbstständig. Er stellt sich auf einen langen und öden Sommer ein und möchte gerade Wäsche waschen, als Boots plötzlich durch den Lüftungsschacht des Kellers fällt. Kurzentschlossen folgt er ihr, um sie zu retten - und trifft dort auf eine neue Welt. Riesige Kakerlaken nehmen sie in Empfang, und schon bald erfährt Gregor, dass er in diesem sogenannten Unterland Teil einer wichtigen Prophezeiung ist.
Meine Meinung ...
zum Cover:
Deutsches Hardcover: ♥♥♥♥♥ |
Deutsches Taschenbuch: ♥♥♥♥ |
Originalcover: ♥♥♥.♥ |
Wäre dieses Buch nicht von Suzanne Collins, hätte man es sich bestimmt auch wegen der Hardcover-Neuauflage dieses Auftakts gekauft. Es ist sehr schön gemacht, von der Farbkombination bis zu den zwei Ratten in dem Kreis, die natürlich als Bewohner der Unterlandes sehr gut auf das Cover passen. Die Ausgabe, in der das Buch original auf Deutsch erschienen ist, passt zwar sehr gut zum Buch, ist allerdings zeichnerisch etwas blass und nicht sonderlich ansprechend. Der Titel passt jedoch wie die Faust aufs Auge.
Die amerikanische Originalausgabe zeigt Regalia, die Stadt der Unterländer, und überschneidet sich wunderbar mit den Beschreibungen dazu im Buch. Dennoch ist auch hier der Zeichenstil nicht unbedingt ästhetisch, passt allerdings vom Titel her natürlich auch ganz gut.
zum Buch:
Bevor Suzanne Collins die riesige Dystopiewelle mit ihrem Bestsellerwerk Die Tribute von Panem ausgelöst und viele Leserherzen berührt hat, hat sie sich an einer Reihe versucht, die für Kinder empfohlen ist. Schwer vorstellbar, wenn man an die brutalen Hungerspiele und den darauf folgenden Krieg denkt, bei dem einige der größten Leserlieblinge den Löffel auf tragische und grausame Weise abgeben müssen. Kann man da überhaupt glauben, dass die Gregor-Saga wirklich auf Kinder konzipiert sein soll?
Wenn man den Grad an Brutalität bei dieser Frage mit einbezieht, so ist das definitiv nicht so. In den späteren Bänden soll das Ausmaß an Gewalt wohl noch größer werden, jedoch ist schon in Gregor und die graue Prophezeiung ein Krieg in einem eher unheimlichen, unterirdischen Land ein doch recht ungewöhnlicher Schauplatz für zehn- bis zwölfjährige Leser. Wahrscheinlich wird es für eine junge Zielgruppe deswegen empfohlen, weil die Gewalt hauptsächlich gegen die übergroßen Tiere in diesem Reich gerichtet ist - da diese aber vermenschlicht sind, liest es sich an einigen Stellen doch relativ fies und lässt einen gespannt auf die Folgebände warten. Keinesfalls ist es so, dass man vor Grausamkeit nicht mehr weiterlesen kann oder das große Blutvergießen stattfände, aber dass es von Suzanne Collins stammt, merkt man trotzdem. Dies ist allerdings kein negativer Punkt, da sie Gewalt nie um der Gewalt Willen benutzt, sondern um etwas anderes zu unterstreichen.
In diesem Fall unterstreicht es definitiv die Unterschiede zwischen den einzelnen Völkern im Unterland. Sie sind nämlich nicht nur angesichts ihrer Art, sondern auch in ihren Stärken und Schwächen sehr verschieden und müssen im Laufe dieses Buches lernen, darüber hinwegzusehen, damit der Krieg nicht verloren wird. Daher wird mit Vorurteilen, Sympathien und auch Gerüchten über die jeweiligen Völker gespielt, der Engstirnigkeit gegenüber neuen Kulturen und der Schwierigkeit, sich gegenüber ,,den Anderen'' zu öffnen. Das alles natürlich auf einem sehr niedrigen Niveau, allerdings freut einen diese Tiefenebene beim Lesen doch, vor allem da man selbst diese Welt so interessant findet.
Denn ebenso wie Gregor wird man wortwörtlich in das Unterland hineingeworfen und muss sich schnellstens in dieser neuen Situation zurechtfinden. Dabei gibt es keine zu langen Einführungen, sondern vielmehr Erklärungen, die sich aus der Situation heraus ergeben und den Leser und Gregor nicht überfordern. Dabei beschreibt Suzanne Collins mit kurzen, präzisen Worten das Setting, das einen von vorneherein überzeugen kann. Mit seiner Düsternis ist es einfach mal etwas Anderes, etwas, das man sich bei der Altersempfehlung nicht unbedingt erwartet, was einen aber schnell einsaugt. Vor allem für diejenigen, die sich gerne leicht gruseln und vermeintliches Ungeziefer wie Kakerlaken und Ratten toll finden, dürften sich hier mehr als nur wohlfühlen. Zu keinem Zeitpunkt wissen die Figuren des Unterlandes etwas, das nur Überländer wissen können, weswegen auch öfters Situationen entstehen, in denen Gregor einen Gegenstand wie zum Beispiel eine Coladose erklären muss, genauso wie er selbst erstmal stutzt, als er zum ersten Mal ,,Fliege hoch'' als Glückwünsche hört. Das ist nicht nur humorvoll, sondern verleiht der Welt umso mehr Plastizität.
Gregor selbst verhält sich wegen seiner schwierigen Situation zuhause verantwortungsvoller und einen Ticker reifer, als man es von einem Elfjährigen erwarten würde. Trotzdem verhält er sich seinem Alter entsprechend und ist definitiv ein Sympathieträger. Nicht nur durch seine Fürsorge gegenüber seiner kleinen Schwester, auch wegen seines Mutes und seiner ab und an doch witzigen Sprüche begleitet man ihn gerne bei seinen Abenteuern und hofft für ihn, dass er seinen Weg nach Hause findet. Das Tolle an ihm ist auch, dass die Autorin ihm trotz seines zarten Alters ein paar dunkle Seiten verleiht und er so auch an Vielschichtigkeit dazugewinnt.
Auch über die anderen Figuren kann man sich nicht beschweren. Sie bauen zwar auf vielen bereits bekannten Tropen auf, zum Beispiel der weise Berater der Prinzessin, das macht sie aber nicht weniger sympathisch oder greifbar. Es werden in dem ersten Band schon die Weichen gestellt für interessante Hintergründe und viel Potential für künftige Entwicklungen, insbesondere bei der Prinzessin der Unterländer, Luxa, die den ein oder anderen Schicksalsschlag wegstecken muss. Insgesamt erinnern sie minimal an die Gefährten in Herr der Ringe, wie sie, verbunden durch die Graue Prophezeiung, ins Unterland ziehen und versuchen, Gregor zu helfen. Ein bunt zusammengemischter Haufen, der durch seine Dynamik viel Spaß macht und einen dazu anregt, weiterzulesen. Ein kleiner Faktor, der fast schon für sich alleine einen halben Stern wert ist, ist Gregors kleine Schwester, die durch ihre bedenkenlosen Kommentare und die offene Art viele lustige Momente hervorruft und ernste Situationen lockert.
Ernst und vor allem spannend wird es in dem Buch nämlich relativ häufig. Suzanne Collins fackelt nicht lange mit dem Beginn ihrer Geschichte, und stürzt ihre Charaktere direkt ins Chaos. Zwar besteht eine ziemlich lange Zeit die Handlung daraus aus der Suche Gregors und seiner Begleitung, jedoch kann man wegen der kurzen Kapitel und dem Auftauchen von Gegnern doch nicht aufhören zu lesen. Vor allem die letzten hundert Seiten sind so actionreich und spannungsgeladen, dass man gerne mal eine Nachtschicht einlegt, um das Buch zuende zu lesen. Es gibt ein paar Überraschungen, ein paar traurige Momente, aber auch Situationen, in denen man merkt, wie sich die Charaktere näherkommen, füreinander da sind und teilweise auch zusammenwachsen, was einige Entwicklungen umso schwerer zu verdauen macht.
Das Ende macht einen neugierig auf die weiteren Teile dieser Pentalogie, denn der Plot um die Graue Prophezeiung ist in diesem Band zwar abgeschlossen, lässt einen wegen kleinen Andeutungen gegenüber Gregor aber darauf schließen, dass er nicht zum letzten Mal wird seinen Mut beweisen müssen.
Suzanne Collins kann wohl gar keine schlechten Bücher schreiben. Denn auch wenn ihr Erstlingswerk voller bekannter Tropen ist und die Story sicherlich nichts Neues ist, liest man es dennoch wegen der Erzählgeschwindigkeit und der eher finsteren Welt sehr gerne. Es ist nicht weltbewegend, macht aber unheimlich viel Spaß, Gregors erste Reise durchs Unterland zu begleiten, dabei etwas über die verschiedenen Völker zu lernen und auch den ein oder anderen tiefgründigen Moment mitzuerleben. Das Buch kommt nicht ohne eine große Portion Action und einige Löffel Gewalt aus, kann den Leser aber genau dadurch in seine unbekannte Welt hineinsaugen, die dazu auch noch toll beschrieben ist. Mit Gregor als Hauptfigur und vielen gewitzten Sprüchen dazu ist Gregor und die graue Prophezeiung ein gelungener Auftakt einer Middle Grade Reihe. Für alle, die etwas Unterhaltsames, Spannendes und in Ansätzen Emotionales wollen, eine Empfehlung!
In diesem Fall unterstreicht es definitiv die Unterschiede zwischen den einzelnen Völkern im Unterland. Sie sind nämlich nicht nur angesichts ihrer Art, sondern auch in ihren Stärken und Schwächen sehr verschieden und müssen im Laufe dieses Buches lernen, darüber hinwegzusehen, damit der Krieg nicht verloren wird. Daher wird mit Vorurteilen, Sympathien und auch Gerüchten über die jeweiligen Völker gespielt, der Engstirnigkeit gegenüber neuen Kulturen und der Schwierigkeit, sich gegenüber ,,den Anderen'' zu öffnen. Das alles natürlich auf einem sehr niedrigen Niveau, allerdings freut einen diese Tiefenebene beim Lesen doch, vor allem da man selbst diese Welt so interessant findet.
Denn ebenso wie Gregor wird man wortwörtlich in das Unterland hineingeworfen und muss sich schnellstens in dieser neuen Situation zurechtfinden. Dabei gibt es keine zu langen Einführungen, sondern vielmehr Erklärungen, die sich aus der Situation heraus ergeben und den Leser und Gregor nicht überfordern. Dabei beschreibt Suzanne Collins mit kurzen, präzisen Worten das Setting, das einen von vorneherein überzeugen kann. Mit seiner Düsternis ist es einfach mal etwas Anderes, etwas, das man sich bei der Altersempfehlung nicht unbedingt erwartet, was einen aber schnell einsaugt. Vor allem für diejenigen, die sich gerne leicht gruseln und vermeintliches Ungeziefer wie Kakerlaken und Ratten toll finden, dürften sich hier mehr als nur wohlfühlen. Zu keinem Zeitpunkt wissen die Figuren des Unterlandes etwas, das nur Überländer wissen können, weswegen auch öfters Situationen entstehen, in denen Gregor einen Gegenstand wie zum Beispiel eine Coladose erklären muss, genauso wie er selbst erstmal stutzt, als er zum ersten Mal ,,Fliege hoch'' als Glückwünsche hört. Das ist nicht nur humorvoll, sondern verleiht der Welt umso mehr Plastizität.
Gregor selbst verhält sich wegen seiner schwierigen Situation zuhause verantwortungsvoller und einen Ticker reifer, als man es von einem Elfjährigen erwarten würde. Trotzdem verhält er sich seinem Alter entsprechend und ist definitiv ein Sympathieträger. Nicht nur durch seine Fürsorge gegenüber seiner kleinen Schwester, auch wegen seines Mutes und seiner ab und an doch witzigen Sprüche begleitet man ihn gerne bei seinen Abenteuern und hofft für ihn, dass er seinen Weg nach Hause findet. Das Tolle an ihm ist auch, dass die Autorin ihm trotz seines zarten Alters ein paar dunkle Seiten verleiht und er so auch an Vielschichtigkeit dazugewinnt.
Auch über die anderen Figuren kann man sich nicht beschweren. Sie bauen zwar auf vielen bereits bekannten Tropen auf, zum Beispiel der weise Berater der Prinzessin, das macht sie aber nicht weniger sympathisch oder greifbar. Es werden in dem ersten Band schon die Weichen gestellt für interessante Hintergründe und viel Potential für künftige Entwicklungen, insbesondere bei der Prinzessin der Unterländer, Luxa, die den ein oder anderen Schicksalsschlag wegstecken muss. Insgesamt erinnern sie minimal an die Gefährten in Herr der Ringe, wie sie, verbunden durch die Graue Prophezeiung, ins Unterland ziehen und versuchen, Gregor zu helfen. Ein bunt zusammengemischter Haufen, der durch seine Dynamik viel Spaß macht und einen dazu anregt, weiterzulesen. Ein kleiner Faktor, der fast schon für sich alleine einen halben Stern wert ist, ist Gregors kleine Schwester, die durch ihre bedenkenlosen Kommentare und die offene Art viele lustige Momente hervorruft und ernste Situationen lockert.
Ernst und vor allem spannend wird es in dem Buch nämlich relativ häufig. Suzanne Collins fackelt nicht lange mit dem Beginn ihrer Geschichte, und stürzt ihre Charaktere direkt ins Chaos. Zwar besteht eine ziemlich lange Zeit die Handlung daraus aus der Suche Gregors und seiner Begleitung, jedoch kann man wegen der kurzen Kapitel und dem Auftauchen von Gegnern doch nicht aufhören zu lesen. Vor allem die letzten hundert Seiten sind so actionreich und spannungsgeladen, dass man gerne mal eine Nachtschicht einlegt, um das Buch zuende zu lesen. Es gibt ein paar Überraschungen, ein paar traurige Momente, aber auch Situationen, in denen man merkt, wie sich die Charaktere näherkommen, füreinander da sind und teilweise auch zusammenwachsen, was einige Entwicklungen umso schwerer zu verdauen macht.
Das Ende macht einen neugierig auf die weiteren Teile dieser Pentalogie, denn der Plot um die Graue Prophezeiung ist in diesem Band zwar abgeschlossen, lässt einen wegen kleinen Andeutungen gegenüber Gregor aber darauf schließen, dass er nicht zum letzten Mal wird seinen Mut beweisen müssen.
Suzanne Collins kann wohl gar keine schlechten Bücher schreiben. Denn auch wenn ihr Erstlingswerk voller bekannter Tropen ist und die Story sicherlich nichts Neues ist, liest man es dennoch wegen der Erzählgeschwindigkeit und der eher finsteren Welt sehr gerne. Es ist nicht weltbewegend, macht aber unheimlich viel Spaß, Gregors erste Reise durchs Unterland zu begleiten, dabei etwas über die verschiedenen Völker zu lernen und auch den ein oder anderen tiefgründigen Moment mitzuerleben. Das Buch kommt nicht ohne eine große Portion Action und einige Löffel Gewalt aus, kann den Leser aber genau dadurch in seine unbekannte Welt hineinsaugen, die dazu auch noch toll beschrieben ist. Mit Gregor als Hauptfigur und vielen gewitzten Sprüchen dazu ist Gregor und die graue Prophezeiung ein gelungener Auftakt einer Middle Grade Reihe. Für alle, die etwas Unterhaltsames, Spannendes und in Ansätzen Emotionales wollen, eine Empfehlung!
Ich gebe dem Buch:
♥♥♥♥ Herzchen
Extra:
Die folgenden Bände der Reihe kann man sich hier ansehen :3
CU
Sana
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