Mittwoch, 2. August 2017

►Series-Review◄: Supernatural (S.3)

Grundwissen:



Titel: Supernatural - Zur Hölle mit dem Bösen (original: Supernatural)
Idee: Eric Kripke
Regisseur/-e: Eric Kripke
Produzent/-en: Eric Kripke; Kim Manners; Cliff Bote, Mike Rohl, Charles Beeson, Philip Sgniccia; Miller Tobin; Ben Edlund; Steve Boyum
Produktionsfirma: Kripke Enterprises; Wonderland Sound And Vision; Warner Bros Television
Erschienen: 2009; 2014 auf DVD
Dauer: 39-42 Minuten (16 Folgen)
Altersfreigabe◄: FSK 18
Genre: Fantasy; Mystery; Horror; Drama; Monster-of-the-Week
Preis: 7, 49 € (DVD); 15, 90 € (Blue-Ray); 14, 99-19, 99 € (Amazon Video) [Quelle: amazon.de







Inhalt:


''This obsession to save Dean. The way you two keep sacrificing yourself for each other. Nothing good comes ever out of it. Just blood and pain.'' - The Trickster [03.11]





Nur noch ein Jahr bleibt Sam, um seinen Bruder Dean vor der Hölle zu retten. Denn dann muss er seinen Pakt mit dem Dämon einlösen, der für Sams Rettung verantwortlich ist. Die Dämonin Ruby könnte ihm eine Hilfe dabei sein - doch kann er einer dieser Ausgeburten aus der Hölle wirklich trauen? Als sei dies nicht genug, müssen die beiden Brüder sich auch noch um die Horde an Dämonen kümmern, die dank ihrer verlorenen Schlacht aus dem Höllentor in die wahre Welt entfliehen konnten ...





Meine Meinung ...





zur Staffel:




Die weltbekannte und -geliebte Serie um die zwei Winchester-Brüder geht in die dritte Runde, gemeinsam mit einer gewaltigen Menge an Dämonen, die aus der Hölle entwichen sind und die Welt unsicher machen. Ein Krieg steht bevor ebenso wie der scheinbar unvermeidliche Tod von Dean. Da kann man nur eine Menge Spannung, Action und Rührung erwarten, nicht wahr?
Leider nicht. Ob es nun an dem großen Autorenstreik, angefochten durch die Gewerkschaft Writers Guild of America, liegt, oder darauf, dass die Macher auf eine Verlängerung ihres Werks lugten - das ist die bisher schwächste Staffel der Monster-of-the-Week-Serie. Denn schon am Ende der 2. Staffel hätte man die Möglichkeit gehabt, den Krieg zwischen den Monsterjägern und Dämonen wenigstens anzufechten, hat sich jedoch dazu entschieden, dies zu verschieben. Und zwar noch über die dritte Staffel hinaus, da sich diese 16 Episoden eher wie ein Zwischenkapitel anfühlen als eine vollwertig ausgearbeitete Geschichte. Das ist vor allem deswegen so enttäuschend, da von Anfang an angedeutet wird, dass die Welt ins Chaos gestürzt wurde und neben diesem Problem auch noch Sams und Deans eigene, zweisame Welt kurz vor dem Untergang steht, man aber kaum etwas davon merkt. Natürlich haben die beiden Brüder in jeder Staffel wie gehabt einen Gegner, jedoch gibt es darin nur wenig Abwechslung. Es ergibt natürlich Sinn, dass dies hauptsächlich Dämonen sind, aber man findet nur wenig Variation in ihrer Darstellung und ihren Zielen. Daher ist die Kreativität diese Staffel nicht sonderlich ausgeprägt und die Folgen daher zumindest in diesem Aspekt recht vergessenswert. Das liegt auch daran, dass man lange Zeit keine Ahnung hat, wer überhaupt der Antagonist sein soll und in welche Richtung man sich bewegen wird. Schon in den vorherigen Staffeln ist es ja eine Schwierigkeit der Serie, dass der rote Faden manchmal aus den Augen verloren wird, hier allerdings ist das ein noch größerer Nachteil. Denn in Staffel 1 haben die beiden noch die Suche nach ihrem Vater und Sams plötzlich aufkommende Kräfte, in Staffel 2 Azazel und den Deal mit einem Dämonen, hier jedoch wartet man nur darauf, dass sich Deans Teil der Abmachung mit einem solchen erfüllt. Natürlich hofft man, dass noch eine Möglichkeit gefunden wird, dass er gerettet wird, jedoch reicht das neben den eher spärlichen Plots einzelner Episoden nicht aus, um den Zuschauer an den Bildschirm zu fesseln.
Gute Folgen gibt es also nur wenige, aber es gibt sie. Vor allem der Beginn der Staffel ist sehr spannend gestaltet und bietet einem religionsphilosophische Ansätze, die einen nachdenklich stimmen. Vor allem vom Gewaltpotential her hat diese Staffel mehr zu bieten als vorher und rechtfertigt die Altersfreigabe von 18 Jahren ziemlich. Außerdem kann man die Macher durchaus dafür loben, dass, wenn sie mal kreativ sind, auch wirklich mit sehr originellen Ideen daherkommen oder den Zuschauer über ein Wesen aufklären, von dem man vorher höchstwahrscheinlich noch nie gehört hat. Somit ist der Fantasyaspekt wenigstens in einer Handvoll Folgen halbwegs interessant, bietet aber eben von näheren Informationen zu den Dämonen abgesehen aber nur wenig Neues. 
Worin die Macher jedoch nach wie vor sehr viel Mühe hineininvestiert haben ist die Beziehung zwischen Dean und Sam. Denn durch Deans nahenden Tod müssen sich die beiden damit auseinandersetzen, dass sich bald viel in ihrem Leben ändern wird und dass sie beide den wichtigsten Menschen in ihrem Leben verlieren werden. Ungelogen, jede Folge, die sich damit beschäftigt, wie sehr sie dafür bereit sind füreinander zu kämpfen und wie sehr sie einander brauchen, ist qualitativ hochwertig. Der Zuschauer kauft den beiden Schauspielern die Verzweiflung und die innige Liebe zueinander mehr als nur ab, man hat das Gefühl, dass die beiden Hauptdarsteller in jeder Staffel besser darin werden, ihre Charaktere zu verstehen und rüberzubringen. Denn auch hier durchlaufen Sam und Dean eine gewisse Entwicklung, die sich ziemlich vom Schema X abhebt. Während Dean wegen seines verkürzten Lebens jeden Tag so verbringt als wäre es sein letzter, ist Sam fast schon versessen darauf eine Möglichkeit zu finden, seinen Bruder zu retten und ist dazu wörtlich bereit über Leichen zu gehen. Bedenkt man, dass Sam in Staffel 1 noch der zurückhaltendere Typ ist, der sich überhaupt wehrt eine Waffe wieder in die Hand zu nehmen, dann kann man nur den Hut vor den Personen ziehen, die seinen Charakter geschrieben haben. Das geht sogar so weit, dass man von einer Spiegelung der Figuren sprechen kann, also dass Dean nun eher Sams Rolle einnimmt und umgekehrt. Wenn es also etwas gibt, dass einen weiterschauen lässt, dann definitiv diese beiden Brüder, die in einem dynamischen Wechsel von Humor, Ärger und Emotionalität ihren Beschützerinstinkt zeigen. 
Da die beiden sich nun auch von ihrer Monsterjagd abgesehen mit dem Tod beschäftigen müssen, birgt diese Staffel sehr viele tiefgründige Fragen und Momente, die den Zuschauer selbst über seine Einstellung dazu nachdenken lassen. Insbesondere die Dämonen tragen einen großen Teil dazu bei, alleine weil sie häufig menschlicher handeln als man annehmen könnte. Es wird sich damit beschäftigt, ob es wirklich so etwas wie ,,gut'' und ,,böse'' gibt, wie genau die Dämonen entstehen und was oder ob man etwas hinterlässt, wenn man von dieser Welt geht. Vor allem Ruby trägt ihren Teil dazu bei, dass man seine Meinung über Dämonen nach und nach ändert, denn sie bekommt hier eine noch größere Bewandtnis als in Staffel 3. Unter diesen philosophischen Aspekten ist sie auch ziemlich interessant, dient ansonsten allerdings eher als Person, die den Plot vorantreibt, ebenso wie es sich auch mit den anderen Dämonen verhält. Daher ist es schade, dass die Macher zwar so viel Mühe in die Auseinandersetzung mit dem Tod und der Hölle investiert haben, allerdings so wenig aus den restlichen Dämonen machen. Diese unterscheiden sich von ihrer Persönlichkeit, wenn man überhaupt von einer sprechen kann, kaum von ihren Artgenossen und sind aus diesem Grund einfach keine interessanten Gegner - ebenso wie diejenigen, die als mächtiger dargestellt werden. Von daher zeigen sich doch einige Schwierigkeiten, diese Gedanken um die Brüder herum irgendwie zu manifestieren.
Auch das Finale ist eher zwiespältig zu betrachten. Schon vom Staffelfinale der vorherigen Staffel kann man sich ein wenig enttäuscht sehen, allerdings hat man dort wenigstens einen Aufbau dazu gehabt. Hier allerdings ist wie gesagt der rote Faden praktisch nicht vorhanden und daher Deans letztes Jahr schneller um als man denkt. Da man also das Gefühl hat, dass Vieles auf der Stelle tritt, kommt das Finale etwas plötzlich daher und ist auch nicht sonderlich klimatisch aufgebaut. Einzig die letzten paar Minuten dieses Finales rauben dem Zuschauer wirklich den letzten Nerv und bringen einen dazu, dass man sofort in die vierte Staffel einschalten möchte. Von daher vollzieht sich in dieser letzten Folge praktische eine 180-Grad-Wendung statt es in den letzten Folgen ein wenig aufzubauen, vor allem da der Monster-of-the-Week-Faktor wie bereits erwähnt sowieso dieses Mal nicht interessant genug ist.



Obwohl einem so viel Vorfreude gemacht wurde auf einen Krieg zwischen Dämonen und Monsterjägern, wird man bitter enttäuscht wenn man erwartet, dass sich dieser in Staffel 3 abspielt. Eher geht es um diverse Fragen des Lebens und um Deans aussichtslose Situation, weswegen man das hier eher als Zwischenkapitel deuten kann als eine vollwertige Fortsetzung von Sams und Deans Geschichte. Wenn der Fokus darauf gelegt worden wäre, dann wäre diese Staffel sicherlich toll geworden, da die Charaktere immer plastischer werden und man die Macher für den Entwurf eines so grandiosen Bromances nur loben kann. Allerdings tut er das eben nicht, sondern schwankt stetig zwischen diesen emotionalen Aspekten und halbherzig ausgearbeiteten Fällen der Woche, von denen einem nur die wenigsten im Gedächtnis bleiben. Man hat das Gefühl, dass die Macher nicht wirklich gewusst hätten, wie sie all das weiterspinnen sollen, und bieten einem deswegen bis auf einige Andeutungen auf mächtigere Dämonen kaum Anhaltspunkte dafür, wer denn nun er Gegenspieler dieser Staffel ist. Insofern ist auch das Finale bis auf die letzte Viertelstunde eher lau, hinterlässt einen jedoch ziemlich neugierig auf die nächste Staffel. Ziemlich schade.





Ich gebe dem Buch:



♥ Herzchen



Extra:



Einer der größten Pluspunkte dieser Serie ist natürlich der Humor. Daher hier die Bloopers aus der 3. Staffel :3


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CU
Sana

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