Freitag, 17. November 2017

:)Rezension:): Batman - Doppeltes Spiel in Gotham City

Grundwissen:



Titel: Batman - Doppeltes Spiel in Gotham City (original: Dual to the Death)
Autor/-in: Geary Gravel
Erschienen: 1995 im Bastei-Lübbe-Verlag (Taschenbuch)
Seitenanzahl: 252 Seiten
Preis: 0, 49 - 0, 94 € (Taschenbuch) [Quelle: amazon.de]
Genre: DC Comics; Action



Quelle: ©  Spectra 




Inhalt:




,,Die wirklich interessante Frage in diesem Fall wäre: Welches ist - nach all den Jahren - die wahre Identität, und welches die Maske?'' - Dr. Crest (S. 157)





Bruce Waynes Freund Harvey Dent steht kurz vor seiner Wiederwahl zum Bezirksstaatsanwalt. Doch als er den Schergen von Rupert Thorne begegnet, gerät er in eine Explosion und wird entstellt. So hat seine abgespaltete Persönlichkeit, Big Bad Harve, die Möglichkeit, die Macht zu übernehmen und aus dem freundlichen hübschen Mann ein Monster zu machen. Und als wäre das schon nicht genug, um Batman den Kopf zu zerbrechen, stapeln sich auch noch weitere Gefahren in seiner Heimatstadt auf.



Meine Meinung ...




zum Buch:



Bücher zu einem Franchise, das aus einem anderen Medium stammt, haben immer eine bestimmte Gefahr: Dadurch, dass sie nicht vom ursprünglichen Schöpfer geschrieben werden, kann der Schreibstil einem die gesamte Geschichte vermiesen. Das gilt sowohl für in Bücher gemachte Filme wie auch für Comics, vor allem da letztgenannte eine Mischung aus beiden bekannten Medien ist. Wie also liest sich ein auf Batman: The Animated Series basierendes Taschenbuch für einen absoluten Neuling im DC-Universum?
Eher mittelprächtig. Dies liegt jedoch hauptsächlich am Schreibstil, der sehr ungeschliffen daherkommt und an einigen Stellen auch nicht gut in die deutsche Sprache übersetzt wurde. Ausdrücke wie ,,Das Geräusch knallender Schritte'' (S.8) oder der ständige Wechsel von Bezeichnungen - statt ,, Batcave'' wurde ,,Bathöhle'' geschrieben  - können einen ziemlich aus der Handlung hinausbefördern und lassen einen einfach spüren, dass der Ursprung ganz woanders liegt. Entsprechend sind die Szenen eher hölzern aufgebaut, manche Dialoge verlaufen recht stereotypisch, und ein besonders atmosphärisches Setting kann der Autor auch nicht erschaffen. Daher ist man selten wirklich gepackt von dem Erzähltem, auch wenn die Story an sich nicht schlecht ist.
Insbesondere für diejenigen, die sich frisch ins DC-Universum einlesen wollen, kann das Büchlein einen schönen Überblick bieten über einen von Batmans ärgsten Gegenspielern, nämlich Two-Face. Seiner Entstehung werden nicht mal  80 Seiten gewidmet und auch nicht mit der Dramatik erzählt, die seine Originstory eigentlich enthält. Trotzdem kann man ihn dadurch verstehen lernen, auch wenn das Phänomen der gespaltenen Persönlichkeit manchmal etwas zu hart gezeichnet ist. Allerdings wird sie psychologisch richtig begründet, sodass seine Entwicklung nicht unrealistisch ist.
Auch andere relevante Figuren werden eingeführt, teilweise nur durch eine Art Cameo, und einigermaßen klar gezeichnet, sei es Polizeichef Jim Gordon oder Bruce Waynes Butler Alfred. Bruce selbst ist leider etwas blass geraten, da man ihn hauptsächlich in seiner Rolle als Freund oder Retter sieht, er selbst jedoch wenig Raum hat, um seine Persönlichkeit zu zeigen.
Doch Rollen und Persönlichkeiten sind generell ein großes Leitmotiv in Doppeltes Spiel in Gotham City, wie auch der Titel andeutet. Nicht nur setzt sich das bei allem durch, was Two-Face tut oder besitzt - selbst seine Limousine zweifarbig -, auch hat Bruce hierin eine rührende Szene, in der er sich selbst fragt, welches seiner beiden Doppelleben sein echtes ist. Außerdem verwenden die Bösewichte häufig Doppelrollen, um an Informationen zu gelangen, was der Leser jedoch erst danach erfährt. Das ist relativ clever und kann ihn dazu bringen, trotz der fehlenden Stimmung Spannung im Buch vorzufinden. Die Symbolik wird irgendwann zwar etwas ausgelutscht, stellt sich allerdings als größte Stärke hinaus, die der Story mehr Tiefe verleiht.
Allgemein kommen ab und an Wendungen vor, mit denen man nicht unbedingt rechnet, und das Finale kann einen auch zufriedenstellen. Es gibt eine Menge Action, die vielleicht physikalisch nicht hundertprozentig möglich wäre, jedoch erwartet das auch niemand von einem Comic - warum es also von einem Comicbuch erwarten? Es macht trotzdem Spaß und bringt einen zum Mitfiebern mit einem sympathischen, doch selbstgerechten Helden. Auch das Ende bleibt einem halbwegs im Gedächtnis, da es die Grundthematik des Buches aufgreift und den Leser mit einem etwas düsteren Gefühl hinterlässt, auch wenn die Geschichte an sich ein Happy End hat.




Alles in allem wohl ein schöner Einstieg in Batmans Welt, wenn man sich zuvor etwas mit seiner Entstehung und anderen bekannten Figuren auseinandergesetzt hat. Wem der Schreibstil nicht wichtig ist und wer generell eher zu Comics greift, der wird hier eine ähnliche Erzählgeschwindigkeit vorfinden, die sich mit Dialogen und Actionszenen abwechselt. Es gibt sogar die ein oder andere Szene, in der man sehr mit den Figuren mitfühlt. Insbesondere der Fokus auf ihre Zwiespältigkeit macht diese sehr durchschnittliche Geschichte irgendwo lesenswert und kann einem im Verständnis gegenüber den Hauptcharakteren helfen. Ganz netter Batman für Zwischendurch, jedoch nichts Besonderes.




Ich gebe dem Film:



♥.♥ Herzchen



Extra:



Ein Comic (kein Buch!), das ich eher zum Einstieg empfehlen würde, ist Batman: The Killing Joke, in dem die Beziehung zwischen dem Titelhelden und seinem größten Feind mit einer grandiosen Horrorstory verknüpft wird. Hier geht es zur Beschreibung ^-^

CU
Sana

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