Samstag, 16. Dezember 2017

:)Rezension:): The Killing Joke

Grundwissen:



Titel♥: Batman - The Killing Joke - Einer tödlicher Witz (original: Batman - The Killing Joke)
Autor/-in♥: Alan Moore
Zeichner♥: Brian Bolland
Erschienen♥:  original 1988
Seitenanzahl♥: 48 Seiten ohne die Zusatzgeschichten
Preis♥: 12, 99 € [Quelle: amazon.de]
Genre♥: Graphic Novel; DC Comics; Action; Psychothriller




Quelle: © Panini Comics





Inhalt:



,,Wir sind nicht an die Ratio gebunden. Es gibt einen Ausweg! Wenn man also gedanklich eine Spur des Grauens zurückverfolgt, in vergangene Orte vordringt, wo die Schreie unerträglich sind, bleibt uns doch der Wahnsinn. Wahnsinn ist der Notausgang.'' - Der Joker




Dem Clownprinz des Verbrechens gelingt es, aus seiner Gefangenschaft im Arkham Asylum zu entfliehen. Er verfolgt einen perfiden Plan, der sowohl Batman wie auch seine Verbündeten an ihre Grenzen stoßen lassen soll. Wird es dem Dunklen Ritter gelingen, den Joker aufzuhalten?



Meine Meinung ...








zum Comic:




So ziemlich jedem Comic-Neueinsteiger wird The Killing Joke empfohlen - der beliebteste, bekannteste und zugleich essentiellste Comic, der in jeder TOP 10 Liste vertreten ist. Vielleicht sollte man nicht direkt hiermit anfangen, wenn man überhaupt keine Ahnung von Batman und seinem beliebtesten Gegenspieler hat. Sollte man sich zuvor allerdings informiert haben und eine Geschichte lesen wollen, die die Beziehung der beiden auf die Spitze treibt und zugleich auf ihre Essenz runterbricht, der wird es auf keinen Fall bereuen.
Denn auch wenn der Comic sehr kurz ist, fasst er prinzipiell alles zusammen, was diese beiden Gegenspieler ausmacht. Er stellt ihre Gegensätzlichkeit dar ebenso wie ihre Gemeinsamkeiten und spielt mit der Idee, dass beide dieselbe Angst haben: so zu sein wie der jeweils andere. Bereits ganz zu Beginn wird von Batman - in dieser kurzen Geschichte auch nur in dieser Rolle - zusammengefasst, wie lange er und der Joker schon miteinander kämpfen und trotzdem nur umeinander herumtänzeln. Doch wie lange kann das noch gut gehen, wenn beide Parteien nicht einsehen wollen, wie wahr der Standpunkt des jeweils anderen ist? Wie lange können sie umeinander herumschleichen, ehe sich ihre größte Befürchtung bewahrheitet und der eine den anderen von seinen Ansichten überzeugt? Im Laufe des Buches gibt es zwar keine eindeutige Erklärung, insbesondere bei dem sehr offenen Ende, allerdings werden immer wieder Aussagen getroffen, die den jeweils anderen ins Schwanken bringen sollen.
Das ist nämlich die Hauptmotivation des Jokers: zu beweisen, dass seine destruktive Weltsicht, in der nichts eine Bedeutung hat und alles ein einziger großer Witz ist, die richtige ist. Die Art und Weise, wie er das vermitteln möchte, ist einfach nur erschreckend und purer psychologischer Terror, weswegen es auch kein Problem wäre, dieses Werk in die Sparte ,,Horror'' einzuordnen. Man ist so fasziniert und erschüttert über das, was geschieht, genauso wie man dem Antagonisten in seinen immer wieder auftauchenden Monologen insgeheim in gewisser Weise zustimmen muss. Nicht ganz unschuldig dürfte wohl sein ungebrochenes Charisma sein, das jeden in seinen Bann zieht und trotz seiner Gräueltaten mit ihm mitfiebern lässt.
Viele DC-Fans, die The Killing Joke nicht gut finden, begründen das hauptsächlich mit der angedichteten Hintergrundgeschichte des größten Bösewichts in diesem Universum. Denn für viele nimmt dies das Mysteriöse und Anonyme an ihm, seine herausragendsten Eigenschaften. Allerdings gibt es ein, zwei Anspielungen, die klarmachen, dass dies nicht unbedingt der wahren Geschichte des Clownprinzen entsprechen muss. Viel wahrscheinlicher ist, dass er sich überhaupt nicht an seinen Hintergrund erinnert, denn letztlich ist er egal. Vielleicht nicht den Lesern, die ihn verstehen wollen, vielleicht nicht Batman, der ihn bekehren möchte - aber ihm selbst ist es vollkommen egal. Wer kann also wissen, ob diese Origin-Story wirklich und wahrhaftig der Wahrheit entspricht? Wahrscheinlich nicht mal der Joker selbst.
Batman selbst ist nur am Anfang und Ende des Comics etwas präsenter und überrascht den Leser mit seiner etwas anderen Herangehensweise an den Joker. Er scheint müde zu sein, angestrengt von den ständigen Auseinandersetzungen mit ihm, die sich immer wieder wiederholen und zugleich beide in eine nie endende Spirale stoßen. Zwar erfüllt er durchaus seine Heldenrolle, doch seine menschliche Überzeugung niemanden zu töten bringt ihn in dieser Geschichte an seine Grenzen. 
Doch wie gut kann Gnade gegen den Wahnsinn ankommen? Damit wird sich im Showdown auseinandergesetzt, der wirklich spannend gestaltet ist und einen an die Panels fesselt. Wie bereits erwähnt, geht der Schlagabtausch eher auf eine psychologische Ebene, doch gekoppelt mit den sehr graphischen Elementen kann man gar nicht anders als den Comic in einem Rutsch durchzulesen. Die Kämpfe wie auch die Gefühlszustände werden wunderbar durch die Zeichnungen unterstrichen, die zwar recht düster sind, allerdings einen bestimmten Glanz in sich tragen. Der wird bei den Panels, in denen der Joker auftritt, sogar symbolisch für seine nihilistische Weltsicht und den Kontrast zu seinem schrillen Auftreten. Dazu noch sind die Panels auch szeniastisch gut, zum Beispiel indem eine Figur erst von hinten gezeigt wird und alles scheinbar normal ist, nur um sie irgendwann von vorne zu erkennen und mit offenem Mund auf das Panel zu starren. Ebenso spielt er durch die ,,Hintergrundgeschichte'' des Jokers viel mit harten Übergängen, die nicht nur optisch, sondern auch thematisch zu den Flashbacks passen.
Das Genialste allerdings ist das Ende dieses Comics. Denn der Konflikt zwischen dem Superhelden und Superbösewicht wird auf die Spitze getrieben, weswegen der titelgebende Killing Joke eine entscheidende Rolle bekommt. Und vor allem das offene, für Interpretationen aufgeschlossene Ende bietet eine perfekte Abrundung dieser Geschichte voller Wahnsinn und der Widerstandsfähigkeit des menschlichen Geistes.




Eine rundum gelungene Geschichte, die die Basis der Beziehung von Batman und dem Joker trifft und sie zugleich in eine Extremsituation bringt. Es steckt so viel Symbolkraft und zeichnerischer Ausdruck in den Panels, dass man dazu eingeladen wird, sie sich immer wieder anzusehen vor lauter Begeisterung. Auch die Story selbst ist zwar kurz und hat ein paar minimale Schwächen in einem bestimmten Dialog, bringt aber alles knackig auf den Punkt und charakterisiert beide Hauptcharaktere wunderbar. Das Setting ist genauso fesselnd wie Jokers umgesetzter Plan, der an Grausamkeit kaum zu übertreffen ist und einen trotzdem an die Bilder fesselt wie an einen Autounfall. Wer die beiden liebt und sich generell davon überzeugen will, dass Comics intelligent, brutal und irgendwo auch unvergesslich sein können - The Killing Joke wird euch restlos begeistern und auch im Nachhinein im Gedächtnis bleiben!




Ich gebe dem Comic:


♥♥♥♥.♥



Extra:


Wie bereits erwähnt, hat DC diesen Comic verfilmt. Allerdings habe ich ja schon erwähnt, dass er eigentlich nicht das Material für eine volle Spiellänge hat, weswegen man sich die erste halbe Stunde mit Batman und Batgirl auseinandersetzen muss. Und das hat den Film gelinde gesagt kaputt gemacht. Wer trotzdem mal reinschauen möchte: Hier geht es zum Trailer :)


CU
Sana

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen