Donnerstag, 14. Dezember 2017

:)Rezension:): Victorian Batman #1-2

Grundwissen:



Titel♥: - (original: Gotham by Gaslight)
Autor/-in♥: Brian Augustyn
Zeichner♥: David Hornung; Michael Mignola; P. Kraig Russels
Erschienen♥:
Seitenanzahl♥: 115 Seiten [Gotham by Gaslight: S. 1-48; Master of the Future: S. 49-115]
Preis♥: 30, 22 € (Comic); 12, 62 € (Taschenbuch); 7, 94 € (Kindle Edition) [Quelle: amazon.de]
Genre♥: DC Comics [Elseworlds]; One-Shot; Action




Quelle: © DC Comics




Inhalt:


''Could Gordon be right? Do you set a crazy man to catch a crazy man?'' - Bruce Wayne (S. 77)




Gotham by Gaslight: Bruce Wayne kehrt nach fünf Jahren in London in seine Heimat Gotham City zurück. Doch diese wird von brutalen Morden erschüttert, Morden, die denen des geheimnisvollen Londoner Mörders Jack the Ripper sehr ähneln. Wer steckt hinter diesem Pseudonym? Bruce Wayne will dem nach langer Zeit wieder als Bat-Man auf den Grund gehen.
Master of the Future: Bereits seit einem Jahr ist der Bat-Man verschwunden. Doch obwohl gerade eine recht friedliche Periode in Gotham anbricht und Tolliver eine Ausstellung zugunsten des ausgehenden Jahrhunderts veranstalten will, wird er bald wieder gebraucht. Denn ein Mann in französischer Montur taucht auf und droht damit, Gotham zu zerstören, sollten sie die Fortschrittlichkeit weiterhin so vorantreiben.



Meine Meinung ...




zum Comic:





Batman im viktorianischen Zeitalter kurz vor der Jahrtausendwende - wenn das gemeinsam mit einem der mysteriösesten Mörder aller Zeiten nicht nach einer tollen Ausgangslage für ein Fledermausabenteuer klingt!
Doch mehr als ein Aufhänger scheint Jack the Ripper für die Macher dieses Comics nicht gewesen zu sein, denn wer sich eine verstrickte Story voller Rätseleien und Sackgassen mit brutalen Morden erwartet, der wird enttäuscht. Nicht mal aus dem zeitlichen Setting hat man das Potential ausgeschöpft, da man bis auf die Kleidung und etwas formelle Redensart der Figuren kein Gefühl für dieses Zeitalter bekommt. Zwar sind die vielen Zeitungsausschnitte in titelgebenden Geschichte markant, doch Gotham an sich hätte auch eine x-beliebige Stadt aus dem frühen 20. Jahrhundert sein können. Genauso oberflächlich auseinandergesetzt hat man sich mit dem Antagonisten der Story. Der Brief zu Beginn des Comics, in dem die Taten des geheimnisvollen Mörders ebenso wie Verschwörungstheorien über seine wahre Identität, erweckt hohe Erwartungen in einem, da man sich fragt, wie sie diese Person mit den Londoner Morden verknüpfen wollen. Man erwartet sich eine Aufarbeitung seines Myhos, vielleicht eine echte Detektivgeschichte, in der Batman all sein Können beweisen muss, um eines der größten Kriminalverbrechen der Weltgeschichte zu lösen.
Stattdessen wirkt der anonyme Mörder fast schon austauschbar, nicht nur, weil seine grausamen Morde verschleiert sind, sondern auch, weil er ohne die kurz aufgerollte Zusammenfassung seiner Taten am Anfang so blass wie jeder andere wäre. Vollkommen ernüchtert ist man mit der Auflösung seiner Identität und Motive, die ebenfalls viel zu beliebig sind für einen derart mysteriösen Täter. Denn man bräuchte faktisch nichts von der Figur Jack the Ripper, um sich einen Bösewicht mit diesen Zielen zu erschaffen, weder die Verknüpfung nach London noch die Verschwörungstheorien zu Beginn. Selbstredend ist es schwierig, dies zu verknüpfen, da Gotham und London kaum Gemeinsamkeiten haben, aber wirklich gar nichts damit zu tun, ist eine enorme Verschwendung.
Dabei fängt der One-Shot nicht mal schlecht an. Man bekommt eine übliche Einleitung in Bruce Waynes Leben und sieht sich mit einem Schwindel konfrontiert, dem er zum Opfer fällt. Man lernt ihn sehr gut kennen, da er hauptsächlich die Geschichte wie in einem Voice-Off erzählt und seine Gedanken preisgibt. Daher hat wenigstens er einen kleinen Anteil an Tiefe, wenn es schon die ganze Geschichte um ihn herum nicht hat.
Außerdem ist der Zeichenstil sehr gewöhnungsbedürftig. Statt einem Details und Schärfe zu bieten, wirken die Zeichnungen schlampig und kaum ausgearbeitet, was einen auch nicht dazu animiert, sie sich eine längere Zeit anzusehen. Wer also mit wenig ausdifferenzierten Farbtönen und groben Strichen wenig anfangen kann, der wird sich recht schnell an Gotham by Gaslight sattgesehen haben.


Master of the Future ist alleine optisch wesentlich ansprechender und ausgereifter. Man benutzt eine größere Farbpalette, die genau den richtigen Ton trifft zwischen Hoffnung und Düsternis, was die Gefühle gegenüber der nahenden Jahrtausendwende unterstreicht. Außerdem hat man auch den Eindruck, dass die Zeichner etwas Symbolik in die Panels gelegt haben, insbesondere wenn Bruce zu seinem Alter Ego Batman wird. Zugleich schaffen es die Zeichner, ihm Tiefe zu verleihen, ohne ihn ununterbrochen in Sprechblasen erzählen lassen zu müssen wie im ersten Comic dieses Zweiteilers. Man begreift vor allem, warum er selbst nach dem Ende von Gotham by Gaslight und seiner Auszeit weiterhin der Retter dieser Stadt sein möchte. Das geht Hand in Hand damit, dass die Stadt mehr Charakter zugesprochen bekommt, alleine dadurch, dass sie durch die geplante Ausstellung in geringem Rahmen politische Verhältnisse aufzeigt und auch ihre Fortschrittlichkeit. Die typische Korruption wird aufgegriffen durch Tollivers Geldgier, die ihn letztlich über die kommende Gefahr in Form des Bösewichts hinwegblicken lässt.
Der Bösewicht selbst hat zwar keine schlechten Motive und ist durch sein eigenartiges Auftreten mal etwas Anderes, ein genialer Bösewicht ist aber trotzdem etwas Anderes. Seine Arroganz kann den Leser zwar zum Schmunzeln bringen, ebenso wie seine Motive die Angst der damaligen Menschen vor Technik gut widerspiegelt. Allerdings stellt sich doch die Frage, warum er genau diese Technologie verwendet, um seinen Standpunkt zu verdeutlichen, wenn er sich davor so ekelt. So wirksam dies auch ist, sollte seine Einstellung da nicht überwiegen?
Trotzdem endet es mit einem sehr spannenden Kampf voller Action zwischen ihm und Batman, der recht kreativ gezeichnet ist und gegen Ende eine kleine Wende bereithält, die man so nicht erwartet hätte. Genau an dieser Stelle hätte man auch Schluss machen können statt noch eine pseudo-romantische Szene für Bruce hinzuzufügen, aber so oder so geht man zufrieden aus dieser Story hinaus.




Leider haben die Macher die Story mit dem größeren Potential in den Sand gesetzt, während diejenige mit dem passablen Plot noch zum besseren Durchschnitt gehört. Der Zeichenstil ist zu Beginn zu rudimentär und schmutzig, weswegen es wesentlich mehr Spaß macht, Master of the Future auch nur anzusehen. Ebenso besitzt diese Story verglichen mit Gotham by Gaslight ein besseres und ausgewogeneres Storytelling wie auch eine wesentlich bessere Auflösung. Es ist fast schon unverzeihlich, dass man eine so ikonische Figur wie den Ripper zu so einem unterwältigendem Mörder mit einem so typischen Motiv zu machen. Natürlich muss man die beiden Geschichten gleich gewichten, allerdings ist die Enttäuschung über die schwache Ausarbeitung des Hauptgrundes, weswegen man sich diesen Comic kauft, überwiegend. Sehr schade!





Ich gebe dem Comic:


♥♥.♥ Herzchen


Extra:


Gotham by Gaslight wird derzeit als Animated Movie verfilmt. Aber ich hoffe wahnsinnig, dass sie sich diesmal NICHT strikt an die Comic-Vorlage halten, sondern sich was Besseres überlegen ^-^ 
Hier könnt ihr den Trailer sehen :)


CU
Sana

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