Sonntag, 12. August 2012

:)Rezension:): Alphabet Der Träume

Grundwissen:

Titel♥: Alphabet Der Träume (original: Alphabet Of Dreams)
Autor♥: Susan Fletcher
Erschienen♥: 2007 im Carl Hanser Verlag
Seitenanzahl♥: 365 (ohne Anmerkungen der Autorin etc.)
Preis♥: 17, 90 € (Hardcover), 8, 95 € (Taschenbuch)



Inhalt:

Persien im Jahr vor Christi Geburt: Mitra und ihr kleiner Bruder Babak fliehen vor den Feinden ihrer Familie. Seit ihr Vater im Kampf gegen den Tyrannen Phraates unterlag, müssen auch die Geschwister um ihr Überleben fürchten. Versteckt unter den Ärmsten, schlagen sie sich als Bettler durch. 
Bis sich herausstellt, dass Babak eine seltene Gabe besitzt: Er kann im Traum in die Zukunft sehen. 
Voller Hoffnung machen sich Mitra und Babak auf die Suche nach ihrer vertriebenen Familie - und werden schon bald von den feindlichen Häschern gejagt. Ihre Flucht führt sie über steile Gebirge und reißende Ströme, durch Sümpfe und Sandstürme in eine schier endlose Wüste. 
In der Karawane des mächtigen Melchior scheinen sie Schutz zu finden, aber die Geschwister ahnen nicht, welch ehrgeizigen Plan Melchior verfolgt: Am Ziel der Reise erwartet sie die Bewährungsprobe ihres Lebens ...


*Quelle: Buchrücken



Meine Meinung ...


zum Cover:


Deutsches Cover Nr. 2: ♥♥♥
Deutsches Cover Nr. 1: ♥♥♥
Amerikanisches Cover Nr. 1: ♥♥♥
Amerikanisches Cover Nr. 2: ♥♥♥♥










































Amerikanisches Cover Nr. 3: ♥♥♥
Diesmal finde ich den größten Teil der Cover gleich gut. Vor allem wegen diesen wunderschönen Sternenhimmeln, die auf allen Covern abgebildet sind, was logisch ist, da es sehr viel um die Sterne geht; auf dem deutschen Cover im helleren Blauton finde ich es auch wunderbar, dass sie noch den Sternenmesser drauf gedruckt haben, weil auch der eine sehr große Rolle in diesem Buch spielt. 
Die amerikanischen Cover mag ich eigentlich weniger als die deutschen, weil sie so wie alle anderen Bücher der Welt aussehen: Ein einfaches Gesicht von einem Mädchen, mehr nicht. Dazu noch eins, was gar nicht zu Mitra, der Protagonistin, passt. Wurde ja ziemlich oft erwähnt, dass sie eher wie ein Junge, als ein Mädchen aussieht. (Ich rede von dem dritten amerikanischen Cover). Aber irgendwie habe ich das mit den zweite Ami-Cover am liebsten, weil dieser Himmel auf dem Cover umgehauen hat. Außerdem ist hinter Mitra - die ich mir schon eher so vorgestellt habe -noch die Karawane zu sehen, sodass man sieht, dass es nicht nur um Mitra geht.
Der Titel dieses Buches ist sowohl im Englischen, als auch im Deutschen gleich, und ich bin auch durchaus froh, dass es so geblieben ist, denn einen besseren Titel hätte dieses Buch wirklich nicht kriegen können; wirklich alles ist so ausgelegt, als ob die Autorin genau nach diesem Titel das Buch geschrieben hätte.
Eigentlich eher durchschnittliche Cover mit einem sehr schönen Titel. =)



zum Buch:


Ein Buch, welches ganze vier Jahre in meinem Bücherregal gestanden und vor sich hin vegetiert hat. Eines, das ich von einer der Katachetinnen aus unserer Kirchengemeinde geschenkt bekommen habe und natürlich dachte ich, dass es so eine Art Buch sei, wo ständig über Gott geschwafelt wird und so ziemlich alles einfach nur aus Langeweile besteht.
Ich habe mich so geirrt und bereue es, dass ich das Buch nicht schon früher gelesen, ja, es sogar vergessen habe!
Das Beste an diesem Buch ist, dass es zwar um den Weisen Gott und auch um Religion geht - was anderes habe ich auch nicht erwartet -, aber darauf nicht der Fokus liegt, sondern auf Träumen und den Sternen, dass erklärt wird, dass Träume die tiefsten Sehnsüchte der Menschen darstellen und Babak - der die Träume der Menschen träumt, wenn er beispielsweise ein Kleidungsstück eines Menschen an sich trägt - nicht wirklich die Zukunft damit voraussehen kann, sondern eher sieht, was die Menschen sich für die Zukunft wünschen, dass es keine Garantie gibt, dass diese Träume eintreffen. Vor allem hat mir gefallen, dass Mitra - aus ihrer Sicht wird übrigens die Geschichte erzählt - das im Laufe des Buches auch erkennt, und dass sie für einen Traum, der dazu wahrscheinlich nur eintreffen kann, wenn ein Weltwunder geschieht, nicht ihren Bruder benutzen soll.
Hier könnte man vielleicht denken, dass Mitra unsympathisch ist, weil Babaks Träume an ihm nicht gerade spurlos vorbeigehen und sie trotzdem noch will, dass ihr Bruder für andere Leute träumt, die dafür Geld zahlen, aber ich persönlich finde, dass sie in ihrer Situation einfach keine andere Wahl gehabt hat; ich würde lieber für andere Leute träumen, als zu verhungern. Abgesehen davon kann man Mitra als sehr temperamentvoll und unnahbar, allerdings auch als sehr liebevoll bezeichnen, wenn es um ihren kleinen Bruder Babak und sein Wohlergehen geht. Da sie früher adelig war, ist sie wie zu erwarten ein wenig hochnäsig und begeht wegen ihrer Oberflächlichkeit hin und wieder auch Fehler, aus denen sie allerdings auch lernt. Außerdem war es in diesen Zeiten auch üblich, dass man - wenn man zu den Adligen gehörte - auch ein wenig von oben herab auf die Leute herabsieht. Ein kleiner Faktor, der stört, allerdings nicht so, dass man Mitra hassen könnte.
Die Nebencharaktere sind alle irgendwie sympathisch - na gut, außer einem vielleicht. Vor allem Babak ist ein wirklich wunderbarer kleiner Junge, der, wie eine Figur in diesem Buch das auch beschreibt, die Güte selbst ist und mit seinen fünf Jahren so viel durchmachen musste, dass er in mir einfach einen Beschützer-Instinkt geweckt hat. Die anderen Charaktere bestehen aus den heiligen drei Königen - wobei Melchior mir ein Dorn im Auge gewesen ist -, ihrer Karawane und auch einigen anderen Leuten, die Mitra den Kopf verdrehen: Pacorus und Kuscha, wobei ich letztgenannten sehr viel sympathischer fand.
Für den ein oder anderen unter euch mag das Buch vielleicht nicht wirklich spannend sein, aber es gibt immer wieder Momente, wo ich wirklich an den Fingernägeln kauen musste und gehofft habe, dass Mitra und Babak nichts geschieht. Mag sein, dass diese Momente nicht besonders lang waren, aber dennoch haben sie mich dazu angeregt, weiterzulesen.
Noch ein gewaltiger Pluspunkt ist außerdem der Schreibstil der Autorin. Da diese Geschichte zur Zeit Jesu Geburt spielt, ist die Sprache der Figuren sehr gewählt und ohne jeden Slang, was für mich persönlich sehr erfrischend gewesen ist. Dann hat die Autorin außerdem noch eine Liebe zum Detail, wenn es um Landschaftsbeschreibungen geht, was einen allerdings überhaupt nicht stört, ganz im Gegenteil.
Wenn jemand ein Fan von Humor ist, dann kann ich das Buch ebenfalls empfehlen. Vor allem diese Situationen, wo Mitra kurz davor steht, enttarnt zu werden, weil sie sich aus wichtigen Gründen als Junge ausgibt, sind zum Totlachen; am Lustigsten war wahrscheinlich die Situation mit der Unreinheit ... darüber werde ich noch wochenlang grinsen und froh sein müssen, dass ich nicht mehr in dieser Zeit lebe.
Die einzigen negativen Kritikpunkte an diesem Buch sind teilweise diese langen Passagen, wo die Karawane nur wandert und wandert und wandert - ich hätte nichts dagegen gehabt, wenn sie auf einmal von Kojoten angefallen wären oder so, weil es ab und zu doch ein wenig langweilig wurde. Dann - aber das könnte natürlich nur ein Wunsch meinerseits, und nicht eurerseits sein - hätte ich gerne gewusst, wie die beiden Geschwister zu diesem ... Epilog gekommen sind. Klar, es wird in zwei, drei Sätzen beschrieben, aber ich hätte diese Situation gerne hautnah erlebt, und nicht, dass es in einem Kapitel so traurig ist und dann auf einmal alles so viel besser geworden ist. Außerdem endet das Buch sehr offen; ich kann mir zwar vorstellen, wie es endet, hätte es aber gerne irgendwie anders gehabt.

Alles in allem ein wirklich gutes Buch, und ich bereue es wirklich, es nicht schon früher gelesen zu haben. Die Charaktere sind realistisch und vor allem nicht einseitig, es gibt immer wieder spannungsreiche Situationen und der Schreibstil ist erstklassig. Eine Geschichte über Träume und Sehnsüchte, vermischt mit dem einen oder anderen Ereignis aus der Bibel - sehr schöne Idee!


Ich gebe dem Buch:


♥♥♥♥ Herzchen (3,98)


Extra:


Susan Fletcher's andere Romane heißen wie folgt:

Eve Green

Austernfischer

Drachenmilch

Die Schattenspinnerin



CU
Sana

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