Grundwissen:
♥Titel♥: Der kleine Hobbit (original: The Hobbit or There and Back Again)
♥Autor/-in♥: John Ronald Reuel Tolkien
♥Erschienen♥: 1.11.2013 im dtv-Verlag; 1957 erstmals auf Deutssch
♥Seitenanzahl♥: 400 Seiten
♥Preis♥: 8, 45 € (Taschenbuch) [Quelle: Amazon.de]
♥Genre♥: Young Adult/Children;High Fantasy; Adventure; Classics
Inhalt:
If more of us valued food and cheer and song above hoarded gold, it would be a merrier world. - Thorin
Bilbo Beutlin, ein angesehener Hobbit, findet sich eines Morgens in der Gesellschaft von Gandalf, dem Zauberer, wieder – und von dreizehn Zwergen, die einer nach dem anderen unangemeldet in seine Wohnhöhle hereinplatzen. Und damit ist es mit seinem geruhsamen Leben vorbei. Gepackt von einer für Hobbits ungewöhnlichen Abenteuerlust nimmt er den Auftrag an, den Zwergenschatz, den der Drache Smaug einst gestohlen hatte, wieder zurückzuholen. Kein leichtes Unterfangen, denn Smaug sieht es gar nicht gerne, wenn jemand seinem Goldschatz zu nahe kommt.
*Quelle: amazon.de
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Meine Meinung ...
Es gibt inzwischen ja wirklich Hunderte von Ausgaben für diese Legende unter den Büchern, aber ich habe mal die vier schönsten herausgepickt und ich muss sagen - diese Bücher stechen nicht nur durch ihren Inhalt, sondern auch durch ihre Aufmachung heraus. Nahezu alle Cover heutzutage haben Gesichter der vermeintlichen Protagonisten darauf, die dem Leser höchstdramatisch in die Augen blicken und letztlich das Ergebnis von großer Einfallslosigkeit sind. Im Fall vom Kleinen Hobbit hingegen finden sich viele schöne Beispiele dazu, wie schön man doch eine Aufmachung gestalten kann. Vor allem dasjenige, das die Landschaft zeigt, in der das ganze Geschehen spielt, ist wirklich wunderschön gemalt und verleiht dem Ganzen eine sehr persönliche Note dadurch, dass Tolkien dies alles selbst gezeichnet hat und die Illustrationen enorm zur Geschichte beitragen. Auch das feurige Cover mit Smaug finde ich äußerst gut gelungen, vor allem durch diese kräftigen Farben, die angewandt wurden. Die deutschen Cover sind auch sehr schön, selbst dasjenige, das das Filmplakat zeigt. Aber auch das Türkisblaue wirkt wunderbar mysteriös und einladend und will einen auf eine ebenso unerwartete Reise verschlagen wie den kleinen Hobbit Bilbo Baggins ...
zum Buch:
Eines der Bücher, das richtig Schwung in das Genre Fantasy und High Fantasy gebracht hat. Eines der Bücher, von denen jeder schon einmal gehört hat und deren Inhalt derjenige weiß, ohne es gelesen zu haben. Eines der Bücher, dass zur inoffiziellen Pflichtlektüre gehört, hochgelobt wird und zu den Werken zählt, dass von keinen davor und danach übertroffen werden kann.
Heißt es zumindest. Doch inwiefern kann man die Meinung zu einem Buch so allgemein fassen, vor allem wenn es doch Menschen gibt, die nichts mit High Fantasy anfangen können?
Zu diesen zähle ich mich nämlich. Als ich vor einigen Jahren den ersten Teil der Eragon-Reihe gelesen habe, habe ich diesen niemals beendet, weil mir alles zu schwammig, zu abgehoben und viel zu langatmig gewesen ist. Schaue ich heute auf meine Ausgabe vom Hobbit, so erkenne ich, dass Paulini wohl ein großer Fan von Tolkien gewesen sein muss, der es jedoch nicht geschafft hat, sein Vorbild zu übertreffen. Er ist eben kein Octavian, der sein Vorbild - Alexander den Großen - in seinem Kaiserreich noch übertreffen kann.
Denn das, was Tolkien aufgebaut hat, ist definitiv von niemandem mehr zu übertreffen, niemand würde sich eine so detaillierte, so wunderbar ausgearbeitete und eine auf merkwürdige Weise kindliche Welt einfallen lassen. Vor allem im Vergleich zu heutigen Jugendbüchern, die, sollten sie zum Genre Fantasy oder Dystopia/Utopia/Science Fiction gehören, nur einen groben Aufbau der Welt präsentieren, sieht Tolkiens Mittelerde einfach göttlich aus. Die Entwicklung einer eigenen Sprache, das Einbeziehen so vieler verschiedener Kreaturen, die unterschiedlichen Regionen innerhalb von Mittelerde sind einfach wahnsinnig faszinierend und interessant. Bei all dieser Detailverliebtheit kann man nur in sich hineinlächeln, weil man merkt, dass dies ein Autor ist, der wirklich sein Herzblut in diese kleine Geschichte gesteckt hat, die das perfekte Märchen für Kinder darstellt und höchstwahrscheinlich eine sehr schöne Ergänzung zu der Herr-der-Ringe-Trilogie ist, die ich alsbald lesen werde. Es ist eine Welt, die man wahnsinnig gerne erkundet und deren Einwohner man auch liebend gerne begleitet.
Die Hauptcharaktere, mit denen man es zu tun hat, sind auch sehr sympathisch und vor allem abenteuerlustig. Zwar gewinnt man traurigerweise nicht so viele Erkenntnisse über die einzelnen Figuren, sodass man irgendwann nur noch in 'Zwerg', 'Elf' und 'Hobbit' unterscheidet, aber an dieser Stelle hat dies diese Geschichte auch nicht wirklich nötig. Das liegt daran, dass hier vor allem die Abenteuerlust und der ausgefallene Lebensstil im Vordergrund des Buches stehen und dies diese Gruppe eben so besonders macht.
Es ist vor allem sehr amüsant zu betrachten, wie Bilbo sich zunächst wahnsinnig sträubt, sich dieser Gruppe anzuschließen. Dadurch fällt Bilbo als typischer Hobbit, der an sein einfaches Leben gewöhnt ist und jede Aufregung zu vermeiden versucht, aus dem Rahmen und entwickelt sich im Laufe der Geschichte wirklich sehr weiter, da er über den Tellerrand hinausschaut und die Welt kennenlernt, anstatt sich in seiner Hobbithöhle zu verschanzen. Erstaunlicherweise hat man ihn aber trotz seiner Konservativität von Anfang an gern und entwickelt ihm gegenüber durch seine Schusseligkeit und Hilflosigkeit einen Beschützerinstinkt. Im Laufe der Geschichte lernt er jedoch, auf sich selbst aufzupassen und entwickelt sich genau zu dem Abenteurer, der er vor seinem großen Abenteuer in seinen kühnsten Träumen nicht sein wollte, und diese Entwicklung ist mitunter eine der schönsten, die man mitlesen kann.
Überraschend für mich ist gewesen, dass Gandalf eine derart abstrakte Rolle besitzt und die Gruppe ohne ihn nicht wirklich etwas anzufangen bzw. das Abenteuer nicht weiterzuführen weiß. Insofern hätten mir eine Antworten, zum Beispiel auf die Frage, warum Gandalf an einigen Stellen des Romans einfach verschwindet und niemand seine ,,wichtigen Angelegenheiten'' infrage stellt, Gandalf wesentlich sympathischer erscheinen lassen. Natürlich ist er nach wie vor ein weiser und lustiger Zauberer, den wahrscheinlich jeder gerne als Großvater hätte, aber dennoch hat mir dieses Göttliche an ihm etwas missfallen. Ebenso missfallen hat mir, dass er wohl der einzige gewesen ist, der dieses Abenteuer zunächst vorantreibt. Danach geht sein Plan, Bilbo diese Aufgabe zu erteilen, zwar in Erfüllung, jedoch habe ich das Gefühl, als wären die anderen nur aufgrund seiner Stellung mit Gandalf mitgegangen. Und natürlich auch aufgrund des erhofften Goldes, den es von Smaug zu stehlen gilt. Wahre Abenteurer waren sie somit aber nicht in ihrem Herzen, weswegen sie mir auch etwas unsympathischer geworden sind. Immerhin haben sie durch Gandalf ja sehr viel mehr Erfahrung als Bilbo - diesen dann mit dem am meisten gefürchteten Monster aller Zeiten kämpfen zu lassen wäre nicht das, was mir vorschweben würde.
Gleichzeitig hat Tolkien es so jedoch geschafft, dass die Geschichte auch etwas wahnsinnig Reales hatte. In Märchen oder für Kinder konzipierten Geschichten ist es ja zumeist so, dass die Figuren sehr simpel gestrickt sind und Handlungen - wie auch bei Gandalf - nicht hinterfragt werden. Durch die Geschichte von Smaug und den letztlichen Krieg um sein Gold wird jedoch klar, dass all diese Menschen nur auf diesen Erfolg aus sind und das eigentliche Abenteuer, nämlich den Weg bis dorthin, nur als notwendiges Übel betrachten. Außerdem zeigt er durch Bilbos Ring und seine Machtgier, die sich daraus erwächst, auch, dass selbst die unschuldigsten Seelen - oder vielleicht genau diese - von Macht, Geld und Reichtum verführt werden können. Insofern hat Tolkien es auch geschafft, die Gesellschaft zu kritisieren und aufzuzeigen, wo der wahre Wert des Lebens liegt: in Abenteuern. Man sollte sich nicht immer um den nächsten Tag oder die nächste Stunde sorgen, sondern einfach so leben, wie man es möchte, und darauf vertrauen, dass sich alles zum besten richten wird. Es ist wahnsinnig erfreulich zu beobachten, wie unser Protagonist Bilbo dies im Laufe der Monate immer eher versteht und sich genau zu diesem Abenteurer entwickelt, den Gandalf aus ihm machen wollte.
Doch nicht nur diese Kritik an unserer Welt ist sehr gut gelungen, sondern auch die Umsetzung all seiner Entwürfe zu dieser magischen Welt. Nicht nur aufgrund den sehr abwechslungsreichen Schauplätzen, sondern auch aufgrund der nahezu ständig vorhandenen Spannung. Werden die Charaktere gerade nicht von Riesenspinnen angegriffen, so treffen sie auf mysteriöse und bedrohliche Gestalten wie Gollum (mein absoluter Liebling) oder führen ihren Weg durch zauberhafte und gefährliche Wälder fort. Es gibt wirklich so viele Beispiele, die ich nennen könnte, um die gesamte Komplexität und Kreativität hinter all diesen Ereignissen zu beschreiben, jedoch befürchte ich, dies könnte in einer Zusammenfassung des gesamten Buches enden. Und da es sowieso das Beste ist, dieses Buch einfach in die Hand zu nehmen und ohne Vorurteile an das Ganze heranzugehen, sich einfach überraschen zu lassen, wäre dies sehr kontraproduktiv.
Was etwas anstrengend ist, ist Tolkiens Art zu schreiben. In vielen Kritiken liest man, dass man nur schwer mit seinen Büchern vorankommt, und dem kann ich aufgrund der Kapitellängen zustimmen. Ansonsten finde ich jedoch, dass Tolkien wunderbar erzählen kann und man sich wieder so fühlt, als würde einem die Mutter eine Gutenachtgeschichte vorlesen. Man fühlt sich einfach pudelwohl von Anfang bis Ende, und dies schafft ein Autor in einem solchen Ausmaß nicht oft.
Insgesamt kann ich versichern, dass dieses Buch definitiv seinen Hype wert ist. Generell ist dies nicht anfechtbar, weil dieses Buch einen Grundstein für das Genre Fantasy im Bereich der Literatur der Post-Moderne gelegt hat, aber durch die wunderbar verpackte Botschaft, den flüssigen und märchenhaften Schreibstil des Autors und all die spannenden Situationen und Geschichten innerhalb der Geschichte ist dieses Buch einfach nur einzigartig. Es ist in der Lage, den Leser der normalen menschlichen Welt wieder in ein Kind zu verwandeln, dass an Zauber und Magie glaubt und am Ende des Buches in Bilbo ein Vorbild sieht. Und dass ein Buch das schafft - dass man total aufgedreht ist und sich so fühlt, als könnte man diese Welt anfassen - ist wirklich selten. Abgesehen von ein paar Kleinigkeiten ein echtes Must-Read für alle Fantasyfans!
Eines der Bücher, das richtig Schwung in das Genre Fantasy und High Fantasy gebracht hat. Eines der Bücher, von denen jeder schon einmal gehört hat und deren Inhalt derjenige weiß, ohne es gelesen zu haben. Eines der Bücher, dass zur inoffiziellen Pflichtlektüre gehört, hochgelobt wird und zu den Werken zählt, dass von keinen davor und danach übertroffen werden kann.
Heißt es zumindest. Doch inwiefern kann man die Meinung zu einem Buch so allgemein fassen, vor allem wenn es doch Menschen gibt, die nichts mit High Fantasy anfangen können?
Zu diesen zähle ich mich nämlich. Als ich vor einigen Jahren den ersten Teil der Eragon-Reihe gelesen habe, habe ich diesen niemals beendet, weil mir alles zu schwammig, zu abgehoben und viel zu langatmig gewesen ist. Schaue ich heute auf meine Ausgabe vom Hobbit, so erkenne ich, dass Paulini wohl ein großer Fan von Tolkien gewesen sein muss, der es jedoch nicht geschafft hat, sein Vorbild zu übertreffen. Er ist eben kein Octavian, der sein Vorbild - Alexander den Großen - in seinem Kaiserreich noch übertreffen kann.
Denn das, was Tolkien aufgebaut hat, ist definitiv von niemandem mehr zu übertreffen, niemand würde sich eine so detaillierte, so wunderbar ausgearbeitete und eine auf merkwürdige Weise kindliche Welt einfallen lassen. Vor allem im Vergleich zu heutigen Jugendbüchern, die, sollten sie zum Genre Fantasy oder Dystopia/Utopia/Science Fiction gehören, nur einen groben Aufbau der Welt präsentieren, sieht Tolkiens Mittelerde einfach göttlich aus. Die Entwicklung einer eigenen Sprache, das Einbeziehen so vieler verschiedener Kreaturen, die unterschiedlichen Regionen innerhalb von Mittelerde sind einfach wahnsinnig faszinierend und interessant. Bei all dieser Detailverliebtheit kann man nur in sich hineinlächeln, weil man merkt, dass dies ein Autor ist, der wirklich sein Herzblut in diese kleine Geschichte gesteckt hat, die das perfekte Märchen für Kinder darstellt und höchstwahrscheinlich eine sehr schöne Ergänzung zu der Herr-der-Ringe-Trilogie ist, die ich alsbald lesen werde. Es ist eine Welt, die man wahnsinnig gerne erkundet und deren Einwohner man auch liebend gerne begleitet.
Die Hauptcharaktere, mit denen man es zu tun hat, sind auch sehr sympathisch und vor allem abenteuerlustig. Zwar gewinnt man traurigerweise nicht so viele Erkenntnisse über die einzelnen Figuren, sodass man irgendwann nur noch in 'Zwerg', 'Elf' und 'Hobbit' unterscheidet, aber an dieser Stelle hat dies diese Geschichte auch nicht wirklich nötig. Das liegt daran, dass hier vor allem die Abenteuerlust und der ausgefallene Lebensstil im Vordergrund des Buches stehen und dies diese Gruppe eben so besonders macht.
Es ist vor allem sehr amüsant zu betrachten, wie Bilbo sich zunächst wahnsinnig sträubt, sich dieser Gruppe anzuschließen. Dadurch fällt Bilbo als typischer Hobbit, der an sein einfaches Leben gewöhnt ist und jede Aufregung zu vermeiden versucht, aus dem Rahmen und entwickelt sich im Laufe der Geschichte wirklich sehr weiter, da er über den Tellerrand hinausschaut und die Welt kennenlernt, anstatt sich in seiner Hobbithöhle zu verschanzen. Erstaunlicherweise hat man ihn aber trotz seiner Konservativität von Anfang an gern und entwickelt ihm gegenüber durch seine Schusseligkeit und Hilflosigkeit einen Beschützerinstinkt. Im Laufe der Geschichte lernt er jedoch, auf sich selbst aufzupassen und entwickelt sich genau zu dem Abenteurer, der er vor seinem großen Abenteuer in seinen kühnsten Träumen nicht sein wollte, und diese Entwicklung ist mitunter eine der schönsten, die man mitlesen kann.
Überraschend für mich ist gewesen, dass Gandalf eine derart abstrakte Rolle besitzt und die Gruppe ohne ihn nicht wirklich etwas anzufangen bzw. das Abenteuer nicht weiterzuführen weiß. Insofern hätten mir eine Antworten, zum Beispiel auf die Frage, warum Gandalf an einigen Stellen des Romans einfach verschwindet und niemand seine ,,wichtigen Angelegenheiten'' infrage stellt, Gandalf wesentlich sympathischer erscheinen lassen. Natürlich ist er nach wie vor ein weiser und lustiger Zauberer, den wahrscheinlich jeder gerne als Großvater hätte, aber dennoch hat mir dieses Göttliche an ihm etwas missfallen. Ebenso missfallen hat mir, dass er wohl der einzige gewesen ist, der dieses Abenteuer zunächst vorantreibt. Danach geht sein Plan, Bilbo diese Aufgabe zu erteilen, zwar in Erfüllung, jedoch habe ich das Gefühl, als wären die anderen nur aufgrund seiner Stellung mit Gandalf mitgegangen. Und natürlich auch aufgrund des erhofften Goldes, den es von Smaug zu stehlen gilt. Wahre Abenteurer waren sie somit aber nicht in ihrem Herzen, weswegen sie mir auch etwas unsympathischer geworden sind. Immerhin haben sie durch Gandalf ja sehr viel mehr Erfahrung als Bilbo - diesen dann mit dem am meisten gefürchteten Monster aller Zeiten kämpfen zu lassen wäre nicht das, was mir vorschweben würde.
Gleichzeitig hat Tolkien es so jedoch geschafft, dass die Geschichte auch etwas wahnsinnig Reales hatte. In Märchen oder für Kinder konzipierten Geschichten ist es ja zumeist so, dass die Figuren sehr simpel gestrickt sind und Handlungen - wie auch bei Gandalf - nicht hinterfragt werden. Durch die Geschichte von Smaug und den letztlichen Krieg um sein Gold wird jedoch klar, dass all diese Menschen nur auf diesen Erfolg aus sind und das eigentliche Abenteuer, nämlich den Weg bis dorthin, nur als notwendiges Übel betrachten. Außerdem zeigt er durch Bilbos Ring und seine Machtgier, die sich daraus erwächst, auch, dass selbst die unschuldigsten Seelen - oder vielleicht genau diese - von Macht, Geld und Reichtum verführt werden können. Insofern hat Tolkien es auch geschafft, die Gesellschaft zu kritisieren und aufzuzeigen, wo der wahre Wert des Lebens liegt: in Abenteuern. Man sollte sich nicht immer um den nächsten Tag oder die nächste Stunde sorgen, sondern einfach so leben, wie man es möchte, und darauf vertrauen, dass sich alles zum besten richten wird. Es ist wahnsinnig erfreulich zu beobachten, wie unser Protagonist Bilbo dies im Laufe der Monate immer eher versteht und sich genau zu diesem Abenteurer entwickelt, den Gandalf aus ihm machen wollte.
Doch nicht nur diese Kritik an unserer Welt ist sehr gut gelungen, sondern auch die Umsetzung all seiner Entwürfe zu dieser magischen Welt. Nicht nur aufgrund den sehr abwechslungsreichen Schauplätzen, sondern auch aufgrund der nahezu ständig vorhandenen Spannung. Werden die Charaktere gerade nicht von Riesenspinnen angegriffen, so treffen sie auf mysteriöse und bedrohliche Gestalten wie Gollum (mein absoluter Liebling) oder führen ihren Weg durch zauberhafte und gefährliche Wälder fort. Es gibt wirklich so viele Beispiele, die ich nennen könnte, um die gesamte Komplexität und Kreativität hinter all diesen Ereignissen zu beschreiben, jedoch befürchte ich, dies könnte in einer Zusammenfassung des gesamten Buches enden. Und da es sowieso das Beste ist, dieses Buch einfach in die Hand zu nehmen und ohne Vorurteile an das Ganze heranzugehen, sich einfach überraschen zu lassen, wäre dies sehr kontraproduktiv.
Was etwas anstrengend ist, ist Tolkiens Art zu schreiben. In vielen Kritiken liest man, dass man nur schwer mit seinen Büchern vorankommt, und dem kann ich aufgrund der Kapitellängen zustimmen. Ansonsten finde ich jedoch, dass Tolkien wunderbar erzählen kann und man sich wieder so fühlt, als würde einem die Mutter eine Gutenachtgeschichte vorlesen. Man fühlt sich einfach pudelwohl von Anfang bis Ende, und dies schafft ein Autor in einem solchen Ausmaß nicht oft.
Insgesamt kann ich versichern, dass dieses Buch definitiv seinen Hype wert ist. Generell ist dies nicht anfechtbar, weil dieses Buch einen Grundstein für das Genre Fantasy im Bereich der Literatur der Post-Moderne gelegt hat, aber durch die wunderbar verpackte Botschaft, den flüssigen und märchenhaften Schreibstil des Autors und all die spannenden Situationen und Geschichten innerhalb der Geschichte ist dieses Buch einfach nur einzigartig. Es ist in der Lage, den Leser der normalen menschlichen Welt wieder in ein Kind zu verwandeln, dass an Zauber und Magie glaubt und am Ende des Buches in Bilbo ein Vorbild sieht. Und dass ein Buch das schafft - dass man total aufgedreht ist und sich so fühlt, als könnte man diese Welt anfassen - ist wirklich selten. Abgesehen von ein paar Kleinigkeiten ein echtes Must-Read für alle Fantasyfans!
Ich gebe dem Buch:
♥♥♥♥.♥ Herzchen
Extra:
Hier geht es zum Trailer zum ersten Teil der Buchverfilmung, die unnötigerweise auf drei Teile gestreckt wurde. Dennoch sind die Filme echt gut, auch wenn sie ziemlich lange dauern :)
CU
Sana
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