Samstag, 4. April 2015

♥Series-Review: Pretty Little Liars S. 5♥

Grundwissen:


Titel: Pretty Little Liars (original: Pretty Little Liars)
Produzenten: I. Marlene King; Bob Levy; Leslie Morgenstein
Produktionsfirma: Alloy Entertainment; Warner Horizon Television
Erschienen: -
Dauer: 40 bis 45 Minuten (25 Folgen)
Altersfreigabe: FSK 12
Genre: Mystery; Thriller; Crime; Drama
Preis: -









Inhalt:


Das Rätsel um den mysteriösen Anonymous A geht weiter ... und weiter ... und weiter.



Nachdem die hübschen kleinen Lügnerinnen herausgefunden haben, dass Alison am Leben ist und dass Shana augenscheinlich A. gewesen ist, versuchen sie, mit dieser neuen Situation und einem hoffentlich A-losen Leben klarzukommen. Doch nicht alle heißen die für Jahre verschwundene Ali willkommen und auch ihre zurückgelassene Clique hat Probleme, ihrer wie eh und je manipulativen Freundin zu vertrauen. Als wäre dies nicht schlimm genug, werden sie angegriffen und es stellt sich heraus, dass ein neuer Anonymous aufgetaucht ist, der ihnen das Leben zur Hölle machen will. Doch wer steckt diesmal hinter den mysteriösen Nachrichten?





Meine Meinung ...





zur Staffel:




Wahrscheinlich wird dieser Series-Review für den ein oder anderen überraschend sein, da ich auch die vorherigen Staffeln dieser scheinbar endlosen Serie nicht rezensiert habe. Dies hatte folgenden Grund: Wann immer ich darüber nachdachte, den Inhalt der jeweiligen Staffel zusammenzufassen, hatte ich ein Brett vor meinem Kopf. Die Inhaltsangabe, die ihr in diesem Post vorfindet, könnte, natürlich abgesehen von dem Hinweis auf Alison, auf so ziemlich jede Staffel passen, da es natürlich immer um A. geht und die Serie auch vorbei wäre, würde seine Identität enthüllt werden - denn die Nachgeschichte würde so niemanden mehr interessieren und wäre um ehrlich zu sein kaum besser als das, was man eben so im deutschen Nachmittagsfernsehen auf RTL oder in dramatischen Serien wie Skins betrachten kann.
Es gab eine Zeit, da habe ich diese Serie wahrhaft vergöttert, und einige Merkmale an PLL sind auch weiterhin nicht zu verachten. 
Zum einen wäre dies die gruselige Atmosphäre, die vor allem in nahezu jeder Folge durch die letzte Szene, in der A. gewisse Aktivitäten verübt, aufgebaut wird. Daher kommt wahrscheinlich auch der Suchtfaktor, den die Serie mit sich zieht, denn beim Betrachten dieser letzten Szenen stellt sich oft eine Lust ein, sich die nächsten Folge anzusehen und so gegebenenfalls etwas über A. in Erfahrung zu bringen. Auch die Verwendung von typischen Horrorfilmmaterialien, wie gruselige Puppen, Masken, Klaviermusik, all das trägt dazu bei, dass die Serie sehr spannend erscheint. Vor allem in dieser Staffel ist die Puppe sehr einprägsam und kommt als Symbol von PLL in nahezu jeder Folge vor, insbesondere, wenn sich die Folge auf Mona fokussiert. Insofern wird eine gewisse Spannung aufgebaut, die auch relativ konstant gehalten werden kann - zumindest in den gruseligen Szenen. 
Zum anderen ist es schön zu sehen, dass sich diese Staffel auch mit vielen emotionalen Problematiken beschäftigt, beispielsweise mit Hannas Identitätskrise, da sie sich bei Alisons Verschwinden zu einer Kopie von ihr gewandelt hat, oder aber Toby's innere Zerrissenheit wegen seiner Ausbildung bei der Polizei und der Treue zu den PLLs. Was insbesondere gefällt, ist die problematische Beziehung zwischen der Clique und ihrer ehemaligen Anführerin, die verzweifelt ihre Position wieder einnehmen will, jedoch keine Möglichkeit dazu findet, weil ihre Gruppe aus Hörigen sich weiterentwickelt hat. Das gefällt der ehemaligen Queen-Bee Alison nämlich überhaupt nicht, obwohl sie sich das Vertrauen der vier auch schon vor ihrem Verschwinden nicht verdient hat. Insofern steckt diese Staffel, wie auch die vorherigen, voller Lug, Betrug und Problemen, die realistischer dargestellt werden als in denen zuvor. Denn vor allem in der vierten Staffel hat es mich aufgeregt, dass einige Charaktere ziemlich psychopathisch gewirkt haben und bestimmte Probleme viel zu schnell abgehandelt wurden, sodass der Ernst von diesem sehr geschmälert wurde. In dieser Staffel hingegen ist der Umgang mit persönlichen Problemen nachvollziehbarer und kann sogar den ein oder anderen Zuschauer berühren, auch wenn der Umgang typisch Teenager eben meistens nicht richtig ist. Zeigen tun uns dies beispielsweise Hanna und Caleb, die beide in den Alkoholismus fallen und dieser auch überraschend schnell wieder aufgehoben wird.
Wegen all dieser Dinge wirken die Charaktere auch vielschichtig und scheinen seit der Ereignisse der vierten Staffel etwas gewachsen zu sein. Für sie beginnt mit Ende des Schuljahres ein neuer Lebensabschnitt, denn die Collegebewerbungen müssen abgeschickt werden, obwohl sie noch immer die Bedrohung von A. im Nacken haben, der oder die natürlich alles dafür tut, das Bewerben für Colleges zu erschweren. Es gibt viele Momente, in denen man mit den Hauptcharakteren mitfühlen kann, und dies ist - zumindest bei mir - ein großer Fortschritt, denn in der ersten Staffel konnte ich keinen der Charaktere ausstehen. Mitläufer und schwache Persönlichkeiten sind eben ganz und gar nicht mein Fall, und zu erfahren, was diese Mädels mit Alison mitgemacht haben, hat sie in meinen Augen nur noch erbärmlicher erscheinen lassen. Mittlerweile jedoch haben sie sich zu Personen weiterentwickelt, für die man hofft, dass sie sich aus den Fängen As befreien können. Außerdem gefällt es wahnsinnig, wie sie Alison die Stirn bieten und nicht mehr nach ihrer Pfeife tanzen, denn das zeigt ihre Entwicklung und beweist, dass mehr hinter den Protagonistinnen steckt als ein hübsches Gesicht mit viel zu viel Make-Up.
Es ist außerdem interessant, Alison tatsächlich in der Gegenwart agieren zu sehen, da man sie zunächst - mit Ausnahme der letzten Folgen in Staffel 4 - nur aus Flashbacks kannte. Hierbei muss man auch Sasha Pieterse's Schauspieltalent loben, da sie das Verlogene und Verlorene an ihrer Figur wunderbar rüberbringt und man sie so als Zuschauer nicht ganz einschätzen kann. Somit bleibt Ali zwar nach wie vor ein kleines Mysterium, jedoch eines, das viele erfrischende Konflikte in die Serie bringt - und natürlich umso mehr Fragen.
Doch wie man mittlerweile schon gelernt hat, tragen die Beziehungspartner der hübschen kleinen Lügnerinnen wesentlich mehr zur Ermittlungsarbeit über A. bei, als es die Protagonistinnen selbst tun. Man muss anmerken, dass man von dem Fandom dieser Serie so einiges gewohnt ist, mitunter wahnsinnig an den Haaren herbeigezogene Theorien bezüglich der Frage, wer sich hinter A. verbirgt, zum Beispiel - die wohl merkwürdigste Theorie überhaupt - dass Aria eine gespaltene Persönlichkeit besitzt und A. ist. Und was führt man da als Beweis an? Sie ist diejenige, die den Finger an die Lippen legt und 'Pscht' im Intro von sich gibt.
Diesmal jedoch haben mich die Produzenten dieser Serie selbst an ihren kognitiven Fähigkeiten zweifeln lassen, denn das, was die Lügnerinnen sich ausdenken, steckt so dermaßen voller Widersprüche, dass ich mir folgenlang an den Kopf gefasst habe und mir wünschte, sie würden diese ganze Sache doch einfach mal der Polizei überlassen - was natürlich nicht möglich ist, da diese der Polizei nicht vertrauen und diese mit Tanner an der Spitze auch als sehr lästige und nichtsnutzige Instanz dargestellt wird. Hätten die Mädchen von Anfang an die Polizei mit einbezogen, dann wären mit Sicherheit viele Anklagen gegen die Mädchen selbst weggefallen, aber nein, der Polizei vertraut man nicht. Obwohl ... wir reden von der amerikanischen Polizei, richtig? Der würde ich bei dem, was sie in letzter Zeit treibt, auch nicht trauen. Wie dem auch sei, der Punkt ist, dass in den vorherigen Staffeln Theorien aufgestellt wurden, die halbwegs plausibel gewesen waren. All jene, die verdächtigt wurden, hätten Motive gehabt, Alison umbringen oder vertreiben zu wollen und den Lügnerinnen das Leben durch Anwendung von Selbstjustiz zur Hölle zu machen. Toby, Garrett, Melissa, Noel - sie alle hätten Gründe gehabt. Das A-Team war aufgrund dessen eine wirklich gute Lösung gewesen, da dieser Zusammenschluss an Schülern, die ehemals von Ali gequält wurden, eine wahnsinnig gute Erklärung für all dies waren. Ad absurdum geführt hat sich die Serie allerdings bereits damit, dass das Team A trotz jahrelangem Kontakt die Identität von Big A und Red Coat nicht kannten. Das ist so, als wäre man ein Arbeiter in einer Fabrikhalle und würde allem gehorchen, was die Stimme aus dem Lautsprecher befiehlt - sprich: Hinterfragen und eigenständiges Denken liegt bei Null. Somit sind diese von Alison gemobbten Außenseiter auch nicht besser als die Lügnerinnen selbst.
Ich könnte mich durch Spoiler über den in dieser Staffel verdächtigten Menschen beschweren, allerdings möchte ich ja keinem Fan der Lügnerinnen die Lust auf die neue Staffel entziehen, sofern diese noch nicht auf Englisch geschaut wurde. Es sei jedoch gesagt, dass diese neue Theorie mit alldem, was der Zuschauer in der Zwischenzeit erfahren hat, und mit dem, was in der fünften Staffel geschieht, keinen Sinn mehr ergibt. Diese Theorie ist sogar lächerlicher als die Erklärung Ezras dafür, dass er überall in der gesamten Stadt Kameras angebracht hat, und somit fälschlicherweise in der vierten Staffel für A gehalten wurde: Er wollte ein Buch über Alisons Verschwinden schreiben! Natürlich. Aber glaubt mir: Die Theorie für diese Staffel ist umso unbegründeter und beweist, dass die Produzenten keine Ahnung haben, wer ihr mysteriöser Anonymous ist. Ja, sie behaupten in den Interviews, sie wüssten es von Anfang an, ebenso wie die Schauspieler, aber das ist eben das Showbiz. Wie glaubhaft würde diese Serie bitte sein, wenn die Produzenten sich dazu bekennen, Sarah Shepard's Geschichte einfach mal von den Grundlagen her übernommen zu haben und das alles so derartig zu verstricken, dass unmöglich eine logisch begründete Lösung, die jeden Faktor, der bisher aufgeklärt wurde, zu ermöglichen. Und wenn man sich die letzte Folge dieser Staffel anschaut, wird auch klar, dass meine These der Wahrheit entspricht, denn ja, es folgt die Enthüllung As, aber inwiefern diese Person mit so vielen Ereignissen, die in den vorherigen Staffeln geschehen und erwähnt wurden, und inwiefern sie mit der Vorgeschichte Alisons zusammenhängt, ist nach wie vor ein Rätsel. Dass dies genügend Stoff für die angekündigte sechste Staffel bietet, wage ich auch zu bezweifeln, weswegen ich annehme, dass die sechste Staffel einen neuen Anonymous bereitstellen wird. Hach ja, wie schön es doch ist, so derartig viel Geld durch diese Serie kassieren zu wollen.
Dank dieser aufkommenden Theorie wird auch die Glaubwürdigkeit der Serie sehr stark geschwächt. Man muss nicht klar einem einzigen Genre angehören, um eine gewisse Stabilität zu besitzen, dies ist klar, jedoch kommt bereits in den vorherigen Staffeln das Gefühl auf, als wären leichte Fantasy-Elemente in diese Serie eingebaut. Trägt zwar zur Spannung bei, lässt einem jedoch an der Logik des Ganzen zweifeln. Generell ist es nicht besonders realistisch, dass eine Person dermaßen viele Kameras, Mobiltelefone und Fernseher hacken kann, um den Lügnerinnen Nachrichten zukommen zu lassen, oder dass sie in solch einer Bandbreite die Handlungen der einzelnen Charaktere vorausschauen kann. Insofern wird vielleicht zur Spannung beigetragen, aber wenn man ein Zuschauer ist, der bei dem Schauen der Serie mitdenkt und die Ereignisse vorheriger Staffeln im Hinterkopf behält - wenn man sich denn diese Tausende von Dingen behalten kann -, wird man ab der zweiten Staffelhälfte sehr oft ins Schleudern gebracht werden. Dadurch verlieren dann auch die Charaktere an Sympathie, allen voran Spencer, die doch als die stylische Streberin der Clique gilt. Aber gut, was sollen sich die Zuschauer auch wundern? Man hat ja selbst keine Ahnung, was da eigentlich passiert, und es würde mich auch nicht wundern, sollten Fans dieser Serie wegen diesem verspinnten Netz aus Lügen und nichtssagenden Hinweisen selbst in der Psychiatrie landen.
Denn ,,psycho'' ist diese Serie auf jeden Fall. Sollte man es positiv ausdrücken wollen, so kann man den Handlungsverlauf als kafkaesk bezeichnen, da auch in Franz Kafkas Romanen alle Charaktere widersprüchlich zu handeln scheinen und die Antworten auf alle pochenden Fragen dem Leser enthalten werden. Dieses Merkmal Kafkas, eine Art von System aufzubauen, die derartig verschachtelt ist, dass der Kopf des logisch denkenden Lesers bei jeder neuen Erkenntnis zu verbluten droht, findet sich auch in Pretty Little Liars wieder. Vor allem die letzten Folgen dieser Staffel erscheinen wie aus dem Kopf eines Psychopathen gegriffen und erscheinen so surreal wie ein Traum. Ich bin sogar noch immer nicht davon überzeugt, dass diese gesamte Serie nicht doch ein Traum von einem der Hauptcharaktere darstellt. Das immer kompliziertere System ,,A'', die vielen falschen Anschuldigungen und das Fehlen jeglicher Hinweise, die weiterführen könnten, werden einem verwehrt und, genauso wie in der Staffel zuvor, durch einen sehr miesen Cliffhanger auf die nächste Staffel verschoben. Ob dies nun Marketing-technisch ein genialer Trick oder eher ein Sprung ins kalte Wasser war, wird sich wohl bei den Einschaltquoten in Staffel 6 herausstellen. Doch wenn die Produzenten da mal nicht vergessen, dass sie all ihre Hinweise logisch zusammenführen und noch übrige Fragen wie Was passierte mit Red Coat?, Ist das A-Team in irgendeiner Weise verknüpft mit dem nun als endgültig portraitiertem A?, Wie konnte A. all diese Informationen sammeln, wenn es seine Person nicht zuließ?, Was genau ist Sydney's Rolle in dem Ganzen?, Was ist mit Bethany Young? usw. beantworten müssen ... 




In aller Kürze lässt sich diese Staffel der Serie wohl in der ersten Hälfte als gelungen zusammenfassen, da auf viele emotionale Probleme und auch Hindernisse, die A. seinen Püppchen stellt, eingegangen wird und die Charaktere somit plastischer wirken. Auch die Präsenz Alisons und das Einführen einiger neuer Charaktere führen der Serie etwas Frisches zu, und zumindest die ,,dramatischen'' Aspekte dieser Mystery-Serie sind sehr gut anzuschauen und tragen zur Sympathie für die Akteure bei, die auch in vielen Fällen von den Schauspielern glaubwürdig dargestellt werden. Mit Auftauchen der neuen A-Theorie wird die Serie jedoch intransparenter und widersprüchlicher als zuvor und macht somit die sehr guten Anfänge der Staffel kaputt. Charaktere erscheinen wie Spatzenhirne, man ist sich nicht sicher, was aus dieser Serie nun real ist und was nicht, und die scheinbare Göttlichkeit und Allwissenheit As driftet immer mehr ins Absurde ab - nicht ganz so sehr wie in Staffel 4, jedoch braucht es dazu nicht mehr viel. Somit ist diese Staffel also nicht wirklich schlecht, leidet jedoch unter den hilflosen Versuchen, den Zuschauer zu verwirren, denn durch dieses Ende besteht kein Zweifel daran, dass die Produzenten ebenso verwirrt sind wie der Zuschauer.




Ich gebe der Staffel:



♥.Herzchen




Extra:


ABC Family teilte mit, dass eine sechste Staffel von Pretty Little Liars Mitte dieses Jahres erscheinen wird. Hierbei haben sich die Produzenten sogar so geschickt aus diesem offenen Staffelfinale gerettet, dass sie der Presse mitgeteilt haben, diese Staffel würde hauptsächlich vier Jahre nach den Ereignissen der fünften Staffel spielen. Gratulation, somit habt ihr euch den Weg dazu erspart, das am Ende auftauchende Problem zu lösen.



Lucy kümmert sich dann mal um euch! ^.^

CU
Sana

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