Schönen heißen Julitag, Bloggerwelt!
Da sich einer meiner letzten Einträge sowieso auf das Leben hier in Deutschland und Integration fokussiert hat, habe ich mir überlegt, dass ich diesen TAG mache, der aus der Feder einer polnischen YouTuberin/eines polnischen Beauty-Guru stammt. Hierbei geht es um Fragen, die bestimmte Unterschiede zwischen dem Land, aus dem man stammt, und dem Land, in dem man gerade lebt, darstellen sollen, und ich empfand diesen TAG als eine gute Idee, etwas mehr über mich preiszugeben. Sogar etwas ziemlich Essentielles, da ich eine ziemlich lange Zeit Probleme damit hatte zu akzeptieren, zu welcher Nationalität ich denn jetzt eher gehöre oder ob dies überhaupt in irgendeiner Weise wichtig für mein Leben ist.
Von daher viel Spaß beim Durchlesen der Fragen <3
1. Wie lange lebst du schon im Ausland?
Da ich bereits in Deutschland geboren wurde, lebe ich schon seit immer hier und habe auch so von Anfang an deutsche Staatsangehörigkeit inne. Mit deutscher Kultur wurde ich jedoch äußerst spät konfrontiert, sprich, sobald meine Eltern Urlaub bekommen haben, sind wir auch direkt immer nach Polen gereist, solange ich noch nicht in den Kindergarten kam.
2. Wie hast du die Sprache des Landes gelernt, in dem du jetzt lebst?
Einige Worte und Formalitäten, die meine Mutter als wichtig erachtete, hat eben sie mich gelehrt. Dazu gehörten einstudierte Antworten darauf, wie ich hieße, woher ich käme, welcher Konfession ich angehörte, was die Worte ,,Mama'' und ,,Papa'' bedeuteten etc. Ansonsten hatte ich jedoch Schwierigkeiten mit dem Erlernen der Sprache, da meine Eltern kaum mit deutschen Leuten zu tun hatten und ich wenige Freunde hatte. Aus diesem Grund blieb ich im Kindergarten so lange still und schaute so viel deutsches Fernsehen, bis ich mir zutraute zu sprechen. Tja, und mittlerweile kann ich diese ,,Fremdsprache'' um einiges besser sprechen als meine Muttersprache und bin sogar die Beste aus dem Deutsch-Leistungskurs.
3. Welche Unterschiede in der Kultur zwischen dem Land, in dem du jetzt lebst, und Polen sind am größten?
Leider kann ich das nur schwer sagen, da die Regionen Polens und Deutschlands, in denen ich jeweils lebe, sich immens voneinander unterscheiden. Nun gut, die Stadt, in der ich lebe, ist keine Großstadt, aber schon weit über Zeiten von Agrar- und Industriewirtschaft hinaus, während mein Wohnort in Polen aus einem Dorf mit nicht mal 100 Menschen Population besteht. Dementsprechend sind es auch unterschiedliche Zeitgeister, von daher soll sich bitte kein Pole angegriffen fühlen, wenn ich negative Unterschiede schildere. Es ist einfach das, was ich erfahren, erlebt und gesehen habe, und da ich so von dem modernen Teil Polens wahnsinnig weit weg bin, kann ich eben nicht die gesamte Kultur beschreiben.
Wie dem auch sei: auffallend für mich ist vor allem, dass in Polen in die Familie über allem steht und nur selten wirkliche Freundschaften außerhalb entstehen. Auch wenn es nach meiner Mutter früher anders gewesen ist, heute ist es so, dass jede Familie für sich selbst lebt und das Höchste aller Kontakte mal ein Besuch zum Kaffeetrinken ist. Ansonsten bestehen nur wenige Kontakte zwischen den Familien - was jedoch niemanden daran stört, etwas über die Nachbarn in Erfahrung zu bringen. Lästereien, der ach so wichtige Ruf und Gerüchte sind keine Seltenheit in diesen Regionen - sehr zu meinem Missfallen.
Ich meine, ich weiß, dass es in ländlichen Regionen hier in Deutschland wahrscheinlich ähnlich ist, und ich weiß, dass es überall lose Mundwerke gibt, aber dennoch fällt es mir hier weniger auf. Dies mag vielleicht daran liegen, dass für mich Deutschland eine größere Toleranz beherbergt als Polen. Ich sehe dort im Osten kaum ethnische Minderheiten, und setzt man sich genauer damit auseinander, so erkennt man auch, dass bezüglich Konfessionen, Hautfarbe und anderweitigen Unterschieden nur wenige Spaltungen im Laufe der Geschichte geschehen sind. Ich habe nirgendwo eine Person anderer Herkunft gesehen oder sexuell anders Orientierte. Vergleiche ich das mit einem Ausländerviertel, das ich auf dem Weg zur Schule überqueren muss, so kann man doch eine multikulturelle Gesellschaft erkennen, die es in Polen einfach nicht gibt.
Dies zeigt auch diese Statistik:
Egal wie man es dreht und wendet - dass Polen das Land mit der niedrigsten Ausländerquote ist, finde ich mehr als nur bedenklich.
Das lässt mich zu meinem nächsten Punkt kommen: Traditionen.
Soweit ich es beurteilen kann, gibt es nur wenige deutsche Traditionen, die den Deutschen tatsächlich in Herz und Blut übergegangen sind und die nahezu jede Familie ausübt. Weder ,,die'' typischen deutschen Gerichte wie Schnitzel, Sauerkraut und weiße Würstchen werden zu bestimmten Feiertagen konsumiert, noch werden Feiertage noch als Feiertage angesehen. Meistens ist es eben ein freier Tag für jemanden, den man für Entspannung nutzt - von Karneval mal abgesehen. In Polen hingegen wird jeder Feiertag mit großem Karacho gefeiert und Traditionen werden strikt eingehalten. Wobei es mir eher auffällt, dass die Frauen zumindest bei mir in der Familie sich eher an diese Traditionen klammern als die Männer, zumal mein Onkel an Weihnachten immer lustloser aus der Bibel vorliest.
In diesem Fall finde ich, dass Deutschland sich eine Scheibe von Polen abschneiden könnte, denn ich kenne wenige tatsächlich deutsche Traditionen, und wenn, dann keine Familie, die sich akribisch daran hält. Denn ich finde, dass Traditionen einen großen Teil der Kultur bilden und ich mich selten als Deutsche fühle, weil es einfach wenige Anhaltpunkte gibt, an denen ich erkennen kann 'Das ist typisch deutsch'. Natürlich sollte man hier Stereotypen und nationale Identität auseinanderhalten, aber ich finde, je weniger Anhaltspunkte es gibt, desto eher denkt man an die Stereotypen. Aus diesem Grund könnte ein wenig mehr Nationalstolz den Deutschen an sich nicht schaden - auch wenn das immer so eine Sache ist, weil es dann gleich von allen Seiten heißt, die Nazis seien von den Toten aufgestanden. Was wirklich dumm ist, finde ich.
Und dies ist leider auch etwas, was zumindest meine Familie Deutschen vorwirft. Und diesen Rassismus, den ich selbst wegen meinen sich in Maßen haltenden Kenntnissen der polnischen Sprache zu spüren bekomme, ist zumindest in ländlichen Regionen eher verbreitet. Selbst mein Vater, der schon jahrezehntelang in Deutschland lebt, behauptet, alle Deutschen seien dumm. Diese Engstirnigkeit und dass er deswegen nicht mal zur Rechenschaft gezogen wird, weder von alter, seiner oder junger Generation (mit mir als Ausnahme davon) ist einfach grauenhaft, während ich hier in Deutschland kaum je mal rassistische Kommentare gehört oder Diskriminierung von Minderheiten miterlebt habe. Ja, ich war selbst ein Opfer von Mobbing, aber dies hat niemals an meiner Herkunft gelegen, sondern an diversen anderen Sachen, für die man jemanden hänseln konnte. In Polen hingegen werde ich von einigen Landeiern immer noch beleidigt und Nazi genannt.
Ja ... Traditionen, altes und modernes Gedankengut, Isolierung, Multikulti gegen Monokulti ... das sind die größten Unterschiede, nehme ich an.
In diesem Fall finde ich, dass Deutschland sich eine Scheibe von Polen abschneiden könnte, denn ich kenne wenige tatsächlich deutsche Traditionen, und wenn, dann keine Familie, die sich akribisch daran hält. Denn ich finde, dass Traditionen einen großen Teil der Kultur bilden und ich mich selten als Deutsche fühle, weil es einfach wenige Anhaltpunkte gibt, an denen ich erkennen kann 'Das ist typisch deutsch'. Natürlich sollte man hier Stereotypen und nationale Identität auseinanderhalten, aber ich finde, je weniger Anhaltspunkte es gibt, desto eher denkt man an die Stereotypen. Aus diesem Grund könnte ein wenig mehr Nationalstolz den Deutschen an sich nicht schaden - auch wenn das immer so eine Sache ist, weil es dann gleich von allen Seiten heißt, die Nazis seien von den Toten aufgestanden. Was wirklich dumm ist, finde ich.
Und dies ist leider auch etwas, was zumindest meine Familie Deutschen vorwirft. Und diesen Rassismus, den ich selbst wegen meinen sich in Maßen haltenden Kenntnissen der polnischen Sprache zu spüren bekomme, ist zumindest in ländlichen Regionen eher verbreitet. Selbst mein Vater, der schon jahrezehntelang in Deutschland lebt, behauptet, alle Deutschen seien dumm. Diese Engstirnigkeit und dass er deswegen nicht mal zur Rechenschaft gezogen wird, weder von alter, seiner oder junger Generation (mit mir als Ausnahme davon) ist einfach grauenhaft, während ich hier in Deutschland kaum je mal rassistische Kommentare gehört oder Diskriminierung von Minderheiten miterlebt habe. Ja, ich war selbst ein Opfer von Mobbing, aber dies hat niemals an meiner Herkunft gelegen, sondern an diversen anderen Sachen, für die man jemanden hänseln konnte. In Polen hingegen werde ich von einigen Landeiern immer noch beleidigt und Nazi genannt.
Ja ... Traditionen, altes und modernes Gedankengut, Isolierung, Multikulti gegen Monokulti ... das sind die größten Unterschiede, nehme ich an.
4. Beschreibe die Menschen des Landes, in dem du jetzt lebst, mit drei Worten.
Hm ... höflich ... flexibel ... offen.
Hm ... höflich ... flexibel ... offen.
5. Gibt es irgendwelche Traditionen bzw. Gepflogenheiten in dem Land, die du lächerlich findest?
Wie gesagt, ich habe wenige enge Kontakte zu Familien, die keine ausländische Abstammung haben, einfach weil der Arbeitsplatz meiner beiden Eltern dies nicht zulässt, und ich früher auch engstirnig genug war, Freundschaften mit Deutschen auszuschließen. Aus diesem Grund fällt mir zu dieser Frage nicht wirklich eine Antwort ein.
6. Was fehlt dir am meisten aus Polen?
Mir persönlich fehlen vor allem ein paar jüngere Mitglieder aus meiner Familie. Mit meiner 14-jährigen Cousine habe ich mich den größten Teil unseres Lebens schon immer gut verstanden, und sie ist einfach jemand, mit dem man sich zwar nicht über weltbewegende Dinge unterhalten kann, die es jedoch meistens schafft, dass ich mich zuhause fühle. Außerdem sehe ich da so ein gewisses Potential mit ihr und würde mit ihr einfach gerne mal reisen oder ihr neue Kulturen zeigen, damit sie einfach nicht in diesem Kaff bleibt, das sie in Konservativität und grauem Alltag festhält.
Genau dasselbe würde ich gerne mit meinen noch jüngeren Cousins machen, die einfach unter schrecklichen Verhältnissen zu ihren Eltern aufwachsen und die einfach weitaus mehr verdient haben. Es bricht mir alleine das Herz, daran zurückzudenken, wie mein Cousin Jakob einst Spaghetti, die ich mir gemacht habe, angeekelt betrachtete und gemeint habe, man könne doch keine Nudeln mit dieser Soße essen, sondern nur trocken oder in Suppe.
Ich schätze, ich sehe mich da ein wenig als Bewahrerin dieser jungen Menschen und vermisse sie deswegen auch, weil sie dort relativ auf sich alleine gestellt sind und ich ihnen einfach eine Zukunft zeigen möchte, die verheißungsvoller und erstrebenswerter ist als die bei ihnen in Polen. Und das ist wirklich nicht böse gemeint; dass Polen ein wirtschaftliches Problem hat und beispielsweise die Mutter meiner 14-jährigen Cousine nur 3, 20 € pro Stunde verdient, ist kein Geheimnis. Und dass man dort an der Kultur nichts ändern möchte, ist auch keines. Das kann man nicht nur daran sehen, dass Religion dort weiterhin einen großen Anteil am Alltag der Menschen hat, sondern zusätzlich auch letztens die Flüchtlingsquote von nahezu allen balkanischen Ländern abgewiesen wurde. Wirtschaftlich begründet kann ich das noch verstehen, aber dass dahinter bloße Intoleranz und Angst vor Veränderung liegt, ist doch klar wie Kloßbrühe. Und so möchte ich die Jüngsten meiner Familie, die wirklich tolle Menschen sieht, nicht aufwachsen sehen und irgendwann feststellen müssen, dass sie diese Werte in ihr Gedankengut übertragen.
Mir persönlich fehlen vor allem ein paar jüngere Mitglieder aus meiner Familie. Mit meiner 14-jährigen Cousine habe ich mich den größten Teil unseres Lebens schon immer gut verstanden, und sie ist einfach jemand, mit dem man sich zwar nicht über weltbewegende Dinge unterhalten kann, die es jedoch meistens schafft, dass ich mich zuhause fühle. Außerdem sehe ich da so ein gewisses Potential mit ihr und würde mit ihr einfach gerne mal reisen oder ihr neue Kulturen zeigen, damit sie einfach nicht in diesem Kaff bleibt, das sie in Konservativität und grauem Alltag festhält.
Genau dasselbe würde ich gerne mit meinen noch jüngeren Cousins machen, die einfach unter schrecklichen Verhältnissen zu ihren Eltern aufwachsen und die einfach weitaus mehr verdient haben. Es bricht mir alleine das Herz, daran zurückzudenken, wie mein Cousin Jakob einst Spaghetti, die ich mir gemacht habe, angeekelt betrachtete und gemeint habe, man könne doch keine Nudeln mit dieser Soße essen, sondern nur trocken oder in Suppe.
Ich schätze, ich sehe mich da ein wenig als Bewahrerin dieser jungen Menschen und vermisse sie deswegen auch, weil sie dort relativ auf sich alleine gestellt sind und ich ihnen einfach eine Zukunft zeigen möchte, die verheißungsvoller und erstrebenswerter ist als die bei ihnen in Polen. Und das ist wirklich nicht böse gemeint; dass Polen ein wirtschaftliches Problem hat und beispielsweise die Mutter meiner 14-jährigen Cousine nur 3, 20 € pro Stunde verdient, ist kein Geheimnis. Und dass man dort an der Kultur nichts ändern möchte, ist auch keines. Das kann man nicht nur daran sehen, dass Religion dort weiterhin einen großen Anteil am Alltag der Menschen hat, sondern zusätzlich auch letztens die Flüchtlingsquote von nahezu allen balkanischen Ländern abgewiesen wurde. Wirtschaftlich begründet kann ich das noch verstehen, aber dass dahinter bloße Intoleranz und Angst vor Veränderung liegt, ist doch klar wie Kloßbrühe. Und so möchte ich die Jüngsten meiner Familie, die wirklich tolle Menschen sieht, nicht aufwachsen sehen und irgendwann feststellen müssen, dass sie diese Werte in ihr Gedankengut übertragen.
7. Was ist dein Lieblingsessen aus dem Land, in dem du gerade lebst?
Wie gesagt, ich bin kein Fan von deutscher Hausmannskost und orientiere mich eher in die Chinesische/Italienische/Exotische Richtung. Das Einzige, was ich hier wirklich anführen könnte, sind Schnitzel.
8. Gibt es irgendwelche Kosmetikprodukte oder Gerichte aus Polen, die du vermisst?
Ob man dies als Kosmetikprodukt zählen kann, weiß ich nicht, aber ich habe auf dem Flohmarkt irgendwann eine Seife entdeckt, Dank derer ich bei oftmaligem Auftragen viel weniger Pickel bekommen habe. Das wäre schön, wenn ich sie nochmals finden könnte xD
Ansonsten gibt es auch wenige polnische Gerichte, die ich mag; sogar die von allen Seiten gelobten Pirogen finde ich nicht so toll. Aber ein Gericht, das ich wirklich gerne mag, sind Golabki, also Kohlrouladen in Tomatensoße. Die könnte ich noch relativ oft essen, auch wenn es Leckereres gibt.
9. Gibt es eine Sache, die du in dem Land, in dem du gerade lebst, gelernt hast und nach Polen übertragen möchtest?
Auf jeden Fall Toleranz und Akzeptanz verschiedener Meinungen und Kulturen. Früher, als mein Kontakt zu Deutschen praktisch gleich Null gewesen ist, habe ich Deutschland wirklich einfach nur gehasst - aus dem simplen Grund, weil ich in Polen alles hatte, was ich zu brauchen glaubte und quasi für diese paar Wochen Ferien in Polen gelebt und geatmet habe. Ich war selbst eine von den oben genannten intoleranten Personen, die Deutsche als Nazis bezeichnen und ein generelles Nein für alles aussprechen, was mit Deutschland zu tun hat. Mittlerweile stehe ich jedoch darüber und erkenne, dass ich mich an meine Herkunft und all die Personen, die 1025 Kilometer von mir entfernt leben, geklammert habe, weil ich hier nur wenige Menschen habe oder hatte, denen ich etwas bedeutete. Doch mittlerweile bin ich nicht nur durch die richtigen Leute, sondern auch durch die Bildung, die ich hier erwerbe, schlau genug, um mich von alldem zu lösen. Meine Herkunft ist mir nicht egal und ich weiß, dass ich dadurch in Konflikte mit meiner Familie geraten kann, aber mittlerweile sehe ich mich als Deutsche, weil ich einfach viel mehr Werte übernommen habe und mich zu jemandem gewandelt habe, der eine Karriere will, der die Welt bereisen will und der das Leben einfach in vollen Zügen genießen will - und das kann Polen mir nicht geben, zumindest unter den Voraussetzungen, unter denen ich dieses Land erlebt habe. Von daher kann ich sagen, dass ich durch Deutschland eine Menge über mich selbst gelernt habe und vor allem über mich hinausgewachsen bin, mich immer wieder besiegt habe. Und dies würde ich gerne auf diejenigen, die in Polen leben und die ich liebe, aber auch auf die ganze Nation übertragen: Das Tolerieren und Anfreunden mit anderen Kulturen und die Offenheit und den Mut entgegenzubringen, es mit der Welt aufzunehmen. Denn ich kenne einfach so viele Menschen aus diesen Regionen, die quasi dahinsiechen und alles tun, um Veränderung zu vermeiden. Und das ist einfach falsch. Leben ist dynamisch, Leben ist Veränderung und Wachsen. Wer sich dagegen wehrt, der hat ein sehr armseliges Dasein, und das wünsche ich niemandem.
Klar, es gibt auch Deutsche, die dermaßen verbittert ans Leben rangehen, aber dennoch finde ich, dass Bereitschaft und Offenheit hier viel eher vertreten sind. Also wenn ich irgendwelche Werte übertragen will, dann diese.
10. Welchen Ratschlag würdest du jemandem geben, der in ein anderes Land ziehen möchte?
Das ist durchaus schwierig, da ich den Umzug meiner Eltern nach Deutschland ja nicht mitbekommen habe.
Jedoch habe ich mitbekommen, wie schrecklich schwierig es für meine Eltern war, die deutsche Sprache zu lernen, von daher wäre einer meiner Tipps, dass man sich definitiv schon früher mal mit der Sprache auseinandergesetzt hat oder zumindest Grundkenntnisse dazu in der Schule gelernt hat. Natürlich bietet man auch Sprachkurse an, aber es ist auf jeden Fall wichtig für die zukünftige Arbeit, die man sich notwendigerweise suchen muss, die Sprache halbwegs beherrschen zu können.
Generell gebe ich außerdem den Tipp, sich über das Land gründlich zu informieren, denn das Schlimmste, was man tun kann, ist aus seinem Heimatland zu ziehen, einfach weil man es dort nicht aushält und irgendwas nehmen würde, einfach um weg zu sein. Natürlich ist das bei der Flüchtlingsproblematik was anderes, aber bei Menschen, die nicht politisch verfolgt sind, dürfte dies wichtig sein. Denn man muss sich eventuell nicht nur einer neuen Mentalität entgegensehen, sondern auch anderen Städten, vielen neuen Bekanntschaften und einem langen Weg nach oben. Aus diesem Grund sollte man sich wirklich das Land aussuchen, das bestmöglich zu einem passt und in dem man sich zurechtfinden kann. Das ist zwar schwer zu erkennen, jedoch bin ich sicher, dass man sich zur Genüge informieren kann, um dies zu entscheiden.
Und es ist eine wichtige Entscheidung, von daher sollte man sich viel Zeit dafür nehmen und gründlich reflektieren.
11. Welche Menschen hast du in dem Land, in dem du gerade lebst, lieb gewonnen?
Ein paar, die ich zu meinem Freundes- und Bekanntenkreis zähle, und die mir einfach sehr viel beigebracht haben in den letzten Jahren. Und deswegen werde ich diesen Menschen dankbar sein, egal ob sich unsere Wege irgendwann trennen oder nicht.
12. Nenne drei Vorteile und drei Nachteile, das das Leben in einem fremden Land mit sich zieht.
VORTEILE:
+ Man kann seinen Horizont bezüglich allem erweitern und offener werden für jeden einzelnen Menschen, dem man begegnet
+ Man kann die eigenen ausgelebten Traditionen vermischen oder seine Kultur nach seinem Belieben verändern
+ Man kann so mehrere Sprachen sprechen, was an sich in jedem Fall einen Vorteil bringt, und man kann so auch eventuell eher Karriere machen und sich ein glückliches Leben aufbauen, als wenn man es in seinem Heimatland getan hätte
NACHTEILE:
- Man kann mit seiner Familie in Konflikte geraten, wenn man sich nicht hundertprozentig so verhält wie jemand aus dem Heimatland -> andere Werte, andere Überzeugungen
- Sollte man seine Familie, die im Heimatland geblieben ist, lieben, so wird man sie bestimmt vermissen
- Man braucht eine ganze Weile, um herauszufinden, was überwiegt: die Einflüsse des neuen Landes oder die eigenen Wurzeln
So, das wäre es mit dem TAG :3 Vielen Dank nochmal an jesscebula, die diesen interessanten TAG ins Leben gerufen hat :)
Wie sieht es mit euren Erfahrungen aus? Seid ihr auch in einem anderen Land? Was habt ihr für Erfahrungen gesammelt?
Ab in die Kommentare damit :3
CU
Sana
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