Donnerstag, 3. September 2015

♥Lyrische Zeiten♥: Auf zum Umbruch

Auf zum Umbruch


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Ich erinnere mich noch, wie meine Ma immer erzählte,
Dass Menschen sich nicht ändern, ihr Charakter ewig währte,
Dass es Menschen-Typen gibt, Schubladen, Kategorien,
Und sobald der Stempel drauf ist, kann man diesem nicht entfliehen
Früher glaubte ich daran, dass ich mich nicht zu formen fähig war,
Nahm Gemeinheiten hin, krümmte aber niemandem ein Haar
Denn ich war dieser Typus, der Helfer ohne Helfer,
Nachts an sein Kuscheltier geschmiegt, da das Leben niemals gut war
Doch warum soll es so sein, warum soll es Schicksal geben,
Warum soll es unmöglich sein, Stücke neu zusammenzukleben?
Kommt es nicht auf die Einstellung an, auf den eigenen Verstand,
Und wenn man diesen nicht nutzt, hat man sich nicht nur verrannt?
Nein, Mama, ich glaube dir nicht mehr
Nein, nach all den Jahren Weinen bin ich jetzt mein eigener Herr
Habe mich immer verletzen lassen, mich in mein Leid vertieft,
Erschuf ein Alter Ego, das mich regelmäßig ,,Nichts'' rief,
Ich habe mich fertig gemacht, fühlte mich machtlos gegen mich
Emotionen waren meine Hölle, mein Brandnarbengemisch
Ich will es nicht mehr erneuern, will nicht an den Rissen kratzen
Warum sollte ich das auch? Warum mir noch einen Stich verpassen?



-2-


Doch diese Erkenntnisse sind nicht die einzigen
Ein lohnenswerter Kampf, sie alle herauszufinden
Die Spuren bis zum Ziel sind in mein Herz eingraviert,
Doch auch das Auge, mein Lächeln, meine Haltung hat profitiert
Lektion Nummer 1: Bevor man lernen kann,
Muss man gründlich kaputt gehen, die Schmerzen empfangen
Doch nicht panisch werden, ruhig, taste dich heran
Es sind deine Gefühle, also näher' dich dem Steuer an
Musst du das jetzt fühlen? Verdienst du das?
Hast du was falsch gemacht? Fühlst du inneren Hass?
Ruhig bleiben, denke nach, rational
Hinterfrage deinen Geist, deine Handlungen einmal
Komme zu dem Schluss, dass der Selbsthass dich nur hemmt,
Akzeptiere diesen Schmerz, deine Fehler, in dich geklemmt,
Tief durchatmen, denn du fällst nicht auseinander,
Ganz im Gegenteil, du flickst Teile aneinander
Denn es gibt keine Sache, die du nicht erklären kannst
Denk nur gründlich nach, nicht in Vorwürfe verschanzt,
Bleibe nüchtern und kühl, lerne dein Wesen kennen
Und du wirst Schmerz irgendwann nicht mehr schmerzhaft nennen



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Dies ist der Schritt zu Lektion Nummer 2:
Hör auf dich fertig zu machen und lass dich auf dich ein
Denn alles kann sich ändern, dein Umfeld, die Umwelt,
Alles verlässt dich, egal ob Feind, Freund oder Held
Diese Leute können zwar Krücken sein, dich stützen können sie ungemein
Bei ihnen kannst du du selbst sein, verspürst kein Alleinsein
Doch es gibt eine Grenze zwischen Wohltat und Muss
Stelle dir daher die Frage: Sind deine Beziehungen in Schuss?
Gibt es eine Person, die du brauchst wie die Luft?
Nach der du dich streckst, ständig sehnst, der dich zieht aus deiner Kluft?
Die du brauchst, wenn es dir schlecht geht, weil sonst alles doof ist?
Dann muss ich dir leider sagen: diese Bindung ist Mist
Unterbinde solche Bände, denn Toxisches soll nicht sein
Den Selbstwert musst du dir geben, du ganz allein
Natürlich sind Freunde, Liebhaber, Eltern toll
Aber für Abhängigkeiten hege ich nur Groll
Sage dir selbst, dass du toll bist, eine Persönlichkeit
Die sich selbst lieben lernt und sich alles verzeiht
Denn diesen Job kann niemand für dich übernehmen
Denn das muss jeder können, für den Fall, dass man allein dasteht


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Dies führt mich auch zu Lektion Nummer 3:
Diese Veränderung bringt dich garantiert zum Weinen
Doch ich kann dir versichern, dass es gar nicht so schwer ist
Setz dich hin und schreibe es auf, wenn dir dein Leben lieb ist
Schreibe auf, wer du warst, wer du bist und sein willst
Was du an dir änderst und warum es dafür Zeit ist
Orientiere, analysiere, inspiriere, motiviere dich
Und tue dies vor allem mit Übereifer und herzlich
Sei die Person, die du selbst heiraten würdest
Reiß dir den Stempel von der Stirn, entledige dich dieser Bürde
Sei ein freier Mensch, der nur nach seinen Regeln spielt
Ein Anarchist, der seinen Körper, seinen Kopf, seinen Geist liebt
Natürlich musst du erst zu dieser Person heranwachsen
Und sicherlich braucht das Zeit, nach einer langen Zeit des Hassens
Bestimmt wirst du die eine oder andere Nacht durchweinen
In Versuchung geraten, in alte Muster zu verfallen
Vielleicht wird das auch in geringem Maß geschehen,
Aber das Wichtigste bleibt, dass du es verzeihst, das Vergehen,
Dass es bleibt bei einem Versehen und du wieder neu beginnst
Mit frischer Kraft, Entschlossenheit, dem Willen zu gewinnen


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Und dieser Gewinn bringt dir deine Harmonie
Nach Bluten, Schwitzen, Lächeln - was für eine Sinfonie -
Wirst du endlich dazu fähig sein, dich selbst zur Nummer 1 zu machen,
In die Welt hinauszugehen, mit Kampfgeist und lautem Lachen
Mit erhobenem Haupt, selbstsicherem Auftreten
Ohne die Frage, ob du hier auf der Welt bist erbeten
Indem du dich selbst verstehst und dir das Leben einfach machst
Indem du den schwersten Weg gehst und Veränderungen wagst
Das ist die Macht eines Kämpfers, Kriegers, Individuellen
Mit dieser Einstellung wirst du dich bei niemandem verstellen
Warum solltest du auch? Du bist nun der, der du sein willst,
Hast dich selbst verwirklicht, dich von Zwängen gelöst,
Bist dir selbst zum besten Freund geworden, hast dir verliehen viele Orden,
Hast getrotzt dem Gedanken an die vielen Menschensorten, 
Hast dich selbst zum Gott gemacht und über alles bestimmt
Hast selbst entschieden, ob aus deiner Seele noch Blut rinnt
Mit diesem Aufbruch zum Umbruch wird alles von selbst kommen,
Wirst dich in dem Spiel des Lebens im Erfolg sonnen
Optimismus, wahre Freundschaft, Selbstständigkeit, Liebe und Glück -
Sind das einmal die Schlagworte deines Lebens, gibt es kein Zurück.



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