Grundwissen:
►Titel◄: Starke Mädchen weinen nicht (original: Achtste Groepers Huilen Net)
►Regisseur◄: Dennis Bots
►Produktionsfirma◄: Capelight (Alive AG)
►Erschienen◄: 2012
►Dauer◄: 95 Minuten (1 Stunde, 35 Minuten)
►Altersfreigabe◄: FSK 6
►Preis◄: 5, 99 € (DVD) [Quelle: Amazon.de]
►Genre◄: Contemporary; Drama
Inhalt:
Akkie ist ein starkes Mädchen, das sich mutig dem Leben stellt. Ob in der Schule oder beim Fußball: Akkie ist immer vorne mit dabei. Ihr Klassenkamerad Joep findet jedoch, dass Mädchen und Fußball nicht zusammenpassen und nutzt jede Gelegenheit, sich mit ihr anzulegen. Kurz vor einem wichtigen Fußballturnier erkrankt Akkie an Leukämie und muss schmerzlich erfahren, dass das Leben eigenen Spielregeln folgt. Doch die ganze Klasse rückt näher zusammen, um Akkie in ihrem Überlebenskampf zu unterstützen.
Meine Meinung ...
zum Film:
Es gibt nur sehr wenige Filme, die heilbare oder unheilbare Krankheiten thematisieren und es dabei schaffen, nicht so zu wirken, als sei das ganz große Ziel, den Zuschauer zum hemmungslosen Weinen und Schluchzen zu bringen. Denn oftmals verstrickt sich die Handlung in einem einzigen Trauerspiel, in dem betreffender Kranker seinem alten Leben hinterhertrauert, nur vor sich hin vegetiert und dabei die letzten Monate seines Lebens nicht im Leben, sondern im seelischen Tod verbringt. Und oftmals sind diese Filme anstrengend, denn sie versuchen zu sehr, in dem Zuschauer etwas anzuregen, ihn vollkommen aus der Fassung zu bringen und so als einer der besten Filme aller Zeiten zu gelten. Doch ist das alles, was Krankheiten zu bieten haben? Einem nahezubringen, dass das Leben vorüber ist, sobald die Diagnose ausgesprochen wurde? Dass man danach nichts mehr tun kann als sich der Sehnsucht nach alten Tagen hinzugeben und nostalgisch ins Leere zu schauen?
Nein, und dies präsentiert Starke Mädchen weinen nicht auf wirklich wunderbare Weise, denn was diesen Film anders macht als andere dramatische Filme, die das Thema Krebs auffassen, ist die Grundstimmung und vor allem die Einstellung der kranken Hauptperson. Dies kann natürlich auch an dem jungen Alter der Figuren liegen, doch bereits zu Beginn des Filmes bemerkt man eine gewisse Unbeschwertheit, Lebensfreude und Unkompliziertheit, sodass man sich augenblicklich wohl in der Haut fühlt. Vor allem diese wohlbekannte Rivalität zwischen Jungen und Mädchen in diesem zarten Alter ist einfach zuckersüß und auch die Momente, in denen man die Klasse gemeinsam Fußball spielen sieht, trägt wesentlich zur Entspannung des Zuschauers bei. Schon relativ bald platzt die Bombe natürlich, und Akkie findet heraus, dass sie erkrankt ist und so ihren größten Leidenschaften nicht mehr folgen, sich nicht mehr so häufig mit ihren Freunden treffen kann. Doch so merkwürdig es zunächst klingen mag, es tut diesem Wohlgefühl des Zuschauers keinen Abbruch, denn anstatt zusammenzubrechen, lebt Akkie bis zu ihren Limits und versucht, über ihre Krankheit hinauszuleben. Und dies ist etwas, wofür man sie einfach bewundern muss und woran sich auch jeder, egal ob krank oder nicht, ein Beispiel nehmen sollte: Denn zum Leben gehören Hindernisse dazu, und dass man dabei über sich selbst hinauswächst, sich zu neuen Dingen überwindet und lernt, auch noch mit den
schlechtesten Karten gut zu spielen. Und Akkie agiert hervorragend nach dieser Philosophie. Natürlich gibt es auch Momente, in denen sie zusammenbricht und merkt, dass sich so einiges in ihrem Leben verändert hat, aber dennoch bleibt ihre innere Stärke vorhanden und auch ihre Lebenlust, die sie sich weder von dem Verlust ihrer Haare noch dem Nasenbluten nehmen lassen will. Alleine aufgrund dieser Einstellung ist Starke Mädchen weinen nicht vollkommen anders aufgebaut als der typische ,,Krebsfilm'', in dem der Hauptcharakter höchstens durch einen Anstoß von außen merkt, dass es einem wenig bringt, wie ein Trauerkloß im Bett zu liegen und zu grübeln. Nein, Akkie hat dies von Anfang an verinnerlicht und kämpft für ihr Glück, weswegen es nicht deprimierend ist, diesen Film anzusehen und zu wissen, dass die Wahrscheinlichkeit eines Happy Ends sehr gering ist, sondern im Gegenteil mutmachend und in vielen Fällen sogar rührend. Aber nicht auf diese Weise, dass man sich in seine Kuscheldecke einmümmelt und voller Grauen das Ende erwartet, sondern dass man lächelt und eine innere Wärme in sich selbst ausbreiten spürt. Und dies bleibt wirklich bis zum Ende, auch wenn Akkies Leben in seinen letzten Szenen natürlich an Düsterheit gewinnt und das Mädchen merkt, dass ihr nicht mehr allzu viel Zeit bleibt.
schlechtesten Karten gut zu spielen. Und Akkie agiert hervorragend nach dieser Philosophie. Natürlich gibt es auch Momente, in denen sie zusammenbricht und merkt, dass sich so einiges in ihrem Leben verändert hat, aber dennoch bleibt ihre innere Stärke vorhanden und auch ihre Lebenlust, die sie sich weder von dem Verlust ihrer Haare noch dem Nasenbluten nehmen lassen will. Alleine aufgrund dieser Einstellung ist Starke Mädchen weinen nicht vollkommen anders aufgebaut als der typische ,,Krebsfilm'', in dem der Hauptcharakter höchstens durch einen Anstoß von außen merkt, dass es einem wenig bringt, wie ein Trauerkloß im Bett zu liegen und zu grübeln. Nein, Akkie hat dies von Anfang an verinnerlicht und kämpft für ihr Glück, weswegen es nicht deprimierend ist, diesen Film anzusehen und zu wissen, dass die Wahrscheinlichkeit eines Happy Ends sehr gering ist, sondern im Gegenteil mutmachend und in vielen Fällen sogar rührend. Aber nicht auf diese Weise, dass man sich in seine Kuscheldecke einmümmelt und voller Grauen das Ende erwartet, sondern dass man lächelt und eine innere Wärme in sich selbst ausbreiten spürt. Und dies bleibt wirklich bis zum Ende, auch wenn Akkies Leben in seinen letzten Szenen natürlich an Düsterheit gewinnt und das Mädchen merkt, dass ihr nicht mehr allzu viel Zeit bleibt.
Dennoch, diese ruhige und fröhliche Atmosphäre, manchmal gestreift von einem Hauch von
Depressivität und stillem Schock, ist einfach einlullend und stützt die Message, dass man trotz aller Hindernisse nicht aufgeben und, wie der Titel suggeriert, nicht weinen soll. Dies wird vor allem wundervoll durch Akkies Klasse unterstützt, mit der sie ein sehr enges Verhältnis hat, und die ihr trotz ihrer Krankheit nicht das Gefühl geben wollen, dadurch eine Außenseiterin zu sein. Dabei ist es so herrlich erfrischend, dass die Kinder in diesem Film sich auch tatsächlich wie Kinder verhalten haben und nicht wie die vorpubertären Bibinators oder Bienchen, die man heutzutage an jeder Straßenecke sieht. Es gibt so viele Szenen, in denen man einfach kreativ ist, Spaß hat, sich auslebt, und trotz einiger schwerer Momente immer ausgelassen bleibt. Vielfach muss man in das Lachen der Kinder einstimmen und verspürt selbst den Drang, so herumzualbern und derartig viel miteinander zu erleben. Vor allem diese Loyalität und Hingabe, mit der man Akkie behandelt, ist einfach berührend und zugleich in jeder Szene zuckersüß. Generell könnte man bei derartig vielen Szenen einfach vor Niedlichkeit vergehen, insbesondere bei der Erklärung von Akkies Doktor, was Krebs denn nun überhaupt ist, und wie sich eine kleine, aber feine Liebesgeschichte zwischen ihm und Akkies Lehrerin entwickelt. Alles total zuckrig und federleicht gemacht, was bei einer so schweren Thematik definitiv einen guten Ausgleich bildet.
Insofern sind viele Charaktere des Films wirklich sympathisch und vor allem Akkie schließt man bereits von Anfang an ins Herz. Man kann vollkommen nachvollziehen, warum dieses Mädchen so beliebt an ihrer Schule ist und mit ihrer jungenhaften und frechen Art die Herzen von gleich zwei Jungen erobert. Wirkt wie eine Mary Sue? Ganz und gar nicht, denn trotz ihres zarten Alters ist das Mädchen wahrhaftig stark und verhält sich zu keinem Zeitpunkt unnachvollziehbar. Sie trägt in Prinzip die Message dieses Films und schafft es hierbei, zwar stark, allerdings auch menschlich rüberzukommen, weil man ab und an mitbekommt, dass sie alles dafür tut, um auch nach außen stark zu wirken, sich das allerdings nie auf den Krebs selbst bezieht. Von daher begleitet man sie wirklich gerne in ihrer Zeit vor und nach der Entdeckung ihrer Leukämie, was insbesondere durch die Nebencharaktere gestützt wird. Zu ihnen erfährt man zwar im Verlaufe der Handlung nicht allzu viel, jedoch fallen sie allesamt durch ihre Verschiedenheit auf. Der Junge, der wahnsinnig gerne Comics zeichnet, das Mädchen mit der überdimensionalen Zahnspange, das im Laufe der Handlung über ihren eigenen Schatten springt, der Junge, der Akkie anfangs hasst, jedoch immer stärker merkt, dass ihm dieses ständige Ärgern und die Konkurrenz mit Akkie immer mehr fehlt.
Dies ist auch der einzige Kritikpunkt, den ich an dieser Geschichte hätte, denn bei aller Originalität dieses Films hat diese kleine Liebesgeschichte Starke Mädchen weinen nicht wieder in den Mainstream gezogen. Sie ist bei Weitem nicht so im Vordergrund, wie man es zunächst vermuten würde, jedoch ist dies eine der wenigen Dinge gewesen, die an diesem Streifen wirklich vorhersehbar und klischeehaft gewesen sind. Bereits in der ersten
Szene, in der man Akkie und Love-Interest zusammen sieht, ist einem schon klar, was geschehen wird und wie dies vonstatten gehen wird. Natürlich ist es kein Vergleich zu The fault in our stars, jedoch ist einfach so Vieles an diesem Film neu und innovativ gewesen. Die Grundmessage, die Stimmung, die Charaktere, die Art und Weise, wie mit der Krankheit umgegangen wird - all dies überrascht den Zuschauer, der einen typischen Krebsfilm erwartet. Doch diese Liebesgeschichte gibt alldem einen bitteren Beigeschmack. Warum Tragik beifügen, wenn man es nicht auf Tragik anlegt?
Ansonsten jedoch hat der Film trotz seiner ruhigen Ausstrahlung einen klar spürbaren Spannungbogen durch Akkies ablaufende Zeit. Alles läuft auf das unweigerliche Ende hinaus und wird in einem wirklich sehr schönen Finale und einem zum Tränen rührenden Epilog aufgelöst, ohne auch nur ein einziges Mal wirklich tieftraurig zu sein. Diese Atmosphäre immer noch bis zur letzten Minute des Filmes zu halten ist wirklich bewundernswert!
Alles in allem ein wirklich schöner Film, der es entgegen der Gewohnheit nicht darauf anlegt, den Zuschauer zu verstören und innerlich zu zerschlagen, sondern ihn mit Hoffnung und Lebensfreude zu erfüllen, die sich während des gesamten Handlungsverlaufs widerspiegelt. Bis auf einige kleine Details und eine eher unnötige Liebesgeschichte, die der Message widersprochen hat, gibt es kaum Dinge zu bemängeln, insbesondere da die Charaktere wirklich sehr authentisch und sympathisch sind und alles quasi mit lockerflockigem Zucker übergossen zu sein scheint, ohne kitschig zu wirken. Ein Film, der auf seine ruhige sehr ausdrucksvoll und stark ist. Auch stille Gewässer sind tief!
Depressivität und stillem Schock, ist einfach einlullend und stützt die Message, dass man trotz aller Hindernisse nicht aufgeben und, wie der Titel suggeriert, nicht weinen soll. Dies wird vor allem wundervoll durch Akkies Klasse unterstützt, mit der sie ein sehr enges Verhältnis hat, und die ihr trotz ihrer Krankheit nicht das Gefühl geben wollen, dadurch eine Außenseiterin zu sein. Dabei ist es so herrlich erfrischend, dass die Kinder in diesem Film sich auch tatsächlich wie Kinder verhalten haben und nicht wie die vorpubertären Bibinators oder Bienchen, die man heutzutage an jeder Straßenecke sieht. Es gibt so viele Szenen, in denen man einfach kreativ ist, Spaß hat, sich auslebt, und trotz einiger schwerer Momente immer ausgelassen bleibt. Vielfach muss man in das Lachen der Kinder einstimmen und verspürt selbst den Drang, so herumzualbern und derartig viel miteinander zu erleben. Vor allem diese Loyalität und Hingabe, mit der man Akkie behandelt, ist einfach berührend und zugleich in jeder Szene zuckersüß. Generell könnte man bei derartig vielen Szenen einfach vor Niedlichkeit vergehen, insbesondere bei der Erklärung von Akkies Doktor, was Krebs denn nun überhaupt ist, und wie sich eine kleine, aber feine Liebesgeschichte zwischen ihm und Akkies Lehrerin entwickelt. Alles total zuckrig und federleicht gemacht, was bei einer so schweren Thematik definitiv einen guten Ausgleich bildet.
Insofern sind viele Charaktere des Films wirklich sympathisch und vor allem Akkie schließt man bereits von Anfang an ins Herz. Man kann vollkommen nachvollziehen, warum dieses Mädchen so beliebt an ihrer Schule ist und mit ihrer jungenhaften und frechen Art die Herzen von gleich zwei Jungen erobert. Wirkt wie eine Mary Sue? Ganz und gar nicht, denn trotz ihres zarten Alters ist das Mädchen wahrhaftig stark und verhält sich zu keinem Zeitpunkt unnachvollziehbar. Sie trägt in Prinzip die Message dieses Films und schafft es hierbei, zwar stark, allerdings auch menschlich rüberzukommen, weil man ab und an mitbekommt, dass sie alles dafür tut, um auch nach außen stark zu wirken, sich das allerdings nie auf den Krebs selbst bezieht. Von daher begleitet man sie wirklich gerne in ihrer Zeit vor und nach der Entdeckung ihrer Leukämie, was insbesondere durch die Nebencharaktere gestützt wird. Zu ihnen erfährt man zwar im Verlaufe der Handlung nicht allzu viel, jedoch fallen sie allesamt durch ihre Verschiedenheit auf. Der Junge, der wahnsinnig gerne Comics zeichnet, das Mädchen mit der überdimensionalen Zahnspange, das im Laufe der Handlung über ihren eigenen Schatten springt, der Junge, der Akkie anfangs hasst, jedoch immer stärker merkt, dass ihm dieses ständige Ärgern und die Konkurrenz mit Akkie immer mehr fehlt.
Dies ist auch der einzige Kritikpunkt, den ich an dieser Geschichte hätte, denn bei aller Originalität dieses Films hat diese kleine Liebesgeschichte Starke Mädchen weinen nicht wieder in den Mainstream gezogen. Sie ist bei Weitem nicht so im Vordergrund, wie man es zunächst vermuten würde, jedoch ist dies eine der wenigen Dinge gewesen, die an diesem Streifen wirklich vorhersehbar und klischeehaft gewesen sind. Bereits in der ersten
Szene, in der man Akkie und Love-Interest zusammen sieht, ist einem schon klar, was geschehen wird und wie dies vonstatten gehen wird. Natürlich ist es kein Vergleich zu The fault in our stars, jedoch ist einfach so Vieles an diesem Film neu und innovativ gewesen. Die Grundmessage, die Stimmung, die Charaktere, die Art und Weise, wie mit der Krankheit umgegangen wird - all dies überrascht den Zuschauer, der einen typischen Krebsfilm erwartet. Doch diese Liebesgeschichte gibt alldem einen bitteren Beigeschmack. Warum Tragik beifügen, wenn man es nicht auf Tragik anlegt?
Ansonsten jedoch hat der Film trotz seiner ruhigen Ausstrahlung einen klar spürbaren Spannungbogen durch Akkies ablaufende Zeit. Alles läuft auf das unweigerliche Ende hinaus und wird in einem wirklich sehr schönen Finale und einem zum Tränen rührenden Epilog aufgelöst, ohne auch nur ein einziges Mal wirklich tieftraurig zu sein. Diese Atmosphäre immer noch bis zur letzten Minute des Filmes zu halten ist wirklich bewundernswert!
Alles in allem ein wirklich schöner Film, der es entgegen der Gewohnheit nicht darauf anlegt, den Zuschauer zu verstören und innerlich zu zerschlagen, sondern ihn mit Hoffnung und Lebensfreude zu erfüllen, die sich während des gesamten Handlungsverlaufs widerspiegelt. Bis auf einige kleine Details und eine eher unnötige Liebesgeschichte, die der Message widersprochen hat, gibt es kaum Dinge zu bemängeln, insbesondere da die Charaktere wirklich sehr authentisch und sympathisch sind und alles quasi mit lockerflockigem Zucker übergossen zu sein scheint, ohne kitschig zu wirken. Ein Film, der auf seine ruhige sehr ausdrucksvoll und stark ist. Auch stille Gewässer sind tief!
Ich gebe dem Buch:
♥♥♥♥ Herzchen (4.08)
Extra:
Wer kein Filmfreund ist, kann auch einen Blick auf die Buchvorlage dieses Streifens werfen, nämlich:
CU
Sana
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