EINS
~ 1 ~
Ein Rennen gegen die Zeit, die wir nicht haben,
Denn wir verschenken, verschwenden, verdenken sie.
Motivation für die Zukunft, die droht uns zu begraben,
Denn sie definiert uns heute und in nächsten Tagen,
Obwohl sie nichts ist als Fantasie.
~ 2 ~
Wütend auf die Züge, die uns zu spät zu lang transportieren,
Zu Mitmenschen kalt und ignorant, denn Lächeln verbraucht Zeit.
Warum sich mit ihnen unterhalten, man kann mit Tasten kommunizieren,
Man darf die Menschheit auf ihr Profil degradieren,
Da trägt sie ihr schönstes Kleid.
~ 3 ~
Feiern ist Routine, Essen schmeckt nach Koffein und Papier,
Arbeit und Schule fordert maschinelle Leistung – wo sonst sich retten,
Wenn Profile, Chats und Emojis überwältigender sind als das hier?
Spaß verbirgt sich in der Gewohnheit, bis ich ihn aus den Augen verlier‘
Bin grau wie der Regenhimmel, Beine in Zement, Arme in Ketten
~ 4 ~
Doch ich will so kräftig sein wie Herkules,
Also suche ich mir Hilfe abseits Schein und Grau.
Es ist ein Gefühl, ein Wohlbehagen, etwas Ausgefallenes,
Es strömt in mir auf, ganz überraschend, etwas Einlullendes,
Das trotz kaltem Wind so sanft ist wie Frühlingstau.
~ 5~
Eine Decke legt sich um mich, gewebt aus dem Stoff der Welt,
Kuschelig und weich, so wohlig, so bergend,
Trotzdem fühle ich mich plötzlich wie ein neu erwachter Held,
Mein Cape schließt meine Augen vor dem Grau und weckt mich darin, was mir gefällt,
Und es ist kein Traum, so wie das süße Licht sich ausbreitet.
~ 6 ~
Es fühlt sich so leicht an, ich fühle mich ganz,
Ich schreite durch diese Welt und die Welt schreitet durch mich
In einer sachten Umarmung finden wir uns wieder, tatsächlich
Zerfließen meine Ketten, Zement zu Gras geschmolzen,
So kurz der Moment dauert, tanz,
Denn du bist immer eins mit dir, ihr und der Wirklichkeit,
Lass dies, dich und sie - euch! - , nie geraten in Vergessenheit.
CU
Sana
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