Freitag, 9. Dezember 2016

►Series-Review◄: Channel Zero S. 1

Grundwissen:


Titel◄: Channel Zero - Candle Cove
Idee◄: Craig William McNeil [original: Kris Straub]
Produktionsfirma◄: Eat The Cat; Wow! Max He Really Did It!!! UTMK;
Universal Cable Productions
Erschienen◄: 11.10.2016 auf dem Sender Syfy
Dauer◄: 42-44 Minuten (6 Folgen)
Genre◄: Horror; Drama; Surreal; Anthologie
Preis◄: siehe Amazon









Inhalt:


Erinnert ihr euch an Candle Cove?



Der Kinderpsychologe Mike Painter kehrt nach über zwanzig Jahren in seine Heimatkleinstadt zurück, um sich den Dämonen seiner Vergangenheit zu stellen, die ihn jede Nacht im Schlaf heimsuchen. Doch kaum kehrt er zurück, geschehen merkwürdige Dinge, die etwas mit einer Serie namens Candle Cove zusammenhängen. Denn obwohl sie auf keinem einzigen Kanal läuft, findet sie mehr und mehr Zuschauer unter den Kindern der Stadt und beeinflusst sie zu Taten, zu denen Kinder normalerweise nicht fähig werden. Genauso wie Mike und seinen Bruder Eddie damals 1988 ...





Meine Meinung ...




zur Staffel:




Creepypastas sind in den letzten Jahren sowohl im amerikanischen als auch deutschen Teil des Internets immer beliebter geworden. Ein paar tausend bis einige hunderttausend Klicks für jene, die diese schreiben und/oder auf YouTube vertonen, sind inzwischen Alltag, und solche Legenden wie Jeff The Killer, Ben Drowned oder The Russian Sleep Experiment auch schon außerhalb dieser Fanbase bekannt sind und teilweise für echte Geschichten gehalten wurden. Daher ist es vom Sender Syfy nur clever, eine Serie zu produzieren, die auf den beliebtesten und bekanntesten dieser Gruselgeschichten und -mythen aufbaut - wenn man sie denn clever umsetzt und die häufig unheimliche oder beklemmende Atmosphäre, die in dieser Art von Stories zu finden sind.
Doch leider funktioniert dies zumindest in der ersten Staffel von Channel Zero nicht, zumindest im Falle von Candle Cove, was insbesondere deswegen schade ist, da die Originalgeschichte nicht mehr als eine Unterhaltung in einem Forum eben über jene mysteriöse Serie ist. Daher viel Spielraum für Kreativität und Interpretation, der leider nicht ausgenutzt wurde.

Das bezieht sich sowohl auf die Geschichte als auch die Grundstimmung, die in jeder Folge mitschwingt. Denn obwohl man den Flair der Heimatstadt spürt und es auch abkauft, dass dies ein stilles, eher langweiliges Kaff ist und auch die Bilder, die gezeigt werden, dies bestätigt, da nicht sonderlich viel mit Effekten, Jumpscares oder besonderen Kameraeinstellugen gearbeitet wird, schafft es die Serie nur selten, den Zuschauer durch diese Ruhe ins Geschehen einzubinden. Es ist klar, dass die Produzenten versuchen, diese ruhige Art von Grusel zu erschaffen, diese Art, die sich an einen ranschleicht und lähmt, die einen dauerhaft gespannt macht und nicht nur in Schockmomenten vom Stuhl haut, allerdings haben sie dies nicht dauerhaft hinbekommen. Ob dies nun an der Bescheidenheit der Filmeinstellungen liegen mag oder an den Darstellern, die bis auf einige Ausnahmen eher einen schlechten als rechten Job machen, schade bleibt es so oder so. Die Geschichte entwickelt sich trotz wenigen Episoden sehr langsam und nur wenige Szenen bleiben einem im Gedächtnis, die Dialoge sind ab und an etwas steif und generell spürt man nur wenig Chemie zwischen den Charakteren, die auch nicht sonderlich ausgefeilt waren.
Protagonist Mike bietet am Anfang relativ viel Potential, da er ein gebrochener Mensch ist und gemeinsam mit seinem Bruder Eddie einprägsame Dinge erlebt hat. Die Flashbacks mit ihm sind ab und an interessanter als die eigentliche Geschichte, die nur sehr gemächlich vorankommt und nur selten etwas im Zuschauer auslöst. Aus diesem Grund ist es auch enttäuschend, dass so wenig aus dem Kinderpsychologen gemacht wird, sowohl von seiner Skizzierung her als auch der Arbeit des Schauspielers, der ihm nicht mehr als einen
Gesichtsausdruck und eine einzige Stimmlage verleiht. Rückblickend kann man wirklich kaum etwas über ihn sagen, so uninteressant ist er, obwohl die Geschichte von Candle Cove mit seiner verknüpft ist. Genauso verhält es sich auch mit den anderen Charakteren, deren Namen man nach Beendigung der Staffel oder der Folge auch schon wieder vergessen hat, denn bis auf ein, zwei Figuren, die entweder interessant gemacht wurden oder mehr Leben in sich haben als die Hauptcharaktere, kann man sich mit keinem von ihnen identifizieren - schon gar nicht mit den Kinderdarstellern, die selten wirklich Angst zu haben scheinen und nur apathisch durch die Gegend trotten. Klar, das ist das Klischee schlechthin im Bereich des Horror, und dennoch schafft es die Serie nicht, dies authentisch rüberzubringen.
Spätestens ab der Mitte jedoch holt Channel Zero: Candle Cove an Fahrt auf und schafft es, dem Zuschauer Brotkrumen an Informationen zuzuwerfen, die ihn langsam interessierter werden lassen. Es passieren einige merkwürdige Ereignisse, Mike erlangt einige Erinnerungen zurück, die ihn sich fragen lassen, was er und sein Bruder mit dieser Serie zu tun haben, und es gibt mehrere Momente, in denen die Realität mit der Sendung zu verschwimmen scheint. Daher bekommt man ein wenig mehr Nervenkitzel und Wendungen in der Handlung, die es schaffen, einen einigermaßen zu überraschen. Insbesondere die letzten zwei Folgen sind dabei eine klare Steigerung, und wenn die Serie von Anfang an so gewesen wäre, wäre sie einem auch definitiv besser im Gedächtnis geblieben, da es zum Ende hin spannender und emotionaler und auch unheimlicher wurde.
Denn dass die Serie das Potential dazu hätte, wird vor allem mit den Kostümen und den Momenten gezeigt, die wirklich gruselig inszeniert wurden. Gänsehautfaktor und eine regelrechte Schockstarre sind da auf jeden Fall vorprogrammiert, weil die Figuren der Serie sehr authentisch und zugleich simpel aussehen und jeder Ausschnitt von Candle Cove mit den Puppen und dem kindlichen Zeichentrickeffekt einem einen kalten Schauer über den Rücken rieseln lässt. Wer auch immer sich also als jene Figuren verkleidet und jene synchronisiert oder gespielt haben mag - einfach nur ein grandioser Job. Diese paar Minuten der gesamten Laufzeit der Serie sind tatsächlich diejenigen, die einen am verstörtesten zurücklassen und in manch einem Puppenphobiker echte Angst wecken können.




Leider wurde das Potential, das in der Idee, Creepypastas zu verfilmen, steckt, nicht ausgenutzt. Der Kern dieser Staffel, nämlich die Sendung Candle Cove und deren unheimliche Figuren sowie deren Einfluss, wird sehr gut getroffen, kann jedoch die sich im Schneckentempo bewegende Handlung und den Mangel an Tiefe innerhalb der Story und Charaktere nicht ausgleichen. Jeder einzelne der Schauspieler spielt steif bis nicht gut und auch das Setting kann zwar damit überzeugen, dass es sehr ruhig und langwierig ist, allerdings nur selten vor Grusel an den Bildschirm fesseln. Erst mit der Auflösung der Fragen wird die Serie besser, jedoch können zwei Folgen eine ansonsten nicht sehenswerte Staffel nicht mehr sehenswert oder gut machen. Schade, denn wie vermutlich viele Creepypasta-Fans war ich ziemlich heiß auf die Serie!




Ich gebe der Staffel:


♥♥  Herzchen


Extra:


Wer sich ebenso für Creepypastas interessiert wie ich und Interesse am Original hat, der klicke bitte hier :3

Außerdem wird eine zweite Staffel produziert werden, in der die Creepypasta NoEnd House verfilmt wird - und da dies eine meiner Lieblingspastas ist, werde ich nicht drumherum kommen, auch diese Staffel zu sehen.


Links zu den verwendeten Bildern der Show:

https://images-na.ssl-images-amazon.com/images/M/MV5BMTk3ODQwMzk5Nl5BMl5BanBnXkFtZTgwMzQ1Mzk5OTE@._V1_UX182_CR0,0,182,268_AL_.jpg
https://i.ytimg.com/vi/v0xDsn64Z1I/maxresdefault.jpg
http://si.wsj.net/public/resources/images/BN-QE886_channe_P_20161010205745.jpg
http://tve-static-syfy.nbcuni.com/prod/image/794/847/160915_3100370_Channel_Zero__Trailer__1_anvver_1_1500x844_774197315930.jpg


CU
Sana

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen