Donnerstag, 16. März 2017

►Film-Review◄: Findet Dorie

Grundwissen:


Titel: Findet Dorie (original: Finding Dory)
Idee: Andrew Stanton
Produzent/-en: Lindsey Collins
Produktionsfirma: Pixar Animation Studios; Walt Disney Pictures
Erschienen: September 2016; 16.02.2017 als DVD
Dauer: 95 Minuten (1 Stunde, 35 Minuten)
Altersfreigabe: FSK 0
Genre: Animation; Kinderfilm; Adventure; Comedy
Preis: 12, 90 € (DVD); 14, 90 € (Blue-Ray) [Quelle: amazon.de]









Inhalt:



,,Was ist so toll an Plänen? Ich hatte nie einen Plan! War es der Plan, meine Eltern zu verlieren? Nein. War es der Plan, Marlin zu treffen? Nein. War es der Plan, dass du und ich uns treffen? [...] Tja, ich glaube nicht. Und zwar, weil die besten Dinge im Leben einfach so passieren! Das ist das Leben.'' - Dorie




Ein Jahr nach der turbulenten Suche nach Nemo durch den ganzen Ozean erinnert sich der unter Gedächtnisschwund leidende Doktorfisch Dorie, dass sie einst bei ihren Eltern gelebt hat. Stückweise kommen die Erinnerungen an ihre Kindheit zurück, sodass sie nur einen Entschluss fassen kann: ihre Eltern wiederzufinden! Mit Marlin und Nemo an ihrer Seite macht sie sich auf Richtung Kalifornien und erlebt das eine oder andere Abenteuer auf ihrer wendungsreichen Reise durchs Meer.






Meine Meinung ...







zum Film:





Findet Nemo - dieser Titel versetzt wohl jeden, egal ob jung oder alt, in Nostalgie und weckt den sofortigen Wunsch, sich diesen tollen Disney-Film an einem kuscheligen Abend mit der Familie oder Freunden zu Gemüte zu führen. Die Geschichte um den kleinen Clownfisch hat viele Herzen berührt und vielmals ein Lächeln aufs Gesicht der Zuschauer gezaubert, scheint auch mit jedem Mal des Ansehens immer besser zu werden - eben ein gefühlter Klassiker, der kaum zu überbieten ist, und das nicht mal deswegen, weil er als meistens in der Kindheit angesehener Film einen gewissen Welpenschutz genießt. Daher war die Freude wie auch die Skepsis groß als verkündet wurde, dass ein Sequel über den vergesslichen Fisch Dorie folgen würde, der sich ebenfalls auf eine Suche nach geliebten Figuren begibt. Klingt doch eher wie eine lahme Neuauflage mit einer übergroßen Portion an Lachern, die durch den Gedächtnisschwund der Protagonistin entstehen sollen, oder etwa nicht?
Es mag vielleicht so klingen, ist allerdings überhaupt nicht so. Ganz im Gegenteil, in einigen Aspekten übertrifft Findet Dorie sogar Findet Nemo, auch wenn man die beiden ungefähr, wenn man alles mit allem abwiegt, als ungefähr gleich gut bewerten könnte.
Was an Dorie auf jeden Fall noch mehr besticht als am Vorgänger ist die Optik des Films. Wenn man noch irgendwo die Gelegenheit dazu findet, diesen Film in einer speziellen Aufführung auf der großen Leinwand zu schauen, dann sollte man dies auch bitte tun, denn selten wird es sich so lohnen, etwas darauf zu betrachten, sogar das - für mich - sonst überflüssige 3D. Denn die animierten Bilder des pazifischen Ozeans, der Fische und all der anderen Figuren, die ihnen im Laufe der Handlung begegnen, sind einfach nur atemberaubend anzusehen, sogar in solchem Maße, dass man an einigen Stellen vergisst, dass man gerade eine Animation vor Augen hat. Man fühlt sich unheimlich wohl während man mit den Hauptfiguren in die See eintaucht - wortwörtlich - und die farbenfrohen Korallen und Meereslebewesen sieht, vielleicht sogar auch die eine oder andere Sache über eine bestimmte Tierart lernt. Wer sich nun denken mag, dass die Bilder doch gar nicht so toll oder innovativ sein können, da man den Ozean doch schon im ersten Teil zur Genüge sieht, der wird erleichtert sein, denn der Ozean ist nicht unbedingt der hauptsächliche Schauplatz, an dem der Plot voranschreitet. Ab einem gewissen Punkt entdeckt man nämlich völlig neue Gefilde, die in ihrer Ausarbeitung und ihrem Einfallsreichtum wirklich ausgeschöpft werden und einem sehr viel Spaß beim Zusehen bereiten können.
Genauso bereitet einem auch der Hauptcharakter Dorie Freude. Wer sie im ersten Teil noch für eine vielleicht etwas nervige Figur hielt, weil sie durch ihren Gedächtnisschwund ständig denselben Gag hervorbringt und generell dadurch oft ein Handicap für die Handlung bildet, der kann sich hier auf eine doch tiefgründige Ausarbeitung von ihr freuen. Die Erinnerungen an ihre Kindheit sind sehr bunt und niedlich gestaltet und verleihen ihrer Krankheit eine größere Tiefe, als sie noch in Findet Nemo hat. Dabei schafft es der Film allerdings, nie den Humor und die Lebensfreude, die in ihr liegen, zu verlieren, auch wenn es durchaus eine Handvoll Szenen gibt, die einen richtig mit Dorie mitfühlen lassen und einen dazu bringen, die ein oder andere Träne zu verdrücken. Sie wächst auf ihrer Reise über sich hinaus, lernt einiges über sich selbst und wird öfters von Zweifeln geplagt, die dem witzigen Abenteuer einen Hauch von Ernst geben. Man gewinnt sie also als Figur sogar noch lieber als im ersten Film und hofft nur das Beste für sie.
Vergleichsweise kurz kommen hingegen Marlin und Nemo, was anfangs zwar ein wenig schade ist, da die beiden doch den ersten Teil ausgemacht haben. Sie begleiten Dorie zwar und tragen immer wieder ihren Teil dazu bei, dass sie an sich zweifelt oder sich ermutigt fühlt, doch wirklich in den Vordergrund treten sie nur, wenn sie denn mal einen Konflikt austragen. Dies kann man jedoch durch das Auftreten neuer Nebenfiguren verschmerzen, da sie alle eine abwechslungsreiche Palette an Meereslebewesen und Charaktertypen aufweisen, die sehr unterhaltsam und einnehmend ist. Zwar wird bei einigen von ihnen das Rad nicht völlig neu erfunden, sodass einige Persönlichkeitszüge von Charakteren aus dem ersten Film in denen aus dem zweiten wiederzuerkennen sind, jedoch ist das weit von einer Wiederverwertung entfernt. Außerdem kommen auch ab und an kleine Cameos vor, die wohl das Herz eines jeden Fans von Nemo etwas höher werden schlagen lassen!
Doch auch wenn einige Figuren nicht so originell sind und es Cameoauftritte gibt, so kann man nicht behaupten, dass der Film eine reine Wiederholung von Nemo ist. Ja, einige Schauplätze tauchen wieder auf, ja, man sieht ein, zwei Charaktere wieder, und ja, einige Punkte des Plots haben eine große Ähnlichkeit zu denen aus Findet Nemo, allerdings stößt es einem nicht negativ auf. Der Film macht einfach zu großen Spaß, als dass man mit einem imaginären Klemmbrett dasitzt und Szene für Szene durchgeht, um zu überprüfen, was komplett neu und was wiederverwendet ist. Das mag einem im Nachhinein auffallen, doch während des Anschauens kommt man nicht mal auf den Gedanken, es miteinander zu vergleichen. Es gibt kaum unerwartete Wendungen, allerdings ist die Suche nach Dories Eltern so voller Witz und Charme ausgeschmückt, dass man nur herzlich darüber lachen kann. Der Humor ist also nach wie vor an den richtigen Stellen platziert und wirkt nie auf Teufel komm raus überstrapaziert. Dazu noch ist die Handlung zwar an einigen Stellen ziemlich konstruiert, damit einige Dinge eben funktionieren können - beispielsweise ist es ein sehr großer Zufall, dass jedes Gewässer, in dem Dorie und ihre Begleiter landen, Salzwasser beherbergt -, sodass man sich als erwachsender Zuschauer fragt, in welchem Universum das funktionieren soll, jedoch hält das einen nicht davon ab, die Turbulenzen der Fischfamilie zu genießen, vor allem nicht, wenn man sich in der Hauptzielgruppe der Kinder befindet.
Bis auf die Logikfehler, die jedoch nur Nitpicker stören dürften und die meisten Leute eher zum Lachen über diese Absurditäten bringen, fühlt sich der Film an einigen Stellen allerdings etwas langgezogen an. Es dauert eine Weile, bis die Ausgangsstellung für Dories Entschluss, ihre Familie zu suchen, gefasst wird, und es gibt so einige Stellen, an denen man den Film früher hätte beenden können. Fast scheint es sogar künstlich in die Länge gezogen, als einige Dinge konstruiert schiefgehen, nur um konstruiert und viel zu einfach eine Lösung für dieses Problem zu finden - und das kann in einem Animationsfilm bei mehrmaliger Verwendung nach einiger Zeit ein wenig anstrengend wirken. Es ist trotzdem unterhaltsam, klar, allerdings hätten die Übergänge zu den erneuten Wendungen etwas weniger holprig verlaufen können.
Dazu noch eine kleine Sache am Rande, die auch schon bei Findet Nemo ein zweischneidiges Schwert ist. Im Original besitzen die verschiedenen Tierarten auch verschiedenste Dialekte oder Akzente, um eben ihre unterschiedliche Herkunft zu betonen, und es ist zwar ein schöner Versuch, das ins Deutsche mitzuübernehmen, denn auch die Synchronisation des Films ist zweifelsfrei einfach nur großartig - allerdings klingen deutsche Dialekte eben alles andere als gut. Daher ist das zwar ein sehr schöner Versuch, möglichst viel vom Flair des Originalfilms für das deutsche Publikum mitzunehmen, angenehm für die Ohren ist das allerdings trotzdem nicht. Daher ist es dezent unnötig, dies in die deutsche Synchronisation zu übernehmen, und funktioniert wesentlich besser im Original.




Dieses Sequel ist definitiv keine Enttäuschung und mindestens genauso gut anzusehen wie noch Findet Nemo. Ob es die 13 Jahre Wartezeit tatsächlich wert ist, sei mal dahingestellt, doch es ist ein schöner, kurzweiliger Film, der einem, wie sein Vorgänger auch, die Message in die Hand gibt, dass man alles schaffen kann, was man sich vornimmt, wenn man es nur fest genug will und an sich glaubt. Dabei fühlt sich die Suche durchs Meer nicht wie ein Remake an, auch wenn einige Schlüsselszenen sich ähneln und ein paar Nebenfiguren an ein paar damalige aus dem ersten Teil erinnern, denn er bietet genug Eigenmaterial vor allem im Charakter der Dorie, um sich auf diesen Film einzulassen. Es gibt viele witzige Momente, sehr chaotische Passagen, herrlich absurde Szenen und einige recht berührende, emotionale Szenen, die auch die älteren der Zuschauer an den Bildschirm fesseln dürfte. Daher eine Empfehlung für einen gemütlichen Familienabend oder Nachmittag mit seinen Freunden, wenn man es kuschelig, wuselig und humorvoll mag!




Ich gebe dem Film:



♥ Herzchen



Extra:


Wer sich für einige spezielle Fakten zu diesem Film interessiert, der kann mal hier reinschauen :3


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CU
Sana

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