♥Auch ein Auslandpraktikum braucht einen Bookhaul♥

Hallihallo, Büchermenschen!

Eine recht lange Zeit lang bin ich brav gewesen. So brav sogar, dass mein SuB auf etwa 25 Bücher hinabgesunken ist. Der Januar und Anfang Februar ist auch eine Zeit des Jahres gewesen, die ich am liebsten streichen würde. Ich fühlte mich so wahnsinnig von allem und jedem unter Druck gesetzt, dass mein Körper mir sagte: Nope, du legst dich jetzt ins Bett, liegst flach und gönnst dir mal Ruhe. Nicht nur hatte ich starkes Fieber, sondern auch eine dicke, fette Halsentzündung. Ich kann mich echt nicht daran erinnern, wann ich das letzte Mal so ans Bett gefesselt war.

Allerdings hat genau das mir auch gezeigt, dass ich in letzter Zeit viel zu viel verschleppt und von mir weggedrängt, mich zu sehr für bestimmte Dinge fertig gemacht habe.

Da tat die vierwöchige Auszeit im Ausland wirklich gut. Ich war nämlich im Rahmen des Erasmus+-Programms für ein Praktikum in einer Behinderten-Einrichtung in Finnland - und oh mein Gott, tat das gut. Einfach mal von allem weg sein, sich auf nette Menschen und eine neue Umgebung einzulassen und seit Langem mal wieder die Zügel in die Hand zu nehmen. Obwohl es auch da negative Punkte gab, fühle ich mich jetzt - etwa einer Woche nach meiner Wiederkehr - einfach zehn Mal besser und erholter. Einfach entspannter, auch psychisch.

Denn eines habe ich definitiv aus dieser Zeit mitgenommen: Man ist viel stärker und mutiger als man denkt. Und die Finnen sind so ziemlich das entspannteste und entspannendste Völkchen, das man sich vorstellen kann.

Unter anderem liegt das bestimmt auch an mageren Neuzugängen aus dem Februar. Ich hätte mir sicherlich mehr kaufen können, aber a) sind die Bücher in Finnland - wie scheinbar alles andere auch - unverschämt teuer und b) hatte ich große Angst, dass sie meinem Gepäck so viel Gewicht hinzugeben könnten, dass ich am Flughafen Probleme bekommen hätte. Es war jedenfalls sehr merkwürdig, wieder im Buchladen Bücher zu kaufen, da ich mittlerweile fast immer Gebrauchtwaren-Plattformen nutze.

Hier sind sie versammelt vor einer wunderschönen Zimmerpflanze :3

Insgesamt sind vier Bücher in meiner Finnland-Zeit bei mir eingezogen und haben ihr Dasein als Nomaden in meiner Reisetasche gefristet. Eines davon wurde in der Zwischenzeit auch bereits gelesen und ein anderes heute Morgen beendet.

Bei dem beendeten Buch handelt es sich um The Handmaid's Tale von Margaret Atwood (311 Seiten), zu dem ich auch bereits eine Rezension verfasst habe. Bestimmt sagt euch dieses Werk etwas, da es sehr bekannt geworden ist, auch durch die Serie dazu. Für diejenigen, die neu in diesem Bereich der dystopischen und feministischen Literatur sind: Es geht um eine Art alternative Realität, in der die US-Regierung von einer puritanischen Splittergruppe gestürzt wurde. Diese hat wegen der niedrigen Geburten- und hohen Sterblichkeitsrate von Kindern ihre eigenen biblischen Schlüsse gezogen und Frauen nicht nur ihre gleichgestellte Position in der Gesellschaft entzogen, sondern auch versklavt - jedenfalls solange diese Frauen die optimalen Voraussetzungen für eine Geburt haben. So haben sie die Aufgabe als sogenannte ,,Mägde'' mit Familienmännern zu schlafen, um gesunde Kinder in die Welt zu bringen, wenn deren Frauen nicht zeugungsfähig sind. Ein echt hartes Buch, das meiner Ansicht nach zurecht einen Hype ausgelöst hat.

Beim gleichen Einkauf ist Good Me Bad Me von Ali Land (338 Seiten) eingezogen, ein psychologischer Thriller über die Tochter einer pädophilen Serienmörderin. Alleine diese Prämisse können sich Horrorfans auf der Zunge zergehen lassen, doch es wird noch besser: Die Protagonistin zeigt ihre Mutter nämlich bei der Polizei an und kommt in eine Pflegefamilie, wo nur Mutter und Vater wissen, wer sie ist. Und nicht nur wird sie von der Tochter der beiden stark gemobbt, auch sitzt ihr die Gerichtsverhandlung mit ihrer Mutter im Nacken und die Angst, irgendwo ein Fitzelchen ihrer kranken Seele in sich zu tragen. Davon habe ich mir eine ruhige und gespannte Atmosphäre erwartet und eine tiefgründige Protagonistin - beides bekommt man definitiv. Im Deutschen ist der Titel unter Ich bin böse erschienen. Zwar ist meine Rezension noch nicht geschrieben, aber eine Empfehlung kann ich definitiv aussprechen.

Dann hat mich ein wahnsinnig netter Arbeitskollege mal in den Comicladen in der Stadt, in der ich gearbeitet habe, mitgenommen. Und wenig Geld, ein toller Laden und ein verzweifelter Buchnerd sind keine gute Kombination. Ich habe ungelogen eine halbe Stunde dort gestanden und versucht mich zu entscheiden, welchen Comic ich mitnehme, denn keiner davon war billiger als 18 Euro. Schließlich habe ich mich aber für Batman: Arkham Asylum von Grant Morrison und Dave McKean (232 Seiten) entschieden. Es kostete wegen Finnland und wegen seiner Jubiläumsedition ganze 24 Euro, aber allein wenn man sich die Zeichnungen ansieht ist es das schon Wert. Der Titel sagt bereits, dass es in der Psychiatrie für Schwerstverbrecher in Gotham City spielt, und soll angeblich zeigen, das Batman selbst ein Psychopath ist. Ich hoffe schon fast, dass es ein neues The Killing Joke für mich wird <3 font="">

Und im totalen Kontrast dazu steht Dracula von Bram Stoker (444 Seiten), ein Klassiker, der durch eine Folge von Supernatural aus der vierten Staffel mein Interesse geweckt hat. Und da lag dieses Buch, in einem der untersten Regale eines Buchladens in Helsinki, und das nur für 3 Euro. Im teuren Finnland. 3 Euro. Da muss man doch zugreifen! In dieser Horrorgeschichte aus dem späten 19. Jahrhundert geht es um den wohl beliebtesten Vampir der Literaturgeschichte, der in Tagebucheinträgen erzählt ist. Da ich da recht unvorbereitet reingehe, hoffe ich, dass mir der Schreibstil zusagen und auch die Handlung etwas blutiger wird als in anderen Horrorromanen aus diesem Jahrhundert.

Und wartet es ab. Denn jetzt im März bin ich so eskaliert wie noch nie beim Buchkauf :D

Das kommt allerdings erst im nächsten Post, wenn Ende der Woche alle Bücher angekommen sind :3

Genießt die Sonne und das Lesen, meine Freunde!

CU

Sana