Grundwissen:
♥Titel♥: Batman - Arkham Asylum (original: Batman - Arkham Asylum: A serious House on serious Earth)
♥Autor/-in♥: Grant Morrison
♥Zeichner♥: Dave McKean (Künstler); Gaspar Saladino (Schrift)
♥Erschienen♥: Mai 2018 im Panini-Verlag (Hardcover); März 2009 im Panini-Verlag; original 1989
♥Erschienen♥: Mai 2018 im Panini-Verlag (Hardcover); März 2009 im Panini-Verlag; original 1989
♥Seitenanzahl♥: 116 Seiten ohne zusätzliche Bilder, Hintergrundinformationen zur Entstehung des Comics und das Original-Skript
♥Preis♥: 29, 99 € (Hardcover); 14, 99 € (Taschenbuch) [Quelle: amazon.de]
♥Preis♥: 29, 99 € (Hardcover); 14, 99 € (Taschenbuch) [Quelle: amazon.de]
♥Genre♥: Graphic Novel; DC Comics; Horror; (Psycho)Thriller
Inhalt:
Quelle: © Panini Verlag |
Quelle: © Panini Verlag |
Quelle: © DC Comics |
Inhalt:
''Sometimes I ... question the rationality of my actions. And I'm afraid when I walk through those Asylum gates ... when I walk into Arkham and the doors close behind me ... it'll be just like coming home.'' - Batman/Bruce Wayne (p. 12)
Am ersten April hat der Joker etwas ganz Besonderes für Batman geplant: Gemeinsam mit den anderen Insassen übernimmt er die Kontrolle über das Arkham Asylum und verwandelt es in einen Spielplatz des Wahnsinns. Batman muss in die Psychiatrie für Schwerstkriminelle eindringen und dem ein Ende setzen. Doch der Joker ist nicht auf einen Kampf mit seinem liebsten Erzfeind aus. Im Gegenteil, er möchte ihm zeigen, dass zwischen ihm und dem vermeintlichen Helden erschreckend wenige Unterschiede liegen.
Meine Meinung ...
zum Comic:
Dieser Comic gilt als einer der außergewöhnlichsten überhaupt und ist auf der Liste der meist verkauftesten Comics des DC-Universums auf Platz 12. Bedeutet das zugleich, dass es sich um einen der besten Comics handelt?
Wenn man rein die Zeichnungen und den Aufbau von Arkham Asylum betrachtet, definitiv. Sie sind wirklich einzigartig und vereinen verschiedene Elemente verschiedener Medien wunderbar. Einige Panels erinnern sogar eher an kunstvolle Collagen oder Montagen, die nicht nur ästhetisch, sondern auch voller Symbolik und Bedeutung sind. Es werden sicherlich nicht alle Leser davon begeistert sein, da die meisten Zeichnungen sehr verwaschen sind und deren Details nahezu zu fließend ineinander übergehen. Daher muss man die Bereitschaft aufbringen, die Panels über eine längere Zeit anzusehen, um sie in ihrer vollen Breite und Bedeutung zu erfassen, insbesondere da der Zeichner und Autor sich Tarotkarten bedienen, deren Bedeutung man natürlich wissen muss um zu verstehen, was sie damit ausdrücken möchten. Ebenso gibt es neben dem Handlungsstrang Batmans auch einen in der Vergangenheit, der über das Leben und den Wahnsinn des Gründers der Psychiatrie erzählt; beide verflechten sich im Laufe des Comics immer enger miteinander und stellen den Leser vor die Herausforderung, die Übergänge zueinander nachzuvollziehen und auch wie sie einander beeinflussen. Denn nein, strikt voneinander getrennt sind sie nicht, ebenso wie Raum und Zeit in diesem Comic nicht wirklich eine Rolle spielt. Es fühlt sich eher so surreal an wie ein Albtraum: sonderlich viel Handlung gibt es nicht, aber dafür unzählige Schrecken, die einem noch bewusster werden, wenn man bestimmte Motive deutet. Somit wirken die Bilder nicht nur nebelig und gruselig, sondern sind es auch in ihrer Bedeutsamkeit.
Denn diese Geschichte behandelt hauptsächlich Ängste und Traumata. Wer auf übliche Action- und Kampfsequenzen hofft, die man sonst in jedem Superhelden-Comic vorfinden kann, wird diese hier nicht vorfinden. Wie im Nachwort des Autors betont wird, möchte er einen Gegenentwurf zu dem kämpferischen und teils unbarmherzigen Batman schaffen, ein Bild, das den verlorenen Waisenjungen hervorholt, der selbst Angst davor hat, Verbrechen zu begehen. Und dies gelingt Morrison und McKean wirklich gut, da man statt Batman eher Bruce Wayne als Hauptfigur verfolgt, die vom Joker gepeinigt wird. Er trifft auf viele seiner Gegner und muss feststellen, dass sie alle einen Teil von ihm widerspiegeln und ihm den Aufenthalt in Arkham zu verdanken haben - ein Aufenthalt, der leider alles andere als heilsam ist. Dementsprechend sieht man viele alte Gesichter wieder, jedoch wesentlich gruseliger und kranker als man sie sowieso schon in Erinnerung hat. Vor allem der Joker ist herrlich morbide gezeichnet und wandelt auf dem schmalen Grad zwischen Zynismus und absolutem Irrsinn, auf den er auch seinen ärgsten Feind ziehen möchte. Man sieht zwar durchaus die Kontraste zwischen Batman und den Insassen der Psychiatrie, aber merkt zugleich, wie er sich gegen die Gemeinsamkeiten sträubt. Mit klaren Anleihen an Alice im Wunderland begibt sich auch Bruce auf die Irrwege in dieser Anstalt und muss sich selbst finden, um hinauszukommen. Wie auch im Leben außerhalb der Fiktion ist das ein schmerzhafter Prozess, der einem hundert Jahre lang vorkommt und auf dem man sich zwischendurch verliert. Aus diesem Grund ist der Comic an einigen Stellen relativ brutal und hat allgemein nichts, was einem ein gutes Gefühl bereiten würde. Wie der Joker anmerkt, ist es eher ein Kratzen im Gehirn seines größten Gegners und daher psychologisch sehr spannend.
Daher geht es eine Menge um den Wahnsinn und ob dieser nicht in gewisser Weise heilsam ist und einem zu demjenigen macht, der man ist. Das wird nicht nur durch Amadeus' Geschichte rund um das Asylum gezeigt, sondern auch anhand vieler anderer Figuren, die manchmal sogar nur eine Nebenrolle haben. Insbesondere Two-Face' Erscheinung dürfte den ein oder anderen sehr überraschen und diese Problematik am besten darstellen. Und selbst wenn man weiß, dass es sich hier um kranke Figuren handelt, muss man sich selbst dabei erwischen, wie faszinierend man von ihnen ist und dass sie ohne diesen Wahnsinn schlichtweg nicht mehr sie selbst wären. Insbesondere das Ende spielt auf genau diese provokante Aussage an und hinterlässt einen zutiefst verstört und begeistert zugleich.
Eine klassische Geschichte ist das allerdings bei Weitem nicht. Ebenso wie Batman Zeit dazu finden muss, sich selbst zu reflektieren, muss der Leser bereit sein, sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen. Es ist keine Story zum einfachen Konsum, sondern zum Nachdenken und Interpretieren. Und selbst Menschen, die Werke gerne analytisch auseinandernehmen, dürften sich hier an einigen Stellen die Zähne ausbeißen. Gäbe es in der Ausgabe zum 25. Jubiläum nicht das Original-Skript mit Bemerkungen des Autoren, so wäre einem eine ganze Menge entgangen. Immerhin erwartet wohl kaum einer in einer Batman-Geschichte diverse Jesus-Anspielungen oder Darstellungen von sexueller Unterdrückung? Von daher dürfte der Comic viele nur mit einem dicken, fetten Fragezeichen zurücklassen, da er sehr auf visueller wie auch inhaltlicher Ebene sehr komplex ist. Falls man zu viele Gedanken in die eigene Geschichte und deren künstlerische Darstellung stecken kann, so hat Grant Morrison das definitiv getan, denn vor allem ab der zweiten Hälfte des Comics wird es in mancher Hinsicht wirklich, wirklich bizarr.
Arkham Asylum: A serious House on serious Earth ist in der Tat ein sehr ernster Comic, der nicht nur Bruce Wayne's Welt auf den Kopf stellt, sondern auch die des Lesers. Gespannt und verwirrt gleichermaßen folgt man ihm durch die Psychiatrie und beschäftigt sich wie er mit der Frage, wie viel Wahnsinn wirklich in ihm steckt. Seine Auseinandersetzung mit sich selbst sowie mit seinen ehemaligen Gegnern sind zeichnerisch wunderbar unterlegt und bieten einem wohl den düstersten und zugleich abwechslungsreichsten Zeichenstil überhaupt. Hier wird wirklich durch die Kunst und mit der Kunst eine psychologisch aufreibende Geschichte erzählt, die jedoch den Horizont mancher übersteigen dürfte. Denn auf Unterhaltsamkeit und Schnelligkeit wird in dieser Story komplett verzichtet; eher geht es um langwierige Auseinandersetzung und eine genaue Betrachtung des Stoffes, damit man auch alles, was die beiden in den Panels versteckt haben, erfasst werden kann. Für Fans des psychologischen Terrors und Horrors definitiv einen Blick wert, für diejenigen, die sich eher viel Action erhoffen eher ein Fehlgriff. Dennoch eine zweifellos einzigartige Geschichte, die eine Wende im Bereich des Comics eingeführt hat.
Denn diese Geschichte behandelt hauptsächlich Ängste und Traumata. Wer auf übliche Action- und Kampfsequenzen hofft, die man sonst in jedem Superhelden-Comic vorfinden kann, wird diese hier nicht vorfinden. Wie im Nachwort des Autors betont wird, möchte er einen Gegenentwurf zu dem kämpferischen und teils unbarmherzigen Batman schaffen, ein Bild, das den verlorenen Waisenjungen hervorholt, der selbst Angst davor hat, Verbrechen zu begehen. Und dies gelingt Morrison und McKean wirklich gut, da man statt Batman eher Bruce Wayne als Hauptfigur verfolgt, die vom Joker gepeinigt wird. Er trifft auf viele seiner Gegner und muss feststellen, dass sie alle einen Teil von ihm widerspiegeln und ihm den Aufenthalt in Arkham zu verdanken haben - ein Aufenthalt, der leider alles andere als heilsam ist. Dementsprechend sieht man viele alte Gesichter wieder, jedoch wesentlich gruseliger und kranker als man sie sowieso schon in Erinnerung hat. Vor allem der Joker ist herrlich morbide gezeichnet und wandelt auf dem schmalen Grad zwischen Zynismus und absolutem Irrsinn, auf den er auch seinen ärgsten Feind ziehen möchte. Man sieht zwar durchaus die Kontraste zwischen Batman und den Insassen der Psychiatrie, aber merkt zugleich, wie er sich gegen die Gemeinsamkeiten sträubt. Mit klaren Anleihen an Alice im Wunderland begibt sich auch Bruce auf die Irrwege in dieser Anstalt und muss sich selbst finden, um hinauszukommen. Wie auch im Leben außerhalb der Fiktion ist das ein schmerzhafter Prozess, der einem hundert Jahre lang vorkommt und auf dem man sich zwischendurch verliert. Aus diesem Grund ist der Comic an einigen Stellen relativ brutal und hat allgemein nichts, was einem ein gutes Gefühl bereiten würde. Wie der Joker anmerkt, ist es eher ein Kratzen im Gehirn seines größten Gegners und daher psychologisch sehr spannend.
Daher geht es eine Menge um den Wahnsinn und ob dieser nicht in gewisser Weise heilsam ist und einem zu demjenigen macht, der man ist. Das wird nicht nur durch Amadeus' Geschichte rund um das Asylum gezeigt, sondern auch anhand vieler anderer Figuren, die manchmal sogar nur eine Nebenrolle haben. Insbesondere Two-Face' Erscheinung dürfte den ein oder anderen sehr überraschen und diese Problematik am besten darstellen. Und selbst wenn man weiß, dass es sich hier um kranke Figuren handelt, muss man sich selbst dabei erwischen, wie faszinierend man von ihnen ist und dass sie ohne diesen Wahnsinn schlichtweg nicht mehr sie selbst wären. Insbesondere das Ende spielt auf genau diese provokante Aussage an und hinterlässt einen zutiefst verstört und begeistert zugleich.
Eine klassische Geschichte ist das allerdings bei Weitem nicht. Ebenso wie Batman Zeit dazu finden muss, sich selbst zu reflektieren, muss der Leser bereit sein, sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen. Es ist keine Story zum einfachen Konsum, sondern zum Nachdenken und Interpretieren. Und selbst Menschen, die Werke gerne analytisch auseinandernehmen, dürften sich hier an einigen Stellen die Zähne ausbeißen. Gäbe es in der Ausgabe zum 25. Jubiläum nicht das Original-Skript mit Bemerkungen des Autoren, so wäre einem eine ganze Menge entgangen. Immerhin erwartet wohl kaum einer in einer Batman-Geschichte diverse Jesus-Anspielungen oder Darstellungen von sexueller Unterdrückung? Von daher dürfte der Comic viele nur mit einem dicken, fetten Fragezeichen zurücklassen, da er sehr auf visueller wie auch inhaltlicher Ebene sehr komplex ist. Falls man zu viele Gedanken in die eigene Geschichte und deren künstlerische Darstellung stecken kann, so hat Grant Morrison das definitiv getan, denn vor allem ab der zweiten Hälfte des Comics wird es in mancher Hinsicht wirklich, wirklich bizarr.
Arkham Asylum: A serious House on serious Earth ist in der Tat ein sehr ernster Comic, der nicht nur Bruce Wayne's Welt auf den Kopf stellt, sondern auch die des Lesers. Gespannt und verwirrt gleichermaßen folgt man ihm durch die Psychiatrie und beschäftigt sich wie er mit der Frage, wie viel Wahnsinn wirklich in ihm steckt. Seine Auseinandersetzung mit sich selbst sowie mit seinen ehemaligen Gegnern sind zeichnerisch wunderbar unterlegt und bieten einem wohl den düstersten und zugleich abwechslungsreichsten Zeichenstil überhaupt. Hier wird wirklich durch die Kunst und mit der Kunst eine psychologisch aufreibende Geschichte erzählt, die jedoch den Horizont mancher übersteigen dürfte. Denn auf Unterhaltsamkeit und Schnelligkeit wird in dieser Story komplett verzichtet; eher geht es um langwierige Auseinandersetzung und eine genaue Betrachtung des Stoffes, damit man auch alles, was die beiden in den Panels versteckt haben, erfasst werden kann. Für Fans des psychologischen Terrors und Horrors definitiv einen Blick wert, für diejenigen, die sich eher viel Action erhoffen eher ein Fehlgriff. Dennoch eine zweifellos einzigartige Geschichte, die eine Wende im Bereich des Comics eingeführt hat.
Ich gebe dem Comic:
♥♥♥♥.♥ Herzchen
Extra:
Wer gerne wissen würde, welche anderen Comics es sonst noch so auf Favoritenlisten schaffen, der kann sich gerne dieses Video hier von diefilmfabrik ansehen :) Allgemein haben die Jungs eine Menge Videos zu diesem Superhelden und auch anderen gemacht, die mir den Einstieg in diese Welt sehr erleichtert haben.
Außerdem gibt es bald am Gratis-Comic- (12. Mai 2018) einen kostenlosen Sneak-Peek auf einen Batman-Comic, der dieses Jahr angeblich einschlagen soll wie eine Bombe. Hier könnt ihr durchlesen, worum es dabei geht :)
CU
Sana
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