Gewisperte Worte: :)Rezension:): Dragons Schwur

Grundwissen:

♥Titel♥: Dragons Schwur - Eine House Of Night Story (original: Dragon's Oath - A House Of Night Novella)

♥Autor/-in♥: P.C. Cast + Kristin Cast

♥Erschienen♥: 17.02.2012 im Fischer-FJB-Verlag

♥Seitenanzahl♥: 176 Seiten

♥Preis♥: 11,99 € (Hardcover)

♥Genre♥: Fantasy/Abteilung Vampire, Romance

Inhalt:

Als Vampyr Gezeichnet. Von der Liebe geblendet. An einen Schwur gekettet.
Lange bevor Zoey Gezeichnet wurde . . . bevor sie ins House of Night eintrat . . . bevor sie den Kampf gegen das Böse aufnahm gab es schon einen, der dort seit Langem lebte: Dragon Lankford, Schwertmeister und Krieger. Dies ist seine Geschichte.

Vom eigenen Vater verstoßen, der ihn im Jahre 1830 auf ein Schiff nach Amerika verbannt, wird Dragon Lankford noch im Hafen von London als Jungvampyr Gezeichnet. Doch das Leben als Vampyr im Amerika des 19. Jahrhunderts ist gefährlich. In St. Louis wird er zum Schwertmeister ausgebildet. Sein neues Leben birgt nicht nur viele Gefahren, sondern hält auch einige Vergünstigungen bereit. Denn da ist Anastasia, die junge, bildhübsche Lehrerin für Zauberei und Rituale, die sein Leben für immer verändern wird.

Doch noch ist der Kampf gegen das Böse nicht gewonnen. Kann er sie beide retten?

*Quelle: amazon.de

Meine Meinung ...

zum Cover:

Deutsches Cover: ♥♥♥♥

Amerikanisches Cover: ♥♥♥

Ich finde beide Cover sind wie immer sehr schön gestaltet, wie es bei den House-Of-Night-Büchern eben immer der Fall ist, vor allem wegen den Schnörkeln und der eleganten Schrift, allerdings ist es natürlich auch immer der Fall, dass der Inhalt der Bücher der Aufmachung nicht gerecht wird, wie es auch bei dieser Novelle der Fall ist.
Das deutsche Cover finde ich allerdings etwas besser, weil Anastasia und sein Schwert ja mit seinem Schwur zu tun haben beziehungsweise diesen ausmachen. Außerdem gefällt mir, dass der Titel eine zweifache Bedeutung hat, da Dragon auch zum Ende des Buches hin einen Schwur leistet, der sich allerdings fast völlig von seinem ersten Schwur unterscheidet.
Das Original-Cover, das nicht genauso aussieht wie das deutsche Exemplar, ist ebenfalls nicht schlecht gelungen, vor allem wegen den abgebildeten Drachen-Tattoos, allerdings sieht es insbesondere für dieses dünne Büchlein einfach zu düster aus und das Model auf dem Cover entspricht auch nicht unbedingt meiner Vorstellung von Dragon. Für den Titel gilt dasselbe wie beim deutschen auch, da es ja dasselbe heißt.

zum Buch:

Bevor ich mit meiner Meinung zu dem Buch anfange, möchte ich noch etwas zu der Hardcover-Ausgabe dieses Romans sagen, die ja ursprünglich ganze 17 Euro gekostet hat, falls ich das richtig gesehen habe oder es jetzt nicht mit Biss zum ersten Sonnenstrahl verwechsle: Wie dumm und geldgierig ist die Welt eigentlich? Für keine zweihundert Seiten gibt doch kein vernünftiger Mensch fast zwanzig Euro her, und noch dazu sind auch äußerst viele Seiten einfache Füll-Seiten mit Bildern zur Geschichte, und zusätzlich ist die Schrift in dem Roman ja auch nicht gerade klein. Eine richtige Frechheit, den Preis des Buches hochzusetzen, weil es ein Spinn-off der Bestseller-Reihe ist. Außerdem verstehe ich die Logik dahinter nicht: Die Taschenbuchausgabe der wirklichen Reihe kostet zehn Euro und ist dazu noch ein echt dicker Schinken, Dragons Schwur dagegen total dünn, und trotzdem kostet es mehr! Sinn, wo hast du dich versteckt?

Zur eigentlichen Rezension: Diejenigen, die mich kennen, wissen, dass ich kein riesiger Fan der House-Of-Night-Reihe bin, was aber größtenteils an der nervigen und strohdummen Protagonistin und an dem gezwungenen Jugend-Slang-Schreibstil liegt, wenn ein Kapitel aus Zoeys Sicht geschrieben wird. Allerdings wusste ich genau, dass in diesem Buch ein anderer Stil vorherrschen muss, zum einen, weil Zoey Redbird in diesem Buch ja überhaupt nicht vorkommt (hipp hipp hurra!), zum anderen allerdings auch an der Zeit, in der sich der Leser befindet: 1830 - was man an sich zwar überhaupt nicht merkt, allerdings ist es ohne diesen grässlichen Slang trotzdem sehr viel besser geschrieben und somit war es auch leichter, das Hörbuch zu hören und nicht die Nase kraus zu ziehen, wenn eine Redewendung an den Tag gelegt wird, die man so niemals sagen würde.

Was mir das Buch ebenfalls versüßt hat, sind Dragon und Anastasia. Schon in der eigentlichen Reihe habe ich wenigstens dieses Pairing sehr gerne gehabt, und in diesem Büchlein lernt man sowohl Dragon, der, als er noch menschlich war, tatsächlich Bryan hieß, was mich persönlich immer richtig zum Lachen gebracht hat, weil ich mir den gefährlichen Schwertmeister Dragon einfach nicht mit so einem Namen vorstellen konnte, als auch Anastasia in ihren ersten Lehrjahren im House Of Night kennen. Beide Hauptpersonen sind durchaus sympathisch, und obwohl ihre Persönlichkeiten in so vielen Sichten unterschiedlich sind, stimmt die Chemie zwischen den beiden wirklich total! Kaum je habe ich bei einem so kurzen Hörbuch so häufig grinsen und lachen müssen, weil diese beiden wirklich sehr süß miteinander umgehen und mit sarkastischen Sprüchen um sich werfen, und der mal hier, mal da auftauchende Humor in diesem Buch hat mir viel Freude daran gegeben, Marie Bierstedts lesender Stimme zu lauschen.

Außerdem hat das Buch am Ende ein wenig Spannung zu bieten und konfrontiert den Leser mit einigen Überraschungen, die zumindest ich niemals erwartet hätte.

Das sind die positiven Seiten dieses Buches/Hörbuches, allerdings gibt es auch durchaus negative Kritikpunkte. Beispielsweise hat mir die mangelnde Originalität dieser kleinen Novelle sehr missfallen. Dragon erinnert in seinem ganzen Auftreten sehr an James Stark aus der Buchreihe: er ist sarkastisch, sehr von sich überzeugt, ein klein wenig arrogant und letztendlich hat auch er eine Affinität, die etwas mit Waffen zu tun hat, was bei Dragon das Schwert, und bei Stark der Bogen ist. Zusätzlich dazu haben es sich Miss Cast und Tochter leicht gemacht, und vom Grundgerüst eine Liebesbeziehung aufgebaut, die sich als eine gute Mischung aus Zoeys anfänglicher Beziehung zu ihrem Lehrer Loren (mit dem Unterschied, dass Anastasia die Lehrerin ist und Dragon - Bryan - der Schüler) und zu ihrer aktuellen Beziehung zu dem Krieger Stark bezeichnen lässt, da Anastasia ja auch gleichzeitig eine Priesterin ist, wie Zoey, und Dragon ihr den Kriegerschwur leistet, ebenso, wie Stark es bei Zoey getan hat.

Ebenfalls negativ an diesem Roman ist, dass wirklich so gut wie gar nichts passiert. Bei dieser knappen Seitenanzahl ist das zwar nicht verwunderlich, aber die gesamte Handlung des Romans besteht nur daraus, dass Dragon und Anastasia sehr schnell Gefühle aufgrund eines Zaubers füreinander entwickeln, und dass Dragon Anastasia, die Pazifistin ist, beweisen muss, dass er das Schwert nur in Notwehr anwendet und nicht weil er die Gewalt gutheißt.

Und zu diesem spannungsreichen Ende muss ich auch noch erwähnen, dass diese ,gefährliche Situation', die in der Kurzbeschreibung ironischerweise schon gleich als das Böse bezeichnet wird, zumindest mir wirklich sehr sinnlos, unnötig und unlogisch - als hätten Miss Cast und Miss Cast sich kurzerhand dazu entschlossen, irgendetwas Spannendes zum Ende des Romans zusammenzuspinnen, sich allerdings keine Gedanken darüber gemacht, wie genau sie das strukturieren sollen, denn es wirkt einfach wie ein sehr hilfloser Versuch, noch irgendwas Tolles in ein Buch hineinzubringen, was an sich ja eigentlich nur Hintergrundinformationen zu einzelnen Charakteren bieten sollte, allerdings lernt man selbst Dragon nicht wirklich gut kennen, weil alles auf seine Beziehung zu Anastasia fokussiert wurde und man eigentlich kaum etwas über sein Menschenleben erfährt. Dieses Böse hat meiner Meinung nach, um wieder auf den Punkt zu kommen, jedenfalls keinen wirklichen Grund, um Dragon anzugreifen, und dass dieser Grund in diesem Hörbuch einfach raus geschnitten wurde, finde ich bei diesen wenigen Seiten wirklich sehr unwahrscheinlich.

Alles in allem hat mich diese Novelle weder enttäuscht noch überrascht; es ist eine solide Hintergrundgeschichte zu dem Schwertmeister des House Of Night, die sich zwar sehr auf die Liebesbeziehung zwischen ihm und der Priesterin Anastasia konzentriert, dies allerdings gar nicht so schlimm ist, da beide Charaktere ganz nett sind, und außerdem gibt es, obwohl ich die Logik an der ganzen Sache nicht ganz verstehe, eine wirklich überraschende Wendung. Wem ist es zu empfehlen? Den HON-Fans, die jedes Buch dieser Reihe im Regal stehen haben müssen, aber für diejenigen, die nicht ganz so begeistert oder überhaupt nicht begeistert von dieser Bestseller-Serie sind, allerdings denken, dass die Autorinnen vielleicht das Spinn-Off besser hingekriegt haben: Verschwendet euer Geld nicht, schon gar nicht für so wenige Seiten und ein paar Bilder!