Grundwissen:
♥Titel♥: Because of Low: Marcus und Willow (original: Because of Low)
♥Autor/-in♥: Abbi Glines
♥Erschienen♥: Mai 2015 im Piper-Taschenbuchverlag
♥Seitenanzahl♥: 288 Seiten
♥Preis♥: 7, 99 € (Kindle Edition); 8, 99 € (Taschenbuch)
♥Genre♥: New Adult; Romance
Inhalt:
Because of Low
I never stray too far from Young Adult
Because of Low
I learned to avoid the New Adult side of my bookstore
Because of Low
I find it hard to trust not only Glines and Grey but everyone around them
Because of Low
I am afraid
Of New Adult
Als Marcus Hardy nach Sea Breeze zurückkehrt, um sich um seine kranke Mutter zu kümmern, zieht er bei Cage York ein, dem der Ruf eines gnadenlosen Womanizers vorauseilt. Gleich am ersten Tag steht dann auch eine weinende Rothaarige vor seiner Tür, während sich Cage in fremden Betten wälzt, und Marcus ahnt, dass er in seinem neuen Zuhause nicht die Ruhe finden wird, die er gerne hätte – vor allem, da ihm die kleine Rothaarige nicht mehr aus dem Kopf geht ...
Meine Meinung ...
zum Cover:
Deutsches Cover: ♥♥ |
Amerikanisches Cover Nr. 1: ♥♥ |
Amerikanisches Cover Nr. 2: ♥ |
Amerikanisches Cover Nr. 3: ♥ |
Die Cover für dieses außergewöhnliche Bus präsentieren sogar in den wenigsten Fällen zu. Dabei ist das so schade, denn anders als Cover Nr. 2 und Nr. 3 darstellen, geht es nunmal nicht um Lows ständiger Wechsel zwischen der Wohnung ihrer Schwester und Schoßhündchen Cage und auch nicht um eine herzförmige Kette, die jemand dem jeweils anderem geschenkt hat, nein, es geht nur um die Annäherung von Marcus und Willow. Vor allem das erste amerikanische Cover zeigt diese tiefe, leidenschaftliche Liebe zwischen den beiden Protagonisten so hervorragend und hebt ihre Makellosigkeit wunderbar hervor. Insbesondere den weißen Hintergrund muss man hier symbolisch betrachten, denn es gibt natürlich nichts Zentraleres als seine wahre Liebe zu finden, was uns dieses Buch ja auch mitteilen möchte. Vor allem auf dem deutschen Cover wird das noch hervorgehoben, denn diese Covergestaltung ist so herrlich farbprächtig und quietschbunt und die Schrift so verschnörkelt, da kann sich ja nur Gutes dahinter verbergen!
zum Buch:
Halb 12 Uhr abends. Ein Liter Cola. 30 Seiten zu lesen und anzuhören. Das Ereignis des vorgestrigen Tages, an dem dieser einzigartige Klumpen Exkremente ausgelesen wurde und in tausend Lachanfällen und genervtem Aufstöhnen sein klägliches Ende gefunden hat.
Dies ist die einzige Art von Szenario, in der man den Gestank der Seebrise noch ertragen kann. Angeheitert, nach jedem Satz einen sarkastischen Kommentar lachend, mit halbstündigen Pausen zwischen den fünf- bis zehnseitigen Kapiteln. Ansonsten wäre einem wahrscheinlich die Nase abgefallen, denn was Abbi Glines hier verrichtet hat, ist mehr als ein Häufchen nach sehr gutem mexikanischem Essen.
Bei dem Schreibstil der guten Dame, die selbst aussieht wie eine der Schlampen, die sie in ihren Büchern immer vorverurteilt, fängt das Debakel auch schon an. Nämlich besitzt Abbi Glinegel so ziemlich überhaupt keine Struktur in dieser Geschichte über die Einwohner der stinkenden Seebrise. An den unpassendsten Stellen gibt es Sichtwechsel zwischen den beiden Protagonisten, in deren Köpfen man so oder so nicht gerne drin ist, und weder Gefühle noch Schauplätze werden ausreichend beschrieben. Atmosphäre ist Glinegel also ein Fremdwort, wobei es inbesondere aufregt, wenn sie so etwas wie Panikattacken so nachlässig und lieblos beschreibt wie hier. Daher kann sie weder mit schönen Worten noch einem einnehmenden Setting punkten, was vielleicht angesichts dieser absolut unrealistischen, unerotischen und unnachvollziehbaren Liebesgeschichte ihre einzige Chance gewesen wäre, ihr Häufchen mit einem schönen Knoten in Geschenkpapier zu verpacken. Dann wäre der Gestank wenigstens von einem optisch schönen Schleier überdeckt worden.
Leider jedoch muss man mithilfe ihrer hilflosen Wortwahl der Geschichte von Willow aka Lol und Marcus Hardy aka Harddick folgen, die es beide scheinbar nicht leicht in ihrem Leben haben.
Lol, das Gossenkind, ist überall das fünfte Rad am Wagen, hat einen attraktiven besten Freund, der sie praktisch in seiner Wohnung gefangen hält - nicht umsonst heißt er Cage -, eine Schwester, die für Slutshaming geschaffen ist, und eine Nichte, die für ihr Alter eine zu gute Erinnerung und einen zu großen Wortschatz hat, die allerdings die einzige ansatzweise sympathische Person im ganzen Buch ist. Babybonus also. Ansonsten hat Low sich allerdings über nichts zu beklagen, denn jeder Typ steht auf sie, jeder findet sie zauberhaft und clever, und ihre Versuche, einschüchternd bei Catfights mitten auf der Tanzfläche zu wirken, werden von allen als unheimlich heiß erachtet, als sei sie Diana höchstpersönlich. Somit ist sie durch ihre perfekten Kurven und ihre dennoch absolute Durchschnittlichkeit, die nur sie selbst wahrnimmt, jemand, mit dem man sich zu hundert Prozent identifizieren kann und den man überhaupt nicht unsympathisch findet. Ganz im Gegenteil, ihre ständigen Vorurteile gegenüber ihre Schwester, bloß weil sie nun eine Familie mit einem reichen und älteren Mann gegründet hat, sind komplett nachzuvollziehen, genauso wie eine x-beliebige vollbusige Blondine auf der Tanzfläche ohne ein Wort mit ihr gewechselt zu haben als Schlampe zu bezeichnen. Und ihr jungfräuliches Wesen ist natürlich auch absolut vorbildlich, denn Mädchen, die Selbstbefriedigung betreiben und nicht kichernd feststellen, dass sie nackt sind, sind natürlich absolut lächerliche und schreckliche Menschen. Und seinem besten Freund niemals klipp und klar zu sagen, dass man nie romantische Gefühle für diesen entwickeln wird, ist natürlich auch sehr gut, denn jemandem Hoffnungen zu machen und so Schmerzen auf lange Sicht zu verursachen ist natürlich viel freundlicher als jemandem von Anfang an wehzutun. Also ein richtig gutes Vorbild für die Jugend da draußen, wenn auch nicht so sehr wie Sadie aus Sea Breeze 1: Breathe, die in diesem Band mit ihren Geliebten Jax einen Cameo-Auftritt hat, und die ich flüchtig bei einigen Leseproben von Glingels Häufchen erschnuppert habe.
Eine ebensolche Ausgeburt an Perfektion ist Harddick, der ein reicher, verwöhnter Knabe ist, der voller Selbstlosigkeit sein College verlässt, um sich um seine liebeskranke Mutter zu kümmern und sich darauf vorzubereiten, sich in einem epischen Kampf auf Leben und Tod an seinem seine Mutter betrügenden Vater zu rächen. Dabei klammert er sich wie jeder vernünftige Mensch so sehr an dem Hass an seinem Vater fest, dass er sich verraten fühlt, wenn seine kleine Schwester oder seine Mutter herausstellen, dass er ja immerhin nie ein schlechter Vater gewesen ist und zumindest irgendwann Bescheid gesagt hat, dass er sich von seiner Frau trennen will. Einen Mistkerl kann man ihn nennen, da geht man mit Harddick konform, jedoch wird er im Laufe des Buches sogar sympathischer als sein Sohn, da er nicht so ein testosterongeladenes Weichei ist wie dieser. Harddick zeigt nämlich, dass er nicht besonders weit denkt, selten sein oberes Gehirn benutzt und sich selbst liebend gerne Dramen erschafft, da es ohne diese ja wirklich öde zugehen würde. Oh, und man sollte sich unbedingt ein Beispiel an seinem Umgang mit seinen Daddy-Issues nehmen, denn sich hoffnungslos zu betrinken und dabei kopflos mit einem Mädchen eng umschlungen zu tanzen, das nicht die eigene Freundin ist, ist definitiv eine Möglichkeit, wie man besser mit dem Problem umgehen lernt. Und natürlich sieht er auch noch absolut hinreißend aus und sorgt bei Jungfer Willow für derart feuchte Höschen, dass ihr Saft ihre ellenlangen, von Natur aus haarlosen Beine hinunterfließt und an ihren Cowboystiefeln kleben bleibt.
Diese beiden verlieben sich rettungslos ineinander schon in dem Moment, in dem sie einander das erste Mal erblicken. Dabei belehren die beiden die jungen Leser, dass es vollkommen natürlich ist, sich nach zwei Wochen einzubilden, den jeweils anderen zu lieben, und außerdem auch den Bro-Code nicht mehr zu respektieren, weil das eigene Verlangen nach einer Frau so groß geworden ist, dass man es nicht mehr ohne sie aushält. Außerdem ist es auch vollkommen in Ordnung über den Kopf der Freundin - mit der man nach einer Woche, in der man sie kennt, eine feste Partnerschaft eingeht - hinwegzuentscheiden, dass es ,,an der Zeit'' sei, miteinander zu schlafen, und ihr nicht mal zu erlauben, alleine einen Fuß aus der Autotür zu setzen. Nein, nein, die Frau muss man immer hochheben, sie kann ja nicht alleine laufen und findet es bestimmt sehr angenehm. Jedoch bringt auch Low den kleinen Mädchen eine wichtige Lektion bei: Wenn man mit seinem Partner auf der Tanzfläche ist, dieser euch ganz, ganz wild macht, kurze Zeit später allerdings ein Bier trinken geht, dann liegt es nicht daran, dass er sich ein wenig abkühlen möchte, bevor er euch öffentlich an die Wäsche geht. Nein, nein, das ist eure Schuld, ihr habt etwas ganz, ganz Schlimmes getan. So schlimm, dass ihr Hals über Kopf auf euren hochhackigen Schuhen ein paar Kilometer nach Hause lauft, ohne es eurem Freund zu sagen. So verhält man sich in einer Beziehung, das ist vollkommen normal.
Abgesehen davon erteilt die Autorin den Lesern auch indirekt sehr viele Informationen über wahre Freundschaft, bis sie zu dem großen Wendepunkt ihres Romans kommt. Denn natürlich besitzen sowohl Willow als auch Marcus Freunde seit ihrer Kindheit, was sich natürlich jeder Mensch auf diesem Planeten wünscht. Doch wie genau wurden diese Freundschaften aufrecht erhalten? Genau, richtig geraten: Cage bestimmt über Lows Wünsche und möchte sie auch an einigen Stellen in diesem Band zu sexuellen Aktivitäten mit ihm nötigen, da ihm seine täglichen One-Night-Stands nicht ausreichen und er sie darauf vorbereiten will, dass er sie später einmal heiraten möchte. Dabei ist er etwa so anhänglich wie ein Pitbull, in seinem Verständnis und seinem Respekt gegenüber seiner besten Freundin wohl eher unintelligenter als dieser. Bei Marcus wird dem Leser ein anderes Modell der Freundschaft präsentiert: Scheinbar stehen diese Menschen miteinander nie in Kontakt, besitzen auch keinerlei Gemeinsamkeiten außer manchmal wie durch Zufall in einem Club aufeinanderzutreffen und sich über die neuesten Betthäschen-Klatschgeschichten auszutauschen, und sind für Harddick natürlich nicht da, wenn er Probleme oder ernste Schäden davongetragen hat. So und nicht anders müssen die perfekten Freundschaften aussehen, und das Sahnehäubchen wäre laut Abbi Glinegel, wenn diese Freunde außergewöhnlichere Namen besitzen als Pornodarsteller. Krit, Preston, Dewayne, Rock - wenn eure Freunde nicht so heißen, so werden sie euch definitiv nach ein paar Jahren der Freundschaft im Stich lassen!
Da die Autorin also fabelhafte Charaktere eingeführt hat, in die man sich wundervoll hineinfinden kann und die eine solche Tiefe haben wie Lows lowere Gegend, kommt sie allerdings auch bald auf ihre Handlung zu sprechen, die natürlich von Familienproblemen, Selbstmordversuchen und schnulzigen Liebesgeständnissen nach zwei Wochen der Bekanntschaft und einer Woche des Zusammenseins nur so strotzen. Man hält immer den Atem an vor lauter Bewunderung, welche tiefgründigen Gespräche diese Charaktere miteinander führen, beobachtet mit Eifer, wie sich die sexuelle Spannung zwischen Marcus und Low entlädt, kichert mit ihr, als sie ihn dabei beobachtet, wie er sich wegen ihr unter der Dusche seinen Salat schüttelt, und kann vor so viel Romantik und wahrer Liebe ja nur quietschen. Vor allem das Hindernis, das dem Twist einer Soap Opera gleicht, lässt einen atemlos in der Nacht zurück. Gleichzeitig zückt man jedoch Stift und Papier, um sich Notizen zu machen, wie man nach so einer tragischen Wende der Ereignisse klarkommt, denn Marcus' hirnloser Sex mit gesichtslosen Frauen und das Wegsaufen seiner letzten fünf Gehirnzellen ist definitiv etwas, was man bei so einem Verrat des Schicksals in Erwägung ziehen sollte. Andererseits kann man als Frau auch seine Reize ausschöpfen und auf einmal eine größere, wenn auch immer noch keine sexuelle Nähe zu seinem besten Freund zulassen, damit dieser einen versorgt und einen Ersatz für den verlorenen Partner bildet, denn er liebt einen ja auch bedingungslos. Aber mit ihm schlafen sollte man natürlich nicht, sonst wäre man ja eine Schlampe, laut Abbi Glinegel. Natürlich muss man zu solchen Methoden greifen nach einer dreiwöchigen Beziehung, und auch noch zwei Monate später wird mich all dies noch verfolgen, auch wenn man seinen Expartner nur einen Monat gekannt hat. So eine Ausgeburt an Realismus kann nur noch durch Theodor Fontane übertroffen werden!
Glücklicherweise jedoch finden die Charaktere wieder zusammen nach einem Aufeinandertreffen im Swimming Pool, wo ihnen nochmal bewusst geworden ist, wie schön der jeweils andere doch ist und wie schön doch diese Zeiten auf dem Sofa voller Oralsex - vor allem für die Frau, denn von der Gleichheit der Geschlechter darf man nichts halten - gewesen sind. Man weint zunächst mit Marcus, weil Willow zunächst die vollkommen unvernünftige Entscheidung trifft, ihm sein voreiliges ,,Du bist für mich gestorben! Ich will dich nie wieder sehen!'' zu verzeihen und kurzerhand wieder so zu tun, als sei alles in Butter, doch dann verfolgt man natürlich entzückt mit, wie beide den tollsten Sex der Welt haben und nun dieses Missverständnis aufgeklärt ist. Das ist doch das perfekte Ende, nicht wahr? Genau so läuft es in der Welt, genau so leichtfertig soll man seinem Partner verzeihen, wenn er einen als Hure und Lügnerin bezeichnet und davonstürmt, ehe man den unglücklichen Zufall erklären kann und so zwei Monate des Leidens hätte vermeiden können. Das spricht für Stärke und Selbstbewusstsein und dass nicht mal ein Monat der Bekanntschaft ausreicht, um seine Liebe fürs Leben zu finden. Hach ja, der Geruch von Eiter, Durchfall und Schimmel, genauso mag es doch jeder!
Um die Leser dieser Rezension von meinem Zynismus zu erlösen: Abbi Glines ist keine Autorin, und ihre Buchreihen sind keine Buchreihen. Nichts in Because of Lol besitzt Substanz, Tiefe oder Realismus, denn auch wenn die Autorin sich wohl dachte, dass ihre Charaktere durch ihre momentanen Probleme an Tiefe haben, die Art und Weise, wie diese vermittelt werden, ist so lieblos dahingeklatscht, da trifft selbst das Urin eines an einen Baum pinkelnden Hundes eher das Herz der Leser. Man verfolgt diese Plastikmenschen bei vollkommen weltfremden Entscheidungen, hat eine unglaublich zusammengeschusterte und planlos zusammengeklebte Geschichte und kann bei all den Gefühlsbekundungen und Schaffung von Problemen, die keine sind, nur lachen und nach Aufmunterung suchend an der Flasche nuckeln, schließlich wird das einem von Marcus Hardy beigebracht. Wie Liebe und Freundschaften dargestellt werden, wie unglaublich vorurteilsbelastet die Charaktere sind und wie panisch zusammengequetscht das Happy End nach derartig viel künstlicher Tragödie wirkt, ist nicht anders zu beschreiben als mit einem stinkenden, vor sich hinverwesendem Glinegel-Haufen voller Ungeziefer. Lasst ja die Finger davon und schaut euch stattdessen Pornos an!
Ich gebe dem Buch:
♥ Herzchen (1.00)
Extra:
Ein suggeriertes Trinkspiel:
- Wann immer Abbi Glines das Wort ,,atemlos'' verwendet, einen Kurzen trinken.
- Wann immer jemand wegen Liebesbekundungen oder Sexszenen stöhnen oder lachen muss, 0,1 Liter eines Alkohols eurer Wahl.
Ich übernehme keine Haftung bei eventuellen Alkoholvergiftungen.
CU
Sana
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen