Stärker als das
-1-
In anderen Gedichten habe ich schon versucht
Das Dunkle in mir zu vernichten, zu brechen den Fluch
Des Selbsthasses, des kleinen Ichs, das andere braucht
Nur damit die Suche nach Freundschaft in Schmerz verraucht
Und es zeigte Erfolge, es ging mir nie so gut wie jetzt
Vertrauen in die Welt war nie so groß, Freunde nie so wertgeschätzt
Das Jetzt, es bietet so viele Chancen zum Leben,
Täglich ein paar Minuten der Lebensfreude zuzugeben,
Einfach so anzufangen, ins Nichts hineinzulächeln,
Weil man merkt, dass Nichts beginnt in allem zu schwächeln
-2-
Außer dem einen, diesem Jucken in mir drin
Seit ich klein bin füllt es im Hinterkopf einen ganzen Sinn,
Und bis heute ist es da, drückt gegen meine Schläfe
Zu oft so sehr, als dass sie die Vernunft träfe
Woran genau es liegt kann ich nicht wirklich sagen
Vielleicht, weil meine Eltern mir Schokolade zu fressen gaben
Unendlich viel von dreckig-süßem Geschmack,
Von dem Zunge und Zähne langsam wurden zum Wrack
Je schlechter mir wurde und je mehr ich fraß,
Desto öfter griff ich zu, kopflos, ohne Maß
-3-
Lange fraß ich aus Langeweile und weil es so gut schmeckte,
So gut schmeckte, dass es die Lust auf echtes Essen verschreckte
Erst vor wenigen Wochen aß ich meine erste Erdbeere
So groß war diese Süßigkeiten-Fastfood-Barriere
Auf gesunde Ernährung wurde reichlich geschissen,
Genauso wie mich Mitschüler, Verwandte jeden Tag beschissen
Das Essen ließ mich zwar scheißen, meine Verdauung war schlimm
Aber es blieb immer da, notfalls kleben an meinem Kinn
Und das braucht ein kleines Mädchen, das sonst nichts hat
Was ihr Leben in ihren Augen irgendwie lebenswert macht
-4-
Während ich lernte, das Menschen Freundlichkeit gern ausnutzen,
Und mir das erst auffiel, als sich die ,,Freundschaften'' abnutzten,
Hab ich erst spät erkannt, dass tatsächlich Süßigkeiten
Die ersten Träger waren meiner emotionalen Abhängigkeiten
Es geht dir schlecht? Fünf Riegel später nicht mehr,
Verbringst einen Tag allein? Der Kühlschrank macht ihn weniger leer
Das alles war so normal geworden, dass ich es irgendwann nicht mehr merkte
Und sogar über Magersucht und Bulimie hinaus damit lebte
Selbst in diesen Zeiten des Brechens und Magenknurrens
Schienen Tonnen an Zucker und Aromastoffen mich an sich festzuzurren
-5-
Eine Weile wurde es besser, probierte Neues, aß gesünder
Aber nach einer Weile fiel mir auf, wie viele Häuser es gab für Sünder
In keiner Stadt kann man dem ausweichen, Imbissbuden, Bäckereien
Voller deftiger, fettiger, neuer, zuckriger Leckereien
Ich kann nicht umhin, als jedes von ihnen anzusehen
Genauso wie durch den Supermarkt zu laufen, ohne überall anzustehen
Nur um zu sehen, was dort steht, was ich verpasse
Vielleicht ist es ja was Neues, das darf ich doch nicht verprasseln
Ich hab' so viele Chancen abgelehnt, meine Zunge zu verwöhnen
Dass mein Kopf sich darin stürzt, um meine Neugier zu verhöhnen
-6-
Es ist eine Perversion dessen, was mich vorher ausmachte
Statt Nein zu sagen, weil ich alles bis auf Mamas Küche hasste,
Will ich jetzt zu allem Ja sagen, auch wenn ich keinen Hunger habe
Ich muss es essen, überdecken die Hungerharkennarbe
Das Essen mit offenen Armen empfangen, das ist die Lösung fürs Problem
Das war so unumstößlich, dass ich nicht sah, wie bequem
Es sich etwas in meinem Kopf machte, das schon vorher existierte
Nämlich die Tendenz zum Essen, wenn Leere oder Fülle mich bombardierte
Es kann die fehlende Beschäftigung der Hände sein oder Frust über irgendeinen Streit
- so genau kann ich es nicht sagen; wenn ich's wüsste, wäre ich ein paar Schritte weiter raus aus dieser Angelegenheit
-7-
Es ist mir wichtig geworden, womit ich meinen Körper ernähre
Denn ich habe nur diesen einen, lebe nur in dieser einen Sphäre
Da will ich das Bestmögliche rausholen, vor allem weil ich in jungen Jahren
Es entweder darauf anlegte, mich kaputtzuhungern, oder zu unbedacht aß
Meine Handgelenke stehen immer noch hervor, die Zeit des Haar- und Periodenausfalls
Wird immer dableiben wie ein Tumor, die Spuren der Kotze in meinem Hals
Ist es da nicht besser, wie ich mich heute gesteigert habe?
Schon seit 224 Tagen esse ich keine Schokolade
Obwohl ich noch vor einem Jahr täglich zumindest eine Tafel aß
Was sich nur dank Genetik und Glück nicht an meinem Körper ablas
-8-
Der Wunsch ist natürlich noch da, meine liebsten Milch Jumbos aufzureißen
Gemeinsam mit den Schokobons sie in einem Kakaococktail zu verspeisen
Deswegen habe ich noch Snacks wie Salzstangen, Gummibärchen,
Denn das ist zwar nicht zu gesund, aber jeder braucht ein Hintertürchen,
Vor allem wenn man sein Leben lang abhängig von den Pheromonen war
Wird das ein langer Prozess der Entwöhnung, in den ersten Wochen alles andere als wunderbar
Auch jetzt beim Nachzählen haben die Tränen zu fließen begonnen
Denn wie kann es sein, dass Gesundheit und Psyche mir scheinen zu verkommen
Wenn ich doch die Wurzeln zum Übelsten gekappt habe,
Mich in Richtung Leben und Stabilität vorgrabe?
-9-
Nicht nur verzichte ich auf dieses Zuckerungetüm
Ich habe auch angefangen, die Ernährungspyramide ganz ungestüm
Zu erklimmen, habe so viele neue kleine Sachen für mich entdeckt
Dass mich deren echter Geschmack und ihre Intensität erschreckt
Es ist eine andere Art von Sattsein als bei Fertigzeug und Zucker,
Da ist eine Leichtigkeit im Magen, und trotzdem befriedigt ist der Hunger
Verdauungsstörungen sind kaum noch an der Tagesordnung
- es sei denn, ich binge, dann schaltet mein Körper auf altbekannte Wiederholung
Denn vielleicht zählt es auch als Bingen, wenn ich all die Früchte und das Obst
In großen Mengen esse, um zu verdrängen dich Lust auf zu Süßes, die du in mir tobst?
-10-
Auch für Sport habe ich meine Leidenschaft entdeckt, obwohl ich niemals sportlich war,
Im Unterricht immer die Letzte, war mir all die Bewegung zu bizarr
Doch jetzt mache ich Kraftsport, zumindest zweimal die Woche
Gehe ab und an noch joggen, und bin dort immer voller Wonne
Mein Ehrgeiz überströmt mich wie der Schweiß meine Kleider
Und wann immer ich mich besiege, wenn die Schultern werden breiter
Bin ich unfassbar glücklich, liege lachend am Boden
Spüre den Muskelkater in mir brennen, werde in Euphorie gesogen
Doch trotz der Wohltat meiner Fitness, zunehmender Stärke
Habe ich einen Tief nach dem Bingen, ein Stein trifft mich mit voller Härte
-11-
Ein Stein aus allen möglichen kleineren Gelüsten
Die sich - im Alltag unterdrückt - in einsamen Momenten entrüsten
Und es mir heimzahlen, indem ich schlinge und schlinge
Bis ich das Gefühl habe, in meinem Bauch drehe sich eine Klinge
Jeden Tag aufs Neue kämpfe ich gegen das Verlangen, es anzusehen
Doch wie gelingt das, wenn der Alltag versucht, einem all das anzudrehen?
All die Essfallen in der Stadt habe ich bereits erwähnt, meine panische Ohnmacht dort
Dann gibt es noch Freunde, Serienabende, wo jeder für nötiges Junkfood sorgt,
Fitness, Food Diaries, Unpackings, Sport-Vlogs auf Youtube & Instagram,
Die einen mit Foodporn und bearbeiteten Körpern vor den Karren spannen
-12-
Das Schlimmste jedoch ist das eigene Zuhause
Denn wann man alleine ist, macht die Vernunft oft eine Pause
Wenn man bei anderen ist, lenkt man sich ab, denkt am Wichtigeres als das nächste Mahl
Doch wenn man nichts bereitliegen hat, wird der Gedankentornado katastrophal
Man klammert sich an Strohhalme, legt den Zeitplan fest für die Küche
Zwischen 4 und 6 ist das Betreten verboten, male bis dahin, lies aufbauende Sprüche
Dann muss die Lust doch vergehen, die Hibbelei, dieses Jucken
Doch die Krankheit tut nichts, außer lustlos die Schultern zu zucken
Und zieht dich an den Haaren in die Küche, stößt dich runter zu den Regalen
In denen verbotene Substanzen lauern, bilden einen verführerischen Rivalen
-13-
Warum kaufst du dann das Zeug, wenn es deinem Kopf nicht guttut?,
Mag sich einer fragen; dann wär' die Kontrolle leichter und das täte gut
Die Finger im Spiel haben leider meine Eltern, Vorzeigechristen,
Die mit ihrem Spucken auf die Seele alles andere sind als Humanisten
Selbst besessen von der Zahl auf der Waage, stellen sie meine psychische Gesundheit nicht infrage
Denn wenn man die Augen vor sich verschließt, warum sollte man mir glauben, die ich übers Gewicht klage?
Du bingst doch überhaupt nicht, wagt mein Vater es zu sagen,
Der selbst den ganzen Tag nur isst, meistens Kuchen und Fleischbeilagen?
An Essen zu denken ist doch normal, meint meine Mutter,
Die sich selbst täglich wiegt, genauso wie jedes Gramm Butter
-14-
Wie kann man da überhaupt ein gesundes Maß kennen,
Wenn maßgebliche Vorbilder lebenslang Torte zu Mittag normal nennen?
Schon als ich hungerte und brach konntet ihr mich nicht verstehen
Saht es als zeitweiligen Trend, habt versucht es zu verdrängen
Eure Tochter, das schwarze Schaf, kann doch nicht noch schwärzer sein
Sie will nur wieder im Mittelpunkt stehen, ihr einzig ungesunder Keim
Mentale Krankheiten? So was gibt's gar nicht, lassen wir sie reden
Irgendwann wird es vergehen, dann versteht sie das richtige Leben
Deswegen wird immer wieder nachgekauft, der Teufelskreis in Brand gesetzt
Denn warum sollte man der Tochter auch glauben, die voller Wut die Packungen verfetzt?
-15-
Wenn ich nirgends davor sicher bin, flüchte ich mich in diese Zeilen,
Die mir hoffentlich das geben, was ich so dringend will: Heilen.
Eine Krankheit über Jahre wird mit fünfzehn Strophen nicht verschwinden
Doch vielleicht hebt es meine Motivation, mich dazu zu überwinden
Ich habe so große Fortschritte gemacht, bin ein so lebensfroher Freak
Da wäre es doch schade, wenn mich mein eigener Hass besiegt
Gemeinsam mit mäßiger Strenge und lockerer Mäßigung
Will ich den Pfad bestreiten, ohne altbekannte Rechtfertigungen
Genießen und lieben, sich etwas gönnen und etwas gönnen,
Den Körper bestmöglich behandeln, ohne zu bestrafen, zu drillen.
Mir jeden Tag vor Augen zu führen
Es am Handgelenk zu sehen
Es zu schreiben an die Türen
An denen ich werde vorbeigehen:
Du bist stärker als das.
CU
Sana
-6-
Es ist eine Perversion dessen, was mich vorher ausmachte
Statt Nein zu sagen, weil ich alles bis auf Mamas Küche hasste,
Will ich jetzt zu allem Ja sagen, auch wenn ich keinen Hunger habe
Ich muss es essen, überdecken die Hungerharkennarbe
Das Essen mit offenen Armen empfangen, das ist die Lösung fürs Problem
Das war so unumstößlich, dass ich nicht sah, wie bequem
Es sich etwas in meinem Kopf machte, das schon vorher existierte
Nämlich die Tendenz zum Essen, wenn Leere oder Fülle mich bombardierte
Es kann die fehlende Beschäftigung der Hände sein oder Frust über irgendeinen Streit
- so genau kann ich es nicht sagen; wenn ich's wüsste, wäre ich ein paar Schritte weiter raus aus dieser Angelegenheit
-7-
Es ist mir wichtig geworden, womit ich meinen Körper ernähre
Denn ich habe nur diesen einen, lebe nur in dieser einen Sphäre
Da will ich das Bestmögliche rausholen, vor allem weil ich in jungen Jahren
Es entweder darauf anlegte, mich kaputtzuhungern, oder zu unbedacht aß
Meine Handgelenke stehen immer noch hervor, die Zeit des Haar- und Periodenausfalls
Wird immer dableiben wie ein Tumor, die Spuren der Kotze in meinem Hals
Ist es da nicht besser, wie ich mich heute gesteigert habe?
Schon seit 224 Tagen esse ich keine Schokolade
Obwohl ich noch vor einem Jahr täglich zumindest eine Tafel aß
Was sich nur dank Genetik und Glück nicht an meinem Körper ablas
-8-
Der Wunsch ist natürlich noch da, meine liebsten Milch Jumbos aufzureißen
Gemeinsam mit den Schokobons sie in einem Kakaococktail zu verspeisen
Deswegen habe ich noch Snacks wie Salzstangen, Gummibärchen,
Denn das ist zwar nicht zu gesund, aber jeder braucht ein Hintertürchen,
Vor allem wenn man sein Leben lang abhängig von den Pheromonen war
Wird das ein langer Prozess der Entwöhnung, in den ersten Wochen alles andere als wunderbar
Auch jetzt beim Nachzählen haben die Tränen zu fließen begonnen
Denn wie kann es sein, dass Gesundheit und Psyche mir scheinen zu verkommen
Wenn ich doch die Wurzeln zum Übelsten gekappt habe,
Mich in Richtung Leben und Stabilität vorgrabe?
-9-
Nicht nur verzichte ich auf dieses Zuckerungetüm
Ich habe auch angefangen, die Ernährungspyramide ganz ungestüm
Zu erklimmen, habe so viele neue kleine Sachen für mich entdeckt
Dass mich deren echter Geschmack und ihre Intensität erschreckt
Es ist eine andere Art von Sattsein als bei Fertigzeug und Zucker,
Da ist eine Leichtigkeit im Magen, und trotzdem befriedigt ist der Hunger
Verdauungsstörungen sind kaum noch an der Tagesordnung
- es sei denn, ich binge, dann schaltet mein Körper auf altbekannte Wiederholung
Denn vielleicht zählt es auch als Bingen, wenn ich all die Früchte und das Obst
In großen Mengen esse, um zu verdrängen dich Lust auf zu Süßes, die du in mir tobst?
-10-
Auch für Sport habe ich meine Leidenschaft entdeckt, obwohl ich niemals sportlich war,
Im Unterricht immer die Letzte, war mir all die Bewegung zu bizarr
Doch jetzt mache ich Kraftsport, zumindest zweimal die Woche
Gehe ab und an noch joggen, und bin dort immer voller Wonne
Mein Ehrgeiz überströmt mich wie der Schweiß meine Kleider
Und wann immer ich mich besiege, wenn die Schultern werden breiter
Bin ich unfassbar glücklich, liege lachend am Boden
Spüre den Muskelkater in mir brennen, werde in Euphorie gesogen
Doch trotz der Wohltat meiner Fitness, zunehmender Stärke
Habe ich einen Tief nach dem Bingen, ein Stein trifft mich mit voller Härte
-11-
Ein Stein aus allen möglichen kleineren Gelüsten
Die sich - im Alltag unterdrückt - in einsamen Momenten entrüsten
Und es mir heimzahlen, indem ich schlinge und schlinge
Bis ich das Gefühl habe, in meinem Bauch drehe sich eine Klinge
Jeden Tag aufs Neue kämpfe ich gegen das Verlangen, es anzusehen
Doch wie gelingt das, wenn der Alltag versucht, einem all das anzudrehen?
All die Essfallen in der Stadt habe ich bereits erwähnt, meine panische Ohnmacht dort
Dann gibt es noch Freunde, Serienabende, wo jeder für nötiges Junkfood sorgt,
Fitness, Food Diaries, Unpackings, Sport-Vlogs auf Youtube & Instagram,
Die einen mit Foodporn und bearbeiteten Körpern vor den Karren spannen
-12-
Das Schlimmste jedoch ist das eigene Zuhause
Denn wann man alleine ist, macht die Vernunft oft eine Pause
Wenn man bei anderen ist, lenkt man sich ab, denkt am Wichtigeres als das nächste Mahl
Doch wenn man nichts bereitliegen hat, wird der Gedankentornado katastrophal
Man klammert sich an Strohhalme, legt den Zeitplan fest für die Küche
Zwischen 4 und 6 ist das Betreten verboten, male bis dahin, lies aufbauende Sprüche
Dann muss die Lust doch vergehen, die Hibbelei, dieses Jucken
Doch die Krankheit tut nichts, außer lustlos die Schultern zu zucken
Und zieht dich an den Haaren in die Küche, stößt dich runter zu den Regalen
In denen verbotene Substanzen lauern, bilden einen verführerischen Rivalen
-13-
Warum kaufst du dann das Zeug, wenn es deinem Kopf nicht guttut?,
Mag sich einer fragen; dann wär' die Kontrolle leichter und das täte gut
Die Finger im Spiel haben leider meine Eltern, Vorzeigechristen,
Die mit ihrem Spucken auf die Seele alles andere sind als Humanisten
Selbst besessen von der Zahl auf der Waage, stellen sie meine psychische Gesundheit nicht infrage
Denn wenn man die Augen vor sich verschließt, warum sollte man mir glauben, die ich übers Gewicht klage?
Du bingst doch überhaupt nicht, wagt mein Vater es zu sagen,
Der selbst den ganzen Tag nur isst, meistens Kuchen und Fleischbeilagen?
An Essen zu denken ist doch normal, meint meine Mutter,
Die sich selbst täglich wiegt, genauso wie jedes Gramm Butter
-14-
Wie kann man da überhaupt ein gesundes Maß kennen,
Wenn maßgebliche Vorbilder lebenslang Torte zu Mittag normal nennen?
Schon als ich hungerte und brach konntet ihr mich nicht verstehen
Saht es als zeitweiligen Trend, habt versucht es zu verdrängen
Eure Tochter, das schwarze Schaf, kann doch nicht noch schwärzer sein
Sie will nur wieder im Mittelpunkt stehen, ihr einzig ungesunder Keim
Mentale Krankheiten? So was gibt's gar nicht, lassen wir sie reden
Irgendwann wird es vergehen, dann versteht sie das richtige Leben
Deswegen wird immer wieder nachgekauft, der Teufelskreis in Brand gesetzt
Denn warum sollte man der Tochter auch glauben, die voller Wut die Packungen verfetzt?
-15-
Wenn ich nirgends davor sicher bin, flüchte ich mich in diese Zeilen,
Die mir hoffentlich das geben, was ich so dringend will: Heilen.
Eine Krankheit über Jahre wird mit fünfzehn Strophen nicht verschwinden
Doch vielleicht hebt es meine Motivation, mich dazu zu überwinden
Ich habe so große Fortschritte gemacht, bin ein so lebensfroher Freak
Da wäre es doch schade, wenn mich mein eigener Hass besiegt
Gemeinsam mit mäßiger Strenge und lockerer Mäßigung
Will ich den Pfad bestreiten, ohne altbekannte Rechtfertigungen
Genießen und lieben, sich etwas gönnen und etwas gönnen,
Den Körper bestmöglich behandeln, ohne zu bestrafen, zu drillen.
Mir jeden Tag vor Augen zu führen
Es am Handgelenk zu sehen
Es zu schreiben an die Türen
An denen ich werde vorbeigehen:
Du bist stärker als das.
CU
Sana
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