Freitag, 8. März 2019

[Leserückschau Februar] - Abwechslungsreich und gut

Hallo, Büchermenschen! :)


Schon ist der Februar vorbei, und obwohl er kürzer ist als alle anderen Monate im Jahr, habe ich relativ viel geschafft, und das nicht nur büchertechnisch.

Neben der Weiterführung von einem Projekt in einer Wohneinrichtung seitens der Schule, mussten wir nochmal ein neues starten, in dem wir einen Werbefilm für unseren Beruf drehen werden. Extra für die Schule, weil sich noch zu wenige beworben haben, um eine ganze Klasse zu bilden. Das ist ziemlich bitter 😅 Und langsam aber sicher kann ich das Wort ,,Projekt'' nicht mehr hören, da habe ich mittlerweile gehörig die Schnauze voll von ^.^
Ansonsten habe ich diesen Monat auch relativ viel gearbeitet, und es war auch nicht unbedingt jeder Tag einfach. Drei von vier Wochenenden hatte ich nur einen Tag frei, und obwohl das nur ein Wochenende mehr war als sonst, hat man das schon gespürt. Ich schätze, genau deswegen bin ich auch wieder krank geworden.

Aber das Gute ist: Überstunden heißt Abbau im kommenden Monat, und mal drei Tage am Stück frei zu haben war einfach nur ein tolles Erlebnis 😋 Da konnte man mal richtig ausspannen, auch wenn noch andere Aufgaben anstehen. Fasching habe ich dieses Jahr größtenteils ausfallen lassen, aber das auch nur hauptsächlich, weil ein paar Feiertage mit den Bewohnern mich da sehr gesättigt haben XD Trotzdem konnte man seine Freizeit mit Freunden verbringen, die Heute-Show gucken und natürlich LESEN!




Insgesamt habe ich fünf Geschichten gelesen, die vom Genre her unterschiedlicher nicht sein könnten, denn u.a. habe ich einen Comic und meinen allerersten Manga gelesen! Und ich gebe zu: Ich habe ein paar Minuten gebraucht, um mich an die umgekehrte Reihenfolge zu gewöhnen 😁
1686 Seiten haben diese Geschichten insgesamt umfasst, was bedeutet, dass ich etwa 60,2 Seiten am Tag gelesen habe. Erstaunlich, denn an manchen Tagen habe ich auch gar nichts gelesen XD
Vom Durchschnitt sieht es auch ganz gut aus, wenn mit 3.7 Sternen ein Großteil der Bücher mindestens solide war. Tatsächlich gab es eigentlich nur einen Tiefschläger, und welcher das ist, erfahrt ihr weiter unten :3



Zunächst habe ich Die Deutschen in ihrem Jahrhundert: 1890 - 1990, das ich aus dem Januar noch mitgenommen habe. In diesem Sachbuch geht es nicht nur um die deutsche Geschichte von der Industrialisierung bis hin zum Fall der Mauer, sondern auch um den Wandel der Gesellschaft innerhalb dieser Zeit. Oder eher den Mangel dessen, denn es gibt vielfache Gründe, warum Deutschland derart langsam in seiner Verwandlung in ein moderneres System war.

Meine ausführliche Meinung könnt ihr hier nachlesen. In aller Kürze kann ich sagen, dass es hochinteressant war, seine Geschichtskenntnisse nochmal aufzufrischen, aber eben mehr als nur die politischen Konsequenzen zu betrachten. Im Geschichtsunterricht konzentriert man sich oft nur auf das, was an der Oberfläche passiert statt zu analysieren, was das mit einer Bevölkerung macht, und das hat der Autor hervorragend erklärt. Man kann viele Parallelen zur heutigen Zeit ziehen, wenn nicht sogar verstehen, warum wir über bestimmte Problematiken einfach nicht hinweggkommen und sie immer wieder zum Zentrum der Gesellschaft machen.

Ab und an merkt man schon, dass der Autor ein gewisses Grundwissen voraussetzt, weil er auf die geschichtlichen Ereignisse selbst nur wenig eingeht, und häufig bezieht er sich auf zu viele Zitate von anderen Gesellschaftskritikern oder anderen bekannten Menschen dieser Zeit, aber insgesamt ist es trotzdem sehr informativ. Man tut nicht nur was für seine Allgemeinbildung, sondern kann auch lernen, sein Land mehr zu verstehen.

4/5


Quelle: ©  DC Comics

Batman: Court of Owls von Scott Snyder  und Greg Capullo beinhaltet die elfbändige New 52 Reihe um den Rat der Eulen, der nach hundert Jahren wieder auftaucht und Bruce Wayne alias Batman den ,,Anspruch'' auf die Stadt Gotham streitig machen möchte. Und dazu nutzen sie auch das ein oder andere tödliche Mittel und scheinen ihm immer einen Schritt voraus, was dem reichen Meisterdetektiv den letzten Nerv raubt. Denn wie kann es sein, dass er schon so lange über Gotham wacht, und noch nie etwas von dem Rat mitbekommen hat?

Das ist auch der Aspekt, der die Geschichte ein wenig Tiefe verliehen hat, denn Bruce' Kontrollwahn gegenüber seiner Stadt lässt ihn psychisch ziemlich verkommen und ihn sogar eine Art Paranoia entwickeln, über die er hinwegkommen muss. So wird der Rat als Instrument genutzt, seine Charakterentwicklung weiterzutreiben, und allgemein ist er durch seine geheimnisvolle Aura ein sehr cooler Feind.

Zumindest oberflächlich gesehen, denn auch wenn es halbwegs dazu passt, was vermittelt werden soll, nämlich dass Batman seine Stadt mit allem Geld und allen Überwachungskameras der Welt nie wird hundertprozentig kennen können, ist es doch schade, dass man so wenig über den Rat erfährt. Er bleibt ein verborgenes Kollektiv, in dem nicht mal die Identität der verschiedenen Mitglieder erklärt wird. Man weiß nicht mal, ob es sich dabei überhaupt um echte Menschen handelt, denn in den Zeichnungen wirken sie nicht wie normale Menschen. Zwar erfährt man etwas über ihre Assassinen, aber nicht über den Rat selbst. Passt das also nun zu ihrer Rolle als symbolische Feinde der Fledermaus, dass auch der Rat nur ein Symbol von Bruce fehlender Allmächtigkeit ist? Etwas enttäuschend war es dennoch.

Ebenso hat mir der Twist am Ende nicht so ganz zugesagt, das hat allerdings auch damit zu tun, dass ich es allgemein schwierig finde, Bruce' Eltern in irgendwelche Verschwörungen mit reinzuziehen. Unpopular opinion here, aber man sollte die Toten einfach tot sein lassen und nicht versuchen, den Mord an ihnen zu entmystifizieren.

Dennoch ein unterhaltsamer und vor allem actionreicher Sammelband. Ungelogen, jeder Teil endet mit einem enormen Cliffhanger und in Sachen Spannung kann einem Scott Snyder niemand so schnell etwas vormachen! 😀

3,5/5

Quelle: ©  Tokyo Pop Verlag

Death Note
hatte die Ehre, mein erster Manga zu sein, und oh mein Gott, der hatte es in sich! Ich fand ja schon die erste Hälfte des Animes, den ich begonnen habe anzusehen, wahnsinnig gut, und die Vorlage steht dem in Nichts nach. In diesem Genremix aus Mystery, Crime und Fantasy findet Musterschüler Light Yagami ein Death Note, das jeden tötet, dessen Name dort eingetragen wird. Und genau damit plant er, seine Vorstellung einer perfekten Welt in die Tat umzusetzen.


Tsugumi Ohba und Takeshi Obata haben die perfekte Balance zwischen Spannung, Blut und Tiefgründigkeit gefunden. Denn was zu einem reinen Gore-Fest ausarten könnte, ist zumindest noch in Band 1 sehr reduziert und bringt den Leser eher zum Nachdenken, ob er selbst dieses Death Note nutzen würde, um seine Vorstellungen - oder in Lights Fall Ideologie - umzusetzen. So ist das kontroverse Thema der Todesstrafe und die Diskrepanz von Moralität wunderbar eingefangen.

Meine detaillierte Meinung könnt ihr hier lesen, es sei nur so viel gesagt: Man merkt, dass die beiden Künstler sich erst warmlaufen und noch viiieeel mehr auf einen zukommt! 😁

4,5/5



Und nachdem ich sowieso schon in den vergangenen zwei Büchern Blut geleckt habe, wollte ich mal den charismatischen Hannibal Lecter wieder besuchen und habe so das zweite Buch gelesen, in dem er eine Rolle spielt.

Was wenige Leute wissen: Er spielt eigentlich keine Hauptrolle, denn hauptsächlich geht es um FBI-Azubine Clarice Starling, die inmitten der 70er viele Steine in den Weg ihrer Karriere gelegt bekommt, hauptsächlich durch den Sexismus ihrer männlichen Kollegen und Vorgesetzten. Doch nun bekommt sie von Jack Crawford die Gelegenheit, sich zu beweisen, indem sie in die Ermittlungen um Buffallo Bill reingezogen wird. Ein Serienmörder, der die Haut seiner Opfer abzieht. Und wer könnte ihr besser helfen, die Identität des Täters zu enttarnen als Psychiater Hannibal ,,The Cannibal'' Lecter?

Hach ... wo soll man nur anfangen? Das Schweigen der Lämmer ist nicht umsonst ein Klassiker, denn Thomas Harris schafft es durch einfache und auch trockene Worte, seine Geschichte schnell und detailreich trotz realistisch langweiliger Teile der Ermittlungsarbeit zu erzählen. Besonders die Dialoge sind einfach nur genial und das Kernstück dieser Geschichte, weil man so viel dort herauslesen kann und allgemein die Dynamik zwischen Clarice und Hannibal hochinteressant ist. Kaum zu glauben, dass ausgerechnet ein kannibalistischer Serienmörder der Nachwuchsagentin mehr Ernst entgegenbringt als Leute, die jahrelang beim FBI arbeiten.

Deswegen geht es auch viel um Identität und Geschlechterrollen,  u.a. auch durch den Täter, der in diesem Buch im Vordergrund steht. Und eins ist klar: Harris liebt brutale und psychisch verrottete Mörder 😆 Bei ihm ist es sogar noch ein Stückweit krasser als bei dem Antagonisten aus Roter Drache, allerdings bekommt man hier erst gegen Ende Informationen, wie diese Form der Identitätsstörung bei ihm überhaupt entstehen konnte. Dennoch ist er faszinierend, abstoßend und mitleiderregend zugleich - auch wenn es mit Sicherheit interessant wäre, wenn das Buch heutzutage veröffentlicht worden wäre, denn seitens der LGBTQA+ Community würde es da mit Sicherheit kritische Stimmen geben.

Das einzige, was etwas enttäuschend war, waren die wenigen Beschreibungen bei den Dialogen. Denn der Autor überlässt es dem Leser, in welchem Ton er das Gesagte der Figuren interpretiert. Das kann auch funktionieren, aber besonders bei der Länge von den Clarice/Hannibal Gesprächen hätte ich mir doch gewünscht zu wissen, wer von beiden mal seine Fassade fallen lässt, wie sie sich gegenseitig anschauen, wer zögert etc.. Das macht Dialoge auf so psychologisch aggressiver Ebene wie bei den beiden einfach greifbarer. 
Ebenso wie die Charaktere, denn obwohl ich mich mit Clarice wegen des Sexismus leichter identifizieren sollte, war sie mir doch nicht so leicht zugänglich.

Nichtsdestotrotz - Harris kann es einfach! 

4/5


Beendet habe ich den Monat leider mit einer Enttäuschung eines Buches einer Hype-Autorin. Das Buch selbst wird von Kneidls Büchern noch am wenigsten gehyped, aber dennoch erfreut es sich einer großen Beliebtheit.

Die Krone der Dunkelheit ist der erste Teil einer Trilogie und spielt in einer High Fantasy Welt namens ... ja, wie eigentlich? Das ist das große Problem dieser Geschichte: Sie hat nichts Eigenes und bleibt einem deswegen kaum im Gedächtnis. Man kann das Rad nicht neu erfinden, aber bei diesem Werk merkt man, dass es eine der ersten Ideen der Autorin war und sie es einfach nach ein paar Jahren, wo sie bereits Beliebtheit erlangt hat, wieder aus der Schublade rausgekramt hat.

Am Anfang ist es noch ganz interessant, die Rahmenbedingungen der Welt zu erfahren, allerdings bleibt es trotz 600 Seiten nur dabei. Auch die Charaktere sind kaum ausgearbeitet und benehmen sich manchmal reichlich dumm für ihre Profession. Ich meine - ein Profi-Assassine, der einer zufälligen Passantin erzählt, dass er den Prinzen umbringen will und sie fragt, wie er am besten in den Palast kommt? Na sicher.

Meine vollständige Meinung findet ihr hier, doch das Ende vom Lied ist, dass es zwar kein schlechtes Buch war, aber eben eins, das gerade mal so durchschnittlich ist. Eine Aneinanderreihung von Tropen und durch die vielen negativen Seiten von Jugendbuchelementen leider weniger, als es hätte sein können.

2,5/5


Insgesamt bin ich ziemlich zufrieden mit dem Monat, denn bis auf einen Tiefschläger war es qualitativ wirklich gut 😋 Ich glaube, die nächsten Monate wird Death Note mich noch sehr intensiv begleiten, während ich mir bei Krone der Dunkelheit noch überlegen muss, ob ich den zweiten Teil lese.

Wie verlief euer Lesemonat? Habt ihr ein Highlight gehabt? Habt ihr eines der Bücher schon gelesen, die ich vorgestellt habe?

Lasst es mich wissen 😊

CU
Sana

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