Samstag, 4. Mai 2019

[Leserückschau April] - Der beste Lesemonat meines Lebens

Hallo, Bücherwürmer des Internets 😊


Wieder ist ein Monat vorbei, und diesmal kann ich sogar mit Stolz sagen, dass er lesetechnisch zu einem der besten in meinem bisherigen Leben gehört :3
Quantitativ fällt er zwar nicht so aus meinem Durchschnitt heraus, denn ich habe fünf Geschichten gelesen, die insgesamt 1812 Seiten umfassten. Das sind 69 Seiten weniger als im März, wenn man allerdings bedenkt, dass das etwa 60 Seiten am Tag waren und der März einen Tag mehr hatte als der April, dann kommt es aufs Gleiche hinaus 😆 Von der Dicke haben sich die Geschichten schon eher unterschieden, denn im Schnitt hatte eines 362 Seiten - und guess what, nur eines der Bücher hat eine Seitenanzahl, die in diesem Bereich liegt 😄

Dementsprechend habe ich viel Zeit fürs Lesen gefunden, und das obwohl ich für eine Woche praktisch nicht daheim und nur unterwegs war. Props an mich :3

Umso mehr Probs gehören allerdings den Büchern, denn sie alle waren qualitativ wirklich, wirklich gut. Im Schnitt erhielt ein Buch 4,2 Sterne von mir, was bedeutet, dass keines weniger als 4 Sterne von mir erhalten hat und dass ich sogar zwei Highlights gelesen habe 😍


Wenn euch interessiert, welche Geschichten sich in mein Herz geschlichen haben, dann lest weiter :3



Den Anfang hat ein Buch gemacht, das ich tatsächlich schon seit mindestens fünf Jahren lesen will, jedoch nie dazu kam, es mir zu bestellen. Doch nachdem ich die Verfilmung nochmal gesehen habe, ist meine Faszination für das Thema gestiegen, und selbst nach Beenden der Geschichte denke ich, ebenso wie die Erzähler, noch daran zurück 💚

In dieser Coming-of-Age-Geschichte mit dramatischen Elementen geht es um die Lisbon-Schwestern, die in ihrer Kleinstadt sehr von ihren Mitmenschen isoliert werden und kaum ihr religiöses Elternhaus verlassen dürfen. Umso interessanter sind sie für die Erzähler der Geschichte, die anonym bleiben und zurückschauen auf ihre Jugend, in der sie versuchten, den Lisbons näher zu kommen und daran scheiterten. Doch was sie am meisten beschäftigt ist dieser eine Sommer, in der die jüngste der Schwestern, Cecilia, sich das Leben nimmt, und dies ungeahnte Konsequenzen nach sich zieht. Was hat sie dazu bewogen?

Zu diesem tollen Roman habe ich bereits eine Rezension verfasst, die ihr hier lesen könnt, aber lasst euch auf jeden Fall gesagt sein, dass The Virgin Suicides keine leichte Lektüre ist. Der Autor erschafft eine meisterhafte Atmosphäre, in der man den Schweiß des Sommers, das Mysterium der Schwestern, die jugendliche Obsession und die Langeweile einer Kleinstadt am eigenen Leib spürt und sich wirklich fühlt, als wäre man hautnah mit dabei. Und das obwohl Vieles, was man über die Lisbons erfährt, auf reinen Mutmaßungen der Erzähler beruht, die selbst als Senioren noch versuchen, die Puzzlestücke zusammenzufügen, sowohl was die Persönlichkeit der einzelnen Schwestern anbelangt als auch das, was sich innerhalb der vier Wände des Lisbon-Hauses abspielte. Sie haben also genau dieselbe Perspektive, die wohl jeder Außenstehende zum Thema Suizid hat: eine voller offener Fragen, wilden Theorien und einer Menge Sensationsgeilheit der Masse und Ausschlachtung der Medien. Das hat Eugenides wunderbar vermittelt und so dem Leser immer wieder den Spiegel vorgehalten.

Wer sich also eindeutige Antworten auf den Selbstmord Cecilias und ihren Einfluss auf die Lisbon-Familie erwartet, der wird unweigerlich vom Buch enttäuscht werden, denn es geht viel mehr darum zu ergründen, wie individuell dieses Thema ist und es sich nicht zu einem landesweiten Problem hochstilisieren oder einem Detektivspiel degradieren lässt - obwohl man das als Leser vielleicht sogar irgendwo möchte. Daher vermittelt der Autor eine grandiose Message für den Leser und wird einen, ebenso wie seine Erzähler, nicht schnell loslassen.

Das einzige, was mich davon abhält, dem Buch eine höhere Bewertung zu geben, sind tatsächlich die letzten Sätze des Romans. Denn während der Leser seine eigene Faszination für das Thema, obwohl es so groteske und obsessive Züge annimmt, reflektiert, scheinen die Erzähler es nicht zu tun, und das hat für mich die Geschichte etwas unstimmig gemacht. Denn die Erzähler sind für sich schon distanziert und flach genug - konnte man ihnen da nicht wenigstens diesen Hauch an Charakterentwicklung mitgeben?

4/5

Quelle: © Gallery Books

Nach dieser schwer verdaulichen Lektüre hatte ich Bock auf eine lockerfluffige Geschichte. So eine Lust überfällt mich selten, aber wenn sie es tut, dann greife ich entweder zu einem Sarah-Dessen-Buch oder schaue mir The Lizzie Bennet Diaries an, eine kleine YouTube-Serie mit hundert drei- bis siebenminütigen Folgen, die ich nun zum vierten Mal innerhalb von zwei Jahren weggesuchtet habe.
Und zum Glück gibt es als Zusatzmaterial noch dieses kleine geheime Tagebuch von Lizzie, die in dieser modernen Adaption von Stolz & Vorurteil Medienkommunikation studiert und im Rahmen ihrer Bachelor-Arbeit einen YouTube-Kanal eröffnet, in dem sie in Vlog-Form von ihrem verrückten Leben erzählt. Ihrer perfekten älteren Schwester Jane, ihrer problematischen und energischen kleinen Schwester Lydia, ihrer Mutter, die es kaum erwarten kann, ihre Töchter unter die Haube zu bekommen - und einem gewissen Mister Darcy, der ihr alles andere als sympathisch ist.

Ungelogen, dieses Buch - und die YouTube-Serie - ist nicht nur eine perfekte Adaption, sondern auch die perfekte Contemporary-Geschichte! 💗😍 Ob das Buch für sich alleine gut funktioniert, kann ich nicht beurteilen, doch in der Kombination sind Serie und Buch unschlagbar. Das Buch füllt dabei die Stellen aus, die man in den Vlogs nicht zu sehen bekommt, sodass man auch die ein oder andere Extra-Info erhält, die man nicht erwartet hätte und die einen die Geschichte umso mehr verstehen lässt. Außerdem ist man so noch näher an der Geschichte dran, da man einige Ereignisse direkt miterlebt statt sie nur auf humorvolle Weise von Lizzie in einem Video erzählt zu bekommen. Auch das Verständnis für einige Entscheidungen, die getroffen werden, und Figuren, die einem suspekt geblieben sind, wächst mit jedem Kapitel und rundet diese sowieso schon wundervolle Geschichte noch mehr ab.

Das geheime Tagebuch der Lizzie Bennet hat einfach alles, was ein gutes Contemporary-Buch braucht. Es hat hochsympathische und authentische Charaktere, die ihre Ecken und Kanten haben und die man trotzdem wahnsinnig lieb gewinnt, es hat sehr viel spritzigen Witz und Humor, und gleichzeitig auch dramatische Elemente, die einen mit der Bennet-Familie mitfiebern lassen. Besonders tragisch wie komisch ist auch, dass - wie in fast jedem zwischenmenschlichen Konflikt - einfach die Kommunikation nicht stimmt, und genau deswegen so viel schiefläuft ... und das obwohl Lizzie der Experte in Sachen Kommunikation sein sollte.
Somit ist es nicht nur eine ergreifende Familiengeschichte, auch ist es eine Geschichte übers Erwachsenwerden, Neuanfänge und auch über die Risiken dahinter, wenn man sein Leben einer breiten Öffentlichkeit preisgibt. Lizzie muss all das lernen, und entwickelt sich von einer sowieso schon starken Frau, die involvierter in das Leben ihrer Liebsten ist, als in ihr eigenes, um sich vor der Angst ihrer eigenen Zukunft abzulenken, zu einer selbstreflektierten liebenden Freundin und Schwester, die lernt, dass sie auch mal falsch liegen kann und öfter zweite Chancen geben sollte - auch sich selbst.
Und lasst mich erst gar nicht von der Liebesgeschichte anfangen. Sie ist nicht nur herrlich im Hintergrund zugunsten der anderen Themenfelder in der Geschichte, auch ist sie so süß und die perfekte Hate-to-Love-Story.

Wer viel Fluff und Süßes will, aber auch etwas Tiefgründiges und Dramatisches, der bekommt hier all seine Träume erfüllt. Auch wenn es keine weltverändernde Literatur ist, es ist so schön fürs Herz und verweilt dort auch. Ich kann es jedem nur ans Herz legen! Für mich ist dieses Buch und seine Serie ein neuer Alltime-Favourite <3 font="">

4,5/5

Quelle: © Tokyopop Verlag
Danach folgte der dritte Teil von Death Note, Hetzjagd, der eine neue Dimension in die ganze Geschichte einbringt. Denn nicht nur lernen sich Light und L endlich leibhaftig kennen, auch ein zweiter Kira kommt ins Spiel und zieht eine Spur von Leichen hinter sich her. Diese beiden Aspekte machen den Band auch hochspannend, besonders da am Ende durch diese neue geheimnisvolle Figur sich die komplette Dynamik ändert und immer mehr Beteiligte auf eigene Faust handeln wollen.
Umso spannender ist jedoch die Interaktion zwischen L und Light. Die beiden Genies umtanzen einander ständig, und keiner der beiden will sich die Blöße geben - es sei denn, er tut das, um den anderen aus dem Gleichgewicht zu bringen. Der einzige Nachteil daran ist, dass man sehr viel inneren Monolog der beiden mitbekommt statt die beiden wirklich handeln zu sehen. Sicherlich braucht man das, um überhaupt zu verstehen, warum der eine etwas sagt, allerdings wird das mit der Zeit doch etwas anstrengend. Dennoch kann ich es kaum erwarten, wie es weitergeht!

4/5


Hiernach habe ich mich einem Spontankauf von letztem Jahr gewidmet und Der Marsianer gemeinsam auf Goodreads in einer Leserunde gelesen. Und nicht nur hat es großen Spaß gemacht, sich dort auszutauschen, auch das Lesen an sich war wirklich, wirklich toll.
In diesem Sci-Fi-Roman geht es um den Astronauten Mark Watney, der einen Abschluss in Ingenieurwissenschaften und Botanik hat und gemeinsam mit seiner Crew eine Marsmission beginnt. Diese muss aufgrund eines lebensgefährlichen Sandsturms, in dem Watney scheinbar umkommt, abgebrochen worden. Doch zwei Monate später entdeckt die NASA auf ihren Satellitenbildern, dass Watney überlebt hat. Nun liegt es an ihnen, sich eine Möglichkeit zu überlegen, ihn zurück auf die Erde zu holen - und das bevor seine Vorräte zuneige gehen.

Wer denkt, dass man von Science Fiction nichts lernen kann, der kann vom Debütroman Andy Weirs vom Gegenteil überzeugt werden. Denn das Buch lebt von Watneys Logbuch-Einträgen, in denen er systematisch seine Möglichkeiten zum Überleben durchgeht und dabei diverse wissenschaftliche Gedankenprozesse beschreibt. Vom Kartoffelzüchten und der Erstellung von Dung bis hin zur Gewinnung von Sauerstoff aus Wasser und des Umbaus seines Mars-Rovers wird alles bis ins kleinste Detail beschrieben, und das in so leichter Sprache, dass der Durchschnittsleser gut mitkommen kann. Und selbst Anti-Naturwissenschaftler werden diese Prozesse hochspannend finden, denn selten etwas ergreift einen Menschen so sehr, wie das Überleben eines Mitmenschen mitanzusehen und ihn anzufeuern. Ebenso wie die ganze Erde in diesem Buch fiebert man mit Mark Watney, kalkuliert, wie viele Tagesrationen ihm noch übrig bleiben, und erleidet regelmäßig Atemaussetzer, wenn ein scheinbar unüberwindbares Hindernis auf ihn zukommt.

Wer intelligente Action und kurzweilige, spannende Unterhaltung sucht, der wird hier mehr als fündig werden!

4/5


Und zu guter Letzt habe ich ein weiteres Hype-Buch gelesen, nämlich Dunkelgrün, fast Schwarz, das 2018 auf ganz BookTube ständig in die Kamera gehalten wurde.
Hierin geht es um ein toxisches Dreiergespann, das sich in Kindertagen kennenlernt, etwas Fatales erlebt, und sich trennt - bis fünfzehn Jahre später, als Moritz, das schwächste Glied dieses Trios, der sich endlich ein eigenes Leben aufgebaut hat, von Raffael besucht wird. Ohne eine Erklärung, ohne eine Entschuldigung. Und trotzdem kann er sich dem Sog, den der selbstsichere junge Mann schon immer auf ihn hatte, nicht entziehen.

Dieser Roman der Belletristik hat mich ebenfalls verdammt beeindruckt und in seinen Bann gezogen! In meiner Rezension habe ich schon genug darüber geschwärmt, wie grandios die Autorin das Thema der toxischen Freundschaft eingefangen hat und wie originell und lebensecht sie es schafft, es umzusetzen. Zwischen klarer und sehr metaphorischer Sprache schildert sie das Innenleben aller Charaktere, und von Mitleid bis Wut und Enttäuschung empfindet man alles für sie und mit ihnen in dieser tragischen Geschichte von Menschen, die in ihrem Leben gescheitert sind und Angst haben, aus ihren alten Mustern auszubrechen. Es gibt nur einen einzigen Mangel am Ende, der nicht gänzlich zur Geschichte passen will, ansonsten jedoch ist das ein TOP Buch und kommt mit Sicherheit in meine Jahreshighlights 💗


Welche Bücher habt ihr im April gelesen? Und was habt ihr erlebt? 😊

Ich für meinen Teil hatte endlich Schulferien und habe mir in dieser Zeit auch Urlaub von meiner Praxisstelle genommen. Und dieser Urlaub war für nur eine einzige Woche echt vollgestopft. Zuerst war ich bei der Comic Con in Dortmund und anschließend bei einer sehr lieben Freundin und DANACH war ich mit meinen Eltern für drei Tage in Holland.
Die Con fand ich diesmal tatsächlich nicht so toll, was überwiegend aber daran lag, dass ich alleine auf dem Event war und mein Interesse für die dort gewesenen Schauspieler nicht so groß war. Ich glaube, ich bin tatsächlich nicht drin genug im Comic Genre, um alleine ohne Freunde/Nerds, die sich besser damit auskennen, dorthin zu gehen. Um das gesparte Geld ist das nicht schade 😅
Holland war allerdings wirklich, wirklich schön. Wir haben uns sowohl Rotterdam als auch Amsterdam angesehen und dabei sehr schönes Wetter gehabt. Diese moderne und praktische Architektur ist sehr beeindruckend anzusehen und auch die Städte allgemein sind auf ihre ganz eigene, bescheidene Weise einfach bezaubernd. Besonders die vielen Brücken! Weltweit liegt Amsterdam mit seiner Anzahl der Brücken auf dem zweiten Platz direkt hinter Venedig! ^.^
Und nachdem mein Urlaub vorbei war, bin ich auf meiner ersten Freizeit mit meiner Anleiterin und ein paar Klienten aus der Einrichtung gewesen, und auch das war eine sehr bereichernde und spaßige Erfahrung :)
Tja, und jetzt ist die Schule wieder angefangen ... das ging schneller rum, als ich dachte 😆

CU
Sana

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